Pern 02 - Die Suche der Drachen
anderes mehr zu tun, als seine Babys großzuziehen. Die Mädchen, die nicht vom Weyr stammen, lassen sich selten zu einer Abtreibung überreden.«
Sie schwieg, die Lippen zu einem dünnen Strich zusam-mengepreßt. F’lar wußte, daß sie ein schmerzliches Thema gestreift hatte.
»Lessa! Nein, schau mich an!«
Er hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. Ihr, die keine Kinder mehr bekommen konnte, fiel es sicher schwer, unerwünschte Schwangerschaften bei anderen zu beenden.
Würde sie nie aufhören, sich nach einem zweiten Kind zu sehnen?
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Wie konnte sie vergessen, daß sie bei Felessans Geburt beinahe gestorben wäre?
Ihn erleichterte es, daß sie seitdem nicht mehr empfangen hatte. Der Gedanke, Lessa zu verlieren, war unerträglich.
»Wenn man so oft ins Dazwischen fliegt, kann man keine Kinder austragen.«
»Kylara scheint es nichts auszumachen«, entgegnete Lessa bitter.
Sie hatte sich abgewandt und beobachtete Mnementh, der an der Futterstelle einen fetten Bock riß. Man sah ihr an, daß sie sich Kylara als Opfer vorstellte.
»Die!« entgegnete F’lar abschätzig.
»Liebling, ich möchte nicht, daß du dich mit Kylara ver-gleichst!«
Lessa zuckte mit den Schultern.
»Du hast recht. Es gibt auch wichtigere Dinge zu bespre-chen. Was sagte Baron Asgenar zu dem Einfall der Fäden? Ich hätte mich gern an eurem Gespräch beteiligt, aber Ramoth setzte es sich in den Kopf, zu ihrem Gelege zurückzukehren.
Ach ja, bevor ich es vergesse – ich schickte Boten zu den übrigen Weyrn, damit die Leute gewarnt sind.«
F’lar lachte bitter, und sie sah ihn verwirrt an. Er berichtete, was er von Asgenar erfahren hatte.
»Und der Baron dachte, daß wir Bescheid wüßten? Daß man nur die Karten ein wenig ändern müsse, und alles sei in Ordnung?«
Ihre Augen sprühten Blitze.
»Hätte ich die Alten doch niemals hierhergeholt! Dir wäre sicher ein Weg eingefallen, die Probleme zu lösen.«
»Dein Vertrauen ehrt mich, aber es ist übertrieben.«
Er zog sie kurz an sich.
»Außerdem sind die Alten nun mal hier, und wir müssen mit ihnen fertig werden.«
»Verlaß dich darauf, das schaffen wir. Wir bringen sie auf 52
Vordermann, bis …«
»Lessa!«
Er schüttelte den Kopf.
»Du kannst einen Wachwher nicht in einen Drachen ver-wandeln, Liebes.«
Wer will das schon? kam Mnemenths Kommentar von der Futterstelle. Er hatte seinen Hunger gestillt.
Lessa mußte über den Einwurf lachen, und F’lar umarmte sie.
»Nun, wir werden sehen, was sich tun läßt«, meinte sie entschlossen, als sie sich Ramoths Schlafhöhle zuwandten.
»Diesem arroganten T’kul vom Hochland traue ich zwar alles zu, aber R’mart von Telgar?«
»Wie lange sind die Boten schon unterwegs?«
Lessa blinzelte in die helle Vormittagssonne.
»Erst kurze Zeit. Ich wartete die letzten Berichte ab.«
»Gut. Dann besorge mir etwas zu essen, Mädchen. Ich bin ebenso hungrig wie Mnementh.«
Der Bronzedrache war auf dem Felsensims gelandet und wollte sich eben auf seinem gewohnten Ruheplatz niederlassen, als im Tunnel, dem einzigen Weyreingang vom Land her, plötzlich Bewegung entstand. Er schlug mit den Flügeln und reckte den Hals, doch dann streckte er sich gleichgültig auf dem warmen Stein aus.
»Es ist nur der Weintransport von Benden«, erklärte Lessa, als F’lar sie fragend ansah. Mit einem Lachen fügte sie hinzu: »Wehe, du erzählst das Robinton! Die Fässer müssen noch eine Weile lagern.«
»Wie kommst du gerade auf Robinton?« erkundigte er sich überrascht. Woher wußte Lessa, daß er eben an den Meisterharfner gedacht hatte?
»Du hast bisher noch bei jeder Krise den Harfner und den Schmied um Rat gefragt.«
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Sie seufzte tief.
»Wenn wir nur ebenso stark auf die Mitarbeit der Weyrfü hrer bauen könnten!«
Im nächsten Augenblick versteifte sie sich.
»Da kommt Fidranth. Er erklärt, daß T’ron sehr aufgeregt ist.«
»T’ron ist aufgeregt?« Sofort stieg wieder Zorn in F’lar hoch.
»Genau das sagte ich.«
Lessa machte sich von ihm los und lief voraus.
»Ich richte dir etwas zu essen her.«
Dann blieb sie abrupt stehen und rief über die Schulter: »Verlier die Beherrschung nicht! Ich habe den Verdacht, daß T’kul keinem der anderen Bescheid sagte. Er hat nämlich T’ron nie verziehen, daß er ihn in die Zukunft lockte.«
F’lar wartete neben Mnementh, als Fidranth sich in den Weyrkessel senkte. Der Bronzedrache stupste ihn mit seinem breiten Kopf an, und F’lar tätschelte ihn liebevoll. Es
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