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Pern 03 - Drachengesang

Pern 03 - Drachengesang

Titel: Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wieder in diese Höhle«, meinte T’gellan.
    »Aber dazu müßtest du wohl erst deine Habseligkeiten entfernen.«
    Sie landeten am Strand, und Monarth betrachtete mißmutig die winzige Bucht, während die Brandung seine Füße umspül-te.
    Gleich darauf tauchte Menollys Schwarm auf und dicht daneben eine größere Gold-Echse.
    »Da, T’gellan, das ist die alte Königin!« Aber sie war fort, als der Drachenreiter aufschaute.
    »Schade, daß sie uns hier sah. Ich hatte gehofft … Wo war das Gelege, als du es vor der Flut in Sicherheit brachtest?«
    »Wir stehen genau an der Stelle.«
    Monarth tat einen Schritt zur Seite.
    »Versteht er denn, was ich Ihnen sage?« flüsterte Menolly dem Drachenreiter zu.
    »Aber ja. Sei also vorsichtig, wenn du von ihm sprichst. Er ist sehr leicht gekränkt.«
    »Habe … habe ich denn etwas gesagt, das ihn kränken könn-te?«
    »Menolly!«
    T’gellan schaute sie lachend an. »Das war doch nur Spaß!«
    »Ach so!«
    »Sag mal, wie hast du es fertiggebracht diesen Steilhang hinaufzuklettern?«
    »Das war gar nicht so schwer. Anfangs benutzte ich die Felsvorsprünge und Simse als Stützen, und später hieb ich dann einen Pfad in den Fels.«
    »Einen Pfad … einfach so, was? Monarth, bringst du uns noch ein Stückchen näher?«
    Monarth gehorchte, und zu ihrem Staunen sah Menolly, daß sie von den Schultern des großen Tieres direkt die Höhle 169
    betreten konnten.
    Ihre Schar schwirrte ihr kreischend entgegen. Und dann wurde es mit einemmal dunkel in der Höhle. Monarth hatte seinen riesigen Kopf in die Öffnung gesteckt und schaute sich um.
    »He, Monarth, dein Dickschädel nimmt uns das ganze Licht!«
    rief T’gellan.
    Der Drache blinzelte und schnob ein wenig, aber er trat zurück.
    »Warum hat man dich eigentlich nie bei einer Suche entdeckt, Mädchen?« fragte T’gellan, und sie merkte, daß er sie aufmerksam beobachtet hatte.
    »Von der Halbkreis-Bucht wurde noch keiner in den Weyr geholt«, gab sie zur Antwort.
    »Das verwundert mich nicht weiter. Wo hatte nun die alte Königin ihr Gelege?«
    »Genau da, wo Sie stehen.«
    T’gellan sprang zur Seite und warf ihr erneut einen Blick zu, den sie nicht zu deuten wußte. Er kniete nieder, wühlte mit den Fingern im lockeren Sand und murmelte zufrieden vor sich hin.
    »Du hast die alten Schalen hinausgeworfen?«
    »Ja. War das falsch?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Könnte sie wieder hierherkommen?«
    »Möglich. Wenn das Wasser in der Bucht nach dem nächsten Paarungsflug immer noch so hoch steht. Weißt du zufällig, wann sie das erstemal aufstieg?«
    »Ja – weil wir gleich danach diesen Sporenregen hatten, der bis in die Sümpfe von Nerat reichte …«
    »Braves Mädchen!« T’gellan warf den Kopf zurück, schloß die Augen und schien etwas auszurechnen. Alemi hatte die gleiche Angewohnheit, wenn er den Bootskurs bestimmte.
    »Und wann schlüpften die Jungen aus?«
    »Ich habe die Siebener-Spannen nicht mehr genau im Kopf.
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    Ich weiß nur noch, daß es fünf Fädeneinfälle her ist.«
    »Großartig. Das heißt, daß sie sich noch vor dem Hochsom-mer ein zweitesmal paaren könnte – wenn die Echsen dem gleichen Zyklus folgen wie die Drachen.«
    Er warf einen Blick auf die Gegenstände, mit denen sich Menolly das Höhlenleben erleichtert hatte.
    »Brauchst du noch etwas von diesen Dingen?«
    »Wenig«, meinte Menolly und tastete unter ihre Schlafdecke.
    Die Rohrflöten waren noch da, also hatte er sie bei seinem ersten Besuch in der Höhle nicht entdeckt. Sie wickelte das Instrument wieder in die Decke.
    »Mein Öl …«, sagte sie und nahm den Topf. »Das werde ich benötigen.«
    »Bestimmt nicht«, grinste T’gellan.
    »Aber nimm es ruhig mit. Manora hat eine Schwäche für selbstgebrautes Zeug.«
    Sie holte auch ihre getrockneten Kräuter und packte alles zu einem Bündel zusammen, das sie bequem auf dem Rücken tragen konnte. Dann begann sie resolut ihr primitives Tonge-schirr ins Freie zu werfen.
    »Du liebe Güte – Monarth!«
    Entsetzt lief sie zum Ausgang.
    »Du hast ihn nicht getroffen. Der weiß schon, daß er sich verdrücken muß, wenn Hausputz ansteht!«
    Damit packte T’gellan den ausgehöhlten Stein, den sie zum Wasserkochen benutzt hatte, und schleuderte ihn hinterher.
    »Das dürfte alles sein«, meinte sie.
    »Gut, dann verschwinden wir«, drängte T’gellan.
    Am Eingang drehte sich Menolly noch einmal um und betrachtete lächelnd ihr Reich. Sie hätte nie geglaubt, daß sie diese Höhle für immer

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