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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Feindse-ligkeiten der anderen.
    Er sauste wie immer, eine Hand leicht ans Geländer gelegt, die Stufen hinunter. Im Hof sah er sich erst einmal vorsichtig um. Eine Arbeitsgruppe harkte gerade die Wege. Er winkte dem Anführer fröhlich zu und lief dann ins Hauptgebäude; auf der Treppe nahm er immer gleich drei Stufen mit einem Schritt. Offenbar werden meine Beine länger, dachte er, oder ich stoße mich kräftiger ab. Bis vor kurzem hatte er höchstens drei Stufen auf einmal geschafft.
    Außer Atem klopfte er an Meister Oldives Tür, übergab die Botschaft und wandte sich sofort wieder zum Gehen. Keiner sollte ihm nachsagen, er habe die Nachricht gelesen.
    »Warte noch einen Moment, Piemur«, sagte Meister Oldive.
    Er glättete das Blatt und las stirnrunzelnd den Inhalt.
    »Dringend, so, so? Nun, vielleicht stimmt es sogar. Aber dann hätten sie wenigstens so freundlich sein und ihren Wachdrachen schicken können … ach, halt! Auf Nabol gibt es gar keinen Wachdrachen, oder? Gut, Piemur, laß ausrichten, daß ich komme. Und Meister Olodkey soll bitte T’ledon verständ igen, daß er mich nach Nabol bringt! Ich erwarte ihn gleich drüben auf der Wiese.«
    Piemur wiederholte die Botschaft wortgetreu, und der Heiler entließ ihn. Ebenso eilig, wie er gekommen war, lief Piemur wieder zurück über den Hof und in Richtung Trommlerhöhen.
    Er hatte etwa den zweiten Treppenabsatz erreicht, als er spürte, wie sein Fuß auf dem Stein ausglitt. Er versuchte sich abzufa ngen, aber er hatte einfach soviel Schwung, und so faßte er mit der rechten Hand nach dem Geländer. Auch hier rutschten seine Finger ab. Er prallte mit Hüfte und Oberschenkel hart gegen die seitliche Begrenzungsmauer der Treppe und stieß sich während des Falls schmerzhaft die Rippen an. Er hätte schwören mögen, daß er ein unterdrücktes Lachen hörte. Sein 119
    letzter bewußter Gedanke, ehe er mit dem Kinn auf eine Steinstufe schlug, war, daß jemand das Geländer und die Stufen eingefettet hatte.
    Jemand schüttelte ihn grob an der Schulter, und er hörte Dirzan ärgerlich rufen, daß er endlich aufwachen solle.
    »Was suchst du denn hier? Warum bist du nicht sofort mit Meister Oldives Botschaft zurückgekommen? Er wartet schon eine Ewigkeit drunten auf der Wiese. Nicht einmal zu Botengängen bist du zu gebrauchen!«
    Piemur versuchte sich zu entschuldigen, aber nur ein Stöhnen kam über seine Lippen, als er sich mühsam aufrichten wollte.
    Seine linke Seite war völlig steif, und er hatte sich das Kinn böse aufgeschlagen.
    »Auf der Treppe gestürzt und das Bewußtsein verloren, hm?«
    Dirzan verriet kein Mitleid, aber sein Griff war weniger grob als gewohnt, während er Piemur beim Aufsetzen half.
    »Eingefettet«, murmelte Piemur und deutete mit einer Hand fahrig auf die Stufen. Mit der anderen stützte er seinen Kopf, um das Hämmern in den Schläfen zu vermindern. Aber der Schmerz wurde immer heftiger; er hatte das Gefühl, daß er sich jeden Moment übergeben mußte.
    »Eingefettet? Eingefettet!« rief Dirzan höhnisch.
    »Das sieht dir ähnlich! Rennst wie ein Verrückter die Treppen rauf und runter und suchst dann die Schuld bei anderen, wenn du stürzt! Es ist ein Wunder, daß du bisher immer heil angekommen bist. Kannst du nicht aufstehen?«
    Piemur wollte den Kopf schütteln, aber die schwache Geste verstärkte seine Übelkeit. Er nahm sich eisern zusammen, um seine Magennerven wieder unter Kontrolle zu bringen.
    »Du behauptest, die Stufen waren eingefettet?« Dirzans Stimme schwebte weit über ihm. Der aggressive Tonfall bohrte sich in Piemurs Schädel.
    »Die Stufen und das Geländer…« Piemur deutete mit der freien Hand nach oben.
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    »Nicht die Spur von Fett zu sehen! Los, steh endlich auf!«
    Dirzans Stimme klang wütender als je zuvor.
    »Hast du ihn gefunden, Dirzan?« rief Rokayas. Piemurs Kopf begann wie eine Trommel zu dröhnen.
    »Was ist ihm zugestoßen?«
    »Er ist die Stufen runtergefallen und hat das Bewußtsein verloren.« Dirzan seufzte ungeduldig.
    »Nun komm schon, Piemur!«
    »Nein, bleib – rühr dich nicht, Piemur!« Die Stimme von Rokayas klang sonderbar besorgt.
    Piemur wünschte sich, er würde leiser sprechen; rühren mochte er sich ohnehin nicht. Die Übelkeit machte ihn schwindlig. Er mußte die Augen schließen.
    »Er behauptet, daß die Stufen eingefettet waren. Fühl doch selbst, Rokayas! Alles blitzblank wie eine Trommel!«
    »Verdächtig blank!« murmelte Rokayas. »Und wenn Piemur auf dem

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