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Pern 03 - Drachengesang

Pern 03 - Drachengesang

Titel: Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bis jetzt noch nicht erforscht hatte. Die Drachen-Steine zeichneten sich als winzige Buckel am Horizont ab.
    Aber der lange Weg lohnte sich, denn auf dem weitgeschwung-enen, sanft ansteigenden Strand wimmelte es nur so von Spinnenklauen. Die Klippen waren hier an manchen Stellen nur noch mannshoch, und jenseits der halbmondförmigen Bucht ergoß sich ein breiter Wasserlauf ins Meer.
    Prinzeßchen und ihr Gefolge stürzten sich über die Spinne nklauen, als seien sie dem Hungertod nahe. Als Menolly ihr Netz mit den köstlichen Schalentieren gefüllt hatte, sammelte sie Tang und Treibholz, um ein Feuer zu entfachen. Rein zufällig stieß sie dabei auf den kleinen Ringwall, der kaum höher war als die Strandfläche selbst; als sie den Sand beiseite buddelte, entdeckte sie die gesprenkelten Schalen von Feuerechsen-Eiern.
    Sie schaute sich nach der älteren Königin um, doch die war nirgends zu sehen. Vorsichtig tippte Menolly mit dem Finger gegen das oberste Ei. Die Schale war noch weich. Rasch deckte sie wieder Sand über das Gelege und entfernte sich von dem Fleck. Der Saum der Flut reichte längst nicht bis hierher; und die Kinder der Halbkreis-Bucht kamen bestimmt nicht in diese abgelegene Gegend. Die Eier waren also sicher.
    Menolly entfachte ein Feuer und legte die Spinnenklauen auf einen flachen Stein. Während die Schalentiere in der Glut rösteten, unternahm sie einen Streifzug.
132
    Der Wasserlauf ergoß sich breit ins Meer. Den Sandbänken und Gräben nach zu schließen, änderte er von Zeit zu Zeit sein Bett. Menolly folgte ihm ein Stück landeinwärts. Sie hoffte, an seinen Ufern ein paar saftige Kresse-Büschel zu finden. Frische Kresse und Spinnenklauen – das Wasser lief ihr im Mund zusammen.
    Sie fand die begehrten Kräuter ein gutes Stück stromaufwärts, wo mehrere kleine Rinnsale aus dem Marschland zusammen-trafen. Gierig rupfte sie ein paar Händevoll aus und verschlang sie … doch dann richtete sie sich entsetzt auf. Am Horizont zuckten Blitze gegen eine graue Wand.
    Fäden! Das Entsetzen ließ sie wie angewurzelt dastehen; um ein Haar hätte sie sich an der Kresse verschluckt. Sie atmete tief durch. Wenn die Drachenreiter bereits am Werk waren, dann kam die Sporenfront vielleicht nicht bis hierher.
    Aber wie groß mußte der Abstand zur Gefahr überhaupt sein?
    Sie hatte sich damals, beim ersten Fädeneinfall, gerade noch in Sicherheit gebracht. Heute dagegen – selbst wenn sie wie ein Pfeil dahinschnellte, schaffte sie es nicht mehr bis zur Klippe.
    Hinter ihr war das Meer, neben ihr floß der Bach.
    Wasser!
    Fäden ertranken im Wasser. Nur – wie tief mußten sie sinken, bis sie ihre Ätzwirkung verloren?
    Nur jetzt nicht in Panik geraten! sagte sie sich vor. Sie zwang sich, die Kresse zu kauen und ganz langsam zu schlucken.
    Aber dann gehorchten ihr die Beine nicht mehr. Sie rannte los, in einer schrägen Linie zwischen dem Meer und der fernen Höhle.
    Prinzeßchen tauchte auf, angesteckt von ihrer Furcht. Gleich darauf kamen Rocky, Taucher und Spiegel. Aufgeregt umkreisten sie Menolly und stießen ihre hellen Kampfschreie aus.
    Dann verschwanden alle zugleich. Das erleichterte Menolly, denn nun konnte sie besser auf den Weg achten.
    Sie überlegte kurz, ob es nicht besser sei, einfach entlang der 133
    Küstenlinie zu rennen. Dort war sie der zweifelhaften Sicherheit des Wassers näher. Sie übersprang einen Graben, stolperte, fing sich wieder und lief weiter. Nein, in Küstennähe gab es zu viele Felsen, die sie zu Umwegen zwangen und die Sturzgefahr erhöhten. Ein verstauchter Knöchel hätte ihr gerade noch gefehlt …
    Zwei Königinnen schimmerten golden über ihr. Auch Rocky und Taucher kehrten zurück, gefolgt von Faulpelz, Spiegel und Brownie. Die beiden Königinnen schimpften ärgerlich, und die Männchen flogen ein Stück höher, wo sie Menolly nicht behinderten. Sie rannte und rannte.
    Sie erreichte eine Anhöhe und mußte ihre Schritte verlangsa-men. Seitenstechen plagte sie, aber irgendwie stolperte sie weiter. Die Drachen-Steine vor ihr nahmen Gestalt an, aber sie hatte noch einen la ngen Weg vor sich. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, daß die Sporenfront immer näher rückte.
    Sie begann wieder zu laufen. Die beiden Königinnen kreisten dicht über ihrem Kopf, und seltsamerweise fühlte sie sich beschützt. Sie hatte jetzt wieder Luft und schnellte dahin.
    Wenn sie es nur schaffte, die Distanz zwischen sich und den Fäden zu halten … Sie richtete den Blick fest auf

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