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Pern 03 - Drachengesang

Pern 03 - Drachengesang

Titel: Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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strich noch einmal kritisch über den frischen Verband.
    »Bei unserer Pflege behältst du jedenfalls keine solchen Narben zurück. Ich hol dir jetzt etwas zu essen. Sicher bist du halb verhungert.«
    Nun, da die Füße nicht mehr schmerzten, spürte Menolly in der Tat ein großes Loch im Magen.
    »Ich komm gleich wieder, Menolly und wenn du etwas brauchst, ruf einfach nach Sanra. Sie versorgt draußen die Kleinen, und sie weiß, daß sie auf dich achten soll.«
    Während Menolly die üppige Mahlzeit verzehrte, die Mirrim ihr ans Bett gestellt hatte, dachte sie über ein paar harte Wahrheiten nach. Mavi hatte ihr stets erklärt, daß die Hand in Zukunft steif bleiben würde. Aber Mavi war eine so geübte 154
    Heilerin, daß sie wissen mußte, ob die Fingersehnen durchtrennt waren oder nicht. Sie hatte die Wunde absichtlich so zusammenwachsen lassen, daß die Narbe spannte. Menolly wurde eines schmerzhaft klar:
    Ihre Mutter hatte, wohl beeinflußt von Yanus, mit Absicht verhindert, daß sie wieder spielen konnte.
    Dumpf schwor sich Menolly, daß sie nie, nie wieder in die Halbkreis-Bucht zurückkehren würde. Sie bezweifelte, ob sie für immer im Benden-Weyr bleiben konnte; Manora hatte ihr zwar die Gastfreundschaft angeboten, aber wie lange galt das?
    Nun, im Notfall konnte sie wieder weglaufen. Und ganz allein leben. Jawohl, genau das würde sie tun. Der Gedanke gefiel Menolly. Wer sollte sie beispielsweise daran hindern, zur Gilde der Harfner zu laufen? So weit weg lag der Fort-Weyr auch nicht. Vielleicht hatte Petiron ihre Lieder doch an den Meister-Harfner geschickt. Vielleicht waren sie doch mehr als Sing-sang. Vielleicht … vielleicht.
    Fest stand jedoch, daß sie nicht in die Halbkreis-Bucht zu-rückkehren würde.
    Das auf gar keinen Fall.
    *
    Während der nächsten Tage erhob sich diese Frage nicht. Ihre Füße juckten – ein gutes Zeichen, wie Mirrim sagte – und sie selbst wurde ganz zappelig, weil sie nichts tun konnte.
    Sie machte sich auch Sorgen um die kleinen Echsen, die sie jetzt nicht mehr füttern konnte. Als Prinzessin sie jedoch am ersten Abend besuchte, strahlte die winzige Königin keine Hungergefühle aus. Dennoch nahm sie dankbar die kleinen Leckerbissen in Empfang, die Menolly vom Abendessen aufgehoben hatte. Kurz vor dem Einschlafen bemerkte Meno l-ly, daß Rocky und Taucher erschienen und es sich wie gewohnt an ihrer Seite bequem machten. Auch sie waren nicht hungrig.
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    Am nächsten Morgen waren die beiden verschwunden, ehe sie selbst aufwachte. Nur Prinzessin blieb und schmiegte sich an Menolly, bis sie Schritte im Korridor hörte.
    »Ich weiß, es ist langweilig, im Bett zu bleiben«, meinte Mirrim am dritten Morgen mit einem müden Seufzer, der Menolly verriet, daß ihre Pflegerin gern mit ihr getauscht hätte.
    »Aber hier gerätst du wenigstens Lessa nicht in die Quere.
    Seit der …« Sie verschluckte ihren Satz und begann noch einmal: »Seit Ramoth über ihren Eiern brütet, hat sie schlechte Laune, und wir alle gehen wie auf heißem Sand.«
    »Gibt es denn gar nichts, was ic h tun kann? Wenigstens mit den Händen …« Menolly stockte und schwieg.
    »Sanra würde eine Hilfe bei den Kleinen sicher begrüßen.
    Kannst du Geschichten erzählen?«
    »Ja, ich …« Um ein Haar hätte Menolly hervorgestammelt, was sie in der Burg am Meer getan hatte.
    »Das geht sicher.«
    Menolly entdeckte, daß die Kinder im Weyr ganz anders erzogen waren als die in der Halbkreis-Bucht. Sie wirkten aktiver und besaßen eine unersättliche Neugier. So wollten sie in allen Einzelheiten wissen, wie man Fische fing und ein Segelboot steuerte. Erst als sie der Meute beibrachte, kleine Schiffchen aus Stöckchen und Blättern zu basteln, und alle loszogen, um die Dinger im Weyr-See zu erproben, bekam sie eine Verschnaufpause.
    Am Nachmittag erzählte sie dann, wie T’gran sie gerettet hatte.
    Die Weyr-Kinder fürchteten sich nicht so stark vor den Fäden wie ihre Altersgenossen in der Burg und fragten mehr nach Einzelheiten der Flucht als nach dem Grund. Unbewußt trug sie ihre Geschichte im Balladenstil vor und ertappte sich gerade noch rechtzeitig dabei, daß sie zu singen angefangen hatte. Die Kinder schienen den Ausrutscher zum Glück nicht zu bemerken, und dann war es auch schon Zeit, Rüben für das Abendes-156
    sen zu schälen.
    Es fiel ihr schwer, die kleine Melodie während der Arbeit zu vergessen. Sie hatte genau den Rhythmus ihres Laufes …
    »Oh …«
    »Hast du dich geschnitten?« fragte

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