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Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Corry
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dir«, wiederholte sie flüsternd und zog ihn an sich. Dieses Mal war sie diejenige, die den Ton angab. Sie war es, die aufforderte und dann ablehnte und dann wieder aufforderte. Und statt sich darüber zu ärgern, schien es Charles zu gefallen. Dieses Wissen verstärkte diesen kleinen starken Schutzwall in ihrem Innern.
    Sie verspäteten sich an jenem Abend zu der Kostümparty bei den Cuthbert Coopers. Deutlich. Und als sie eintrafen, Rose mit zerknittertem Kleid hinten und einer verräterischen Röte auf den Wangen, genau wie ihr Ehemann, beunruhigte dies nicht wenige enttäuschte Damen, die gehofft hatten, dass ihr Held bald wieder frei sein würde, wenn er von seiner neuen Frau genug hatte.
    Das, flüsterte Grace im Kopf ihrer Schwester, würde nie passieren, vorausgesetzt, Rose folgte ihren Empfehlungen.
    Manchmal hatte Rose das Bedürfnis, die Farbenwelt um sie herum zu malen, aber selbst wenn sie ihren Schwur brach und wieder einen Pinsel in die Hand nahm, war es nicht möglich, weil ihr von dem Geruch schlecht wurde.
    »Als ich schwanger war«, erzählte Celia, »war mir nur in den ersten Monaten übel. Du bist schon fast so weit, und du musst dich immer noch übergeben. Ich habe es dir gesagt, du hättest zurück nach England gehen sollen. Du hättest gegenüber deinem Ehemann standhafter sein sollen.«
    Es war die einzige Schwierigkeit in den letzten Monaten gewesen, in denen Charles allem Anschein nach alles tat, was in seiner Macht stand, um sie glücklich zu machen. Allerdings war er dagegen, dass sie so bald nach ihrer Ankunft nach England zurückkehrte. Die Leute würden reden, sagte er. Sie würden annehmen, Rose sei unglücklich. Außerdem gingen nicht alle Frauen in die alte Heimat, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen. Einige Frauen auf den Nachbarplantagen hatten einen neuen Arzt, der sie betreute. Er wolle versuchen, mit ihm zu reden.
    Unterdessen wurde Rose immer runder. Die Schwangerschaft stand ihr, ein Blick in den Spiegel genügte, um das zu sehen. Sie machte sie in Charles’ Augen sogar noch attraktiver, was Rose im Gegenzug mutiger machte. Sie äußerte Dinge, die sie bei ihrer Ankunft vor fast zwei Jahren niemals in den Mund genommen hätte.
    »Du meinst, er will es immer noch mit dir machen?« Celia verschluckte sich fast an ihrem Gin, als Rose beiläufig erwähnte, warum sie sich zu ihrer Verabredung im Club verspätet hatte. »Alec hat mich Gott sei Dank in Ruhe gelassen.« Sie beugte sich mit diesem überlauten Flüstern vor, auf das Rose sich immer verlassen hatte. »Ich muss sagen, Rose, du hast etwas erreicht, was keiner von uns gelungen ist. Der Mann ist völlig vernarrt in dich. Weiß der Himmel, wie du das angestellt hast. Du musst eine Art Hexe sein.«
    Die Damenrunde am Nebentisch erstarrte, und Rose musste ein Lächeln unterdrücken, das in ihren Mundwinkeln zuckte. Grace wäre stolz auf sie gewesen. Trotzdem hatte Celia etwas gesagt, was ihr Unbehagen verursachte. »Ich habe etwas erreicht, was keiner von euch gelungen ist?«, wiederholte sie, während sie ihrer Freundin direkt in die Augen sah. »Dann zählst du dich also selbst zu den früheren Verehrerinnen meines Mannes?«
    Celia wand sich sichtlich. »Du musst zugeben, Charles ist ein sehr attraktiver Mann. Anderenfalls wäre Marianne niemals ein solches Risiko eingegangen.«
    Marianne?
    Celia wirkte nun noch verlegener. »Weißt du das nicht? Ich habe angenommen, dass es dir längst zu Ohren gekommen ist. Schwamm drüber. Das ist alles Vergangenheit.«
    »Nein.« Rose vernahm deutlich ihre klare, kühle Stimme. »Ich will es hören.«
    »Nun …« Celia blickte an ihr vorbei zu einer Frau, die mit dem Rücken zu ihnen saß. »Du kennst doch die Zigarrennarbe in Charles’ Nacken.«
    Rose nickte. »Ein Einheimischer hat versucht, ihn umzubringen.«
    »Das war kein Einheimischer, Darling.« Celia paffte wütend an ihrer Zigarette. »Ein gehörnter Ehemann hat sich die Machete seines Hausdieners geliehen und damit ausgeholt, weil dein Charles es mit seiner Gattin trieb.«
    »Mit dieser Marianne?«
    »Richtig.« Celia machte nun einen aufgeregten Eindruck. »Es gab ein ziemliches Theater, und das Paar musste gehen. Schließlich hatte Charles nur etwas getan, was jeder tut. Es hätte Mord sein können.«
    »Was ist aus ihr geworden?« Rose spürte einen Stich von Eifersucht, der ihr aus irgendeinem Grund weniger Übelkeit verursachte als Verlangen.
    Celia wedelte lässig mit der Hand. »Das weiß nur der liebe Gott. Sie

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