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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich zum Gehe n.
    »Das habe ich ihm auch erklärt, Silvina«, grinste Piemur.
    »Aber er fragte mich, ob Menolly zu einer bestimmten Einsatzgruppe gehörte, und als ich verneinte, entgegnete er, dann solle sie ihre Zeit vernünftig nutzen und …«
    Piemur hob die Schultern.
    »Gut, Mädchen, dann geh zu ihm! Hier haben wir ja alles erledigt. Und du, Piemur, du rennst rasch hinüber zu Dunca!
    Bitte Audiva – aber höflich, verstanden? –, daß sie Menollys Sachen zusammenpackt.«
    Silvina lächelte, als wüßte sie ganz genau, daß Menolly nic ht gern in die Pension zurückkehrte.
    »Wenn sie vielleicht an die Medizin denkt …«, warf Meno lly schüchtern ein.
    »In Ordnung. Also ab mit dir, Piemur, und sieh zu, daß du Audiva erwischst!«
    »Klar, Silvina! Mit den anderen Wei… äh … mit den anderen Mädchen rede ich gar nicht.«
    »Frecher Knirps!« rief Silvina ihm nach, als er die Treppe hinunterrannte.
    »Aber er hat ein gutes Herz. Und eine wundervolle Stimme.
    Er ist fast noch zu jung für den Lehrlingsbetrieb hier, aber bei dem Gesang … So, Mädchen, verschwinde, ehe Meister Shonagar in Zorn gerät.«
    Silvina war langsam an Menollys Seite die Treppe hinunter-gegangen und gab ihr nun einen leichten Schubs zum Portal hin, während sie selbst in Richtung Küche verschwand.
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    Menolly sah ihr einen Moment lang nach. Ein Gefü hl der Wärme und Dankbarkeit überflutete sie. Silvina war ganz anders als Petiron, und doch wußte Menolly, daß sie zu ihr gehen konnte, so wie sie zu Petiron gegangen war, wenn sie sich nicht mehr zurechtfand. Silvina war wie … wie ein Sturmanker. Während Menolly über den Hof schlenderte, mußte sie selbst über diesen Seemannsvergleich lächeln.
    Meister Shonagar wetterte und schimpfte in der Tat, aber gestärkt durch Silvinas Worte, hörte sich Menolly das Geschrei in aller Ruhe an. Am Ende mußte sie dem Meister feierlich versprechen, von nun an jeden Nachmittag eine Stunde zu ihm zu kommen, egal, ob Fäden fielen, eine Feuersbrunst wütete oder die Gildehalle einstürzte …
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7.
    Laßt mich nicht allein!
    Ein Schrei in der Nacht.
    Herzzerreißende Angst
    Ihr Drachen, erwacht!
     
    Die Unruhe der Feuerechsen weckte Menolly aus einem tiefen Schlaf. Sie ärgerte sich fast, daß die Kleinen immer darauf beharrten, bei ihr zu schlafen; es war ein anstrengender Tag für sie gewesen, und sie hatte lange keine Ruhe gefunden.
    Prinzeßchens Schweif peitschte nun heftig gegen ihr Ohr. Sie stieß die kleine Königin an, in der Hoffnung, sie aus irgend-welchen schlimmen Träumen wachzurütteln. Aber Prinzessin schlief gar nicht: sie starrte in die Nacht, und ihre Augen kreisten vor Angst. Auch die anderen Echsen schienen in das Dunkel zu horchen.
    Als Prinzessin sah, daß Menolly sich aufsetzte, stieß sie ein ängstliches, beunruhigtes Klagen aus. Rocky und Taucher schmiegten sich an ihre Beine. Sie schienen sich in heller Aufregung zu befinden.
    Menolly warf einen Blick zu den offenen Fenstern. Sie konnte gerade noch die Feuerhöhen von Fort erkennen, schwarz gegen den dunklen Himmel; es dauerte eine Weile, bis sie auch die verschwommenen Umrisse des Wach-Drachen ausmachte. Er rührte sich nicht. Also schien er die Furcht der Feuerechsen nicht zu teilen.
    »Was gibt es denn, Prinzessin?«
    Das Klagen der kleinen Königin wurde eindringlicher. Rocky fiel ein, dann Taucher. Die beiden Tantchen drückten sich in Menollys linke Armbeuge. Faulpelz, Spiegel und Onkelchen hatten Zuflucht in einer Mulde der Felldecke gefunden, während Brownie dicht an ihre Füße rutschte. Sie hatten Angst.
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    »Was ist nur in euch gefahren?« Menolly konnte sich um nichts in der Welt vorstellen, welche Gefahr ihren Echsen hier in der Harfnerhalle drohte.
    »Jetzt haltet mal einen Moment lang still und laßt mich horchen!« Prinzessin und Rocky zirpten kleinlaut, aber sie folgten. Menolly lauschte angestrengt in die Nacht, doch die einzigen Laute waren die Stimmen der Harfner drunten im Saal, ab und zu unterbrochen von Gelächter. Es war also nicht so spät, wie sie anfangs geglaubt hatte, wenn die Meister und älteren Gesellen noch unten saßen und plauderten.
    Sanft schob sie die Echsen zur Seite, kroch aus den Decken und trat ans Fenster. Aus einigen der Fenstervierecke fiel noch Licht in den Hof, vom Großen Saal und aus einem Raum darüber – Robintons Arbeitszimmer, wenn sie sich nicht täuschte.
    Prinzessin stieß einen besorgten Ruf aus und flog Menolly auf die Schulter. Sie wickelte

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