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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gestank wehte ihm entgegen; obwohl beide Fenster weit geöffnet waren, roch der ganze Raum wie ein Klosett. Er klappte die Bett-Truhe auf, um frische Kleider herauszuholen – und stand vor der Quelle der üblen Düfte. Als er sich dem Bett zuwandte, merkte er, daß auch die Felldecken feucht waren.
    »Wer hat hier …«
    Dirzan kam mit langen Schritten in den Raum und hielt sich entsetzt die Nase zu.
    Piemur sagte nichts, sondern breitete nur seine besudelten Sachen aus und hielt die Bettdecke so hoch, daß man den feuchten Fleck sehen konnte. Dirzans Augen wurden schmal; Ekel schien ihn zu schütteln. Piemur fragte sich insgeheim, was Dirzan mehr ärgerte: daß Piemur unerwartet langes Ausbleiben den Streich zu einem bösen Übel hatte werden lassen oder daß er nun etwas gegen die Trommler-Lehrlinge unternehmen mußte.
    »Du bist von deinen sonstigen Pflichten befreit, bis du das in Ordnung gebracht hast«, sagte Dirzan.
    »Und vergiß nicht, eine Duftkerze mitzubringen, damit der Gestank verschwindet. Wie die Burschen hier überhaupt schlafen konnten …«
    Dirzan wartete, bis Piemur die verunreinigten Sachen aus dem Zimmer getragen hatte, und schlug dann die Tür mit einem so heftigen Knall zu, daß ein anderer Geselle erschro-111
    cken nachsah, was sich hier abspielte.
    Zum Glück hatten um diese Tageszeit alle zu tun, und so gelangte Piemur ungesehen in den Waschraum. Er war so wütend, daß er auf die harmloseste Frage mit einem Zornausbruch reagiert hätte. Er füllte einen Zuber mit Wasser, weichte die Felldecken ein und streute ein halbes Glas Duftsand darüber. Die Kleider mit dem halbge trockneten Kot schüttelte er über dem Abfluß aus; dann warf er sie ebenfalls in einen Bottich und rührte mit einer Wäschestange um, damit sich die restlichen Verkrustungen lösten. Falls auch nur ein Fleck auf seinen neuen Sachen zurückblieb, würde er es ihnen heimzah-len, selbst auf die Gefahr hin, daß er einen Monat lang Wasser und Brot bekam!
    »Was suchst du denn um diese Zeit hier, Piemur?« fragte Silvina, angelockt durch das Plätschern und Stampfen.
    »Ich?«
    Die heftige Antwort ließ die Wirtschafterin nähertreten.
    »Fragen Sie meine Zimmergefährten! Die haben eine Vorliebe für dreckige Streiche!«
    Silvina warf ihm einen forschenden Blick zu. Welcher Art die Streiche waren, konnte sie riechen.
    »Hatten sie Grund dazu?«
    Piemur traf seine Entscheidung im Bruchteil einer Sekunde.
    Silvina gehörte zu den wenigen Menschen in der Gildehalle, denen er voll vertraute. Sie spürte instinktiv, wann er Ausflüch-te machte, also erkannte sie wohl auch jetzt, daß er die Wahrheit sagte. Und er mußte den lange unterdrückten Kummer irgendwie loswerden. Daß die Lehrlinge seine neuen, guten Sachen beschädigt hatten, noch ehe er sie richtig getragen hatte, schmerzte mehr, als ihm in den ersten Minuten nach der Entdeckung bewußt geworden war. Er hatte sich so über die schöne Ausstattung gefreut. Daß sie nun für immer besudelt war, tat mehr weh als die Rüge über seine angebliche Indiskretion.
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    »Ich darf zu Festen und Gegenüberstellungen.«
    Piemur preßte die Zähne zusammen.
    »Und ich habe den Fehler begangen, die Trommelrhythmen zu schnell zu lernen.«
    Silvina hielt den Kopf schräg und starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Unvermittelt trat sie neben ihn, nahm ihm die Wäschestange aus der Hand und rührte kräftig im Bottich um.
    »Vermutlich haben sie damit gerechnet, daß du sofort nach dem Fest auf Igen zurückkehren würdest!«
    Sie lachte los, während sie die Felldecken tiefer unter das Wasser drückte.
    »Das heißt, daß sie selbst zwei Nächte lang in dem Gestank schlafen mußten!«
    Ihr Lachen war ansteckend, und Piemur merkte, daß seine Niedergeschlagenheit wich.
    »Dieser Clell! Er hat das Ganze ausgeheckt. Ein boshafter Charakter. Nimm dich vor ihm in acht, Piemur!«
    Dann seufzte sie.
    »Nun, allzu lange wirst du dort oben nicht bleiben, und es schadet bestimmt nicht, wenn du die Trommelrhythmen behe rrschst. Könnte sich eines Tages als wichtig erweisen.«
    Sie musterte ihn noch einmal.
    »Eines muß man dir lassen, Piemur – eine Petze bist du wirklich nicht! Hier, wirf das alles in die Schleuder, dann sehen wir, ob der schlimmste Schmutz herausgegangen ist.«
    Silvina half ihm beim Waschen. Nebenbei fragte sie nach der Gegenüberstellung und ließ sich schildern, wie Mirrim Path für sich gewonnen hatte. Und wie er denn das Klima in Igen finde?
    Es erleichterte ihn,

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