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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wagenräder und das Schlurfen der Herdentiere übertönte.
    »Weiß ich doch nicht. Is’ auch egal. Jetzt sind wir gleich in Nabol.«
    Piemur verstärkte seine Gedanken an das Dazwischen, und die Echsen ergriffen die Flucht. Er atmete tief durch. An das absolute Nichts zu denken, erforderte sehr viel mehr Kraft, als sich ein bestimmtes Bild vorzustellen.
    Er fand, daß eine Menge Karren unterwegs waren; immerhin wurde zur gleiche n Zeit auf Burg Fort ein großes Fest eröffnet, das viele Besucher anzog. Piemur machte die Augen auf; das Grau des Morgens wurde durchlässiger, und er sah die vielen Echsen, welche die Karawane um schwirrten. Dabei waren diese Männer einfache Fuhrleute! Kleinbauern! Selbst nachdem die Wagen mit ihren schaukelnden Lichtern längst weitergezogen waren, erhitzte der Zorn über diese Ungerech-tigkeit immer noch Piemurs Gemüt.
    Eine kühle Morgenbrise kam auf, und Piemur wartete mit wachsender Ungeduld auf Sebells Erscheinen. Er versuchte sich zur Ruhe zu zwingen. Schließlich befand er sich nicht zum erstenmal allein im Morgengrauen! Wie oft hatte er nachts die Herden seines Vaters bewacht! Sicher, die Hütte seiner Eltern hatte in Rufweite gestanden, aber die letzten Stunden bis zum Sonnenaufgang waren meist quälend langsam verstrichen. Und wenn nun Sebell etwas zugestoßen war? Oder wenn ihn etwas Unvorhergesehenes aufhielt? Sollte Piemur dann allein nach Nabol gehen? Und wie kam er wieder in die Harfnerhalle zurück? Er hatte vergessen, den Weyrführer von Fort danach zu fragen. Nun wußte er nicht einmal, ob N’ton ihn wiederab-holen würde oder ob er den Heimweg zu Fuß antreten sollte.
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    Hatte Sebell die Absicht, die Herde während ihres Aufenthalts zu verkaufen? Oder mußten sie die Tiere wieder nach Ruatha treiben? Es gab eine Menge Einzelheiten, die Sebell ihm nicht verraten hatte; fest stand nur, daß sie sich so unauffällig wie möglich unter die Festbesucher mischen sollten.
    Piemur tröstete sich damit, daß dieser Auftrag auch seine Vorteile hatte. Er kam um das Fest auf Burg Fort und Tilgins Gesang herum. Piemur seufzte tief. Es bedrückte ihn immer noch, daß er ausgerechnet die Rolle, die Domick ihm auf den Leib geschrieben hatte, nicht mehr singen konnte. Die Bewunderung der übrigen Harfner wäre ihm gewiß gewesen. Vielleicht hätte sogar Lessa, die Weyrherrin von Benden, Notiz von ihm genommen. Ganz sicher erschien sie als Ehrengast auf Baron Groghes Fest, um die neue Ballade zu hören.
    Er fror und fühlte sich elend. Nicht einmal einen Schluck kalten Klah hatte er zu sich genommen, als man ihn weckte und hierher verfrachtete. Bis Sebell mit seiner Herde hier vorbeikam, konnten noch Stunden vergehen!
    Und wenn sie den Auftrag hier erledigt hatten und wieder heimkehrten, welche Arbeiten erwarteten ihn dann in der Harfner-Halle? Piemur grinste und schlang die Arme enger um die Knie. Rokayas hatte ihn am Vortag ganz entgeistert angeschaut, als er die schwierige Trommel-Botschaft, die sich der Geselle als Test ausgedacht hatte, fehlerfrei wiedergeben konnte. Piemur tat es fast leid, daß er nun nicht mehr…
    Er tastete neben sich und fand einen Stein. Vorsichtig schlug er damit gegen den Felsblock, der ihm als Schutz diente. Der Laut hallte über das kleine Tal hinweg. Piemur nahm einen zweiten Stein, stand auf und ging bis an die Straße, die sich inzwischen als gewundenes helles Band gegen das Grau abhob.
    Er schlug die Steine in der monotonen Kennfolge für »Harfner« zusammen und fügte den Kode für »Wo?« an. Das helle, scharfe Hämmern prallte von den Felswänden zurück. Er wartete, damit Sebell Zeit fand, sich ebenfalls mit Steinen zu 145
    versorgen, und wiederholte dann die beiden Takte. Nach einer kurzen Pause hörte er ein Stück entfernt die gedämpfte Antwort: »Geselle unterwegs.«
    Piemur war unsagbar erleichtert. Er überlegte sich eben, ob er Sebell entgegengehen oder in seinem Versteck warten sollte, als aus der Ferne die Botschaft: »Bleib!« an sein Ohr drang. Er war ein wenig enttäuscht über diese Auskunft und fuhr mit der Fußspitze unschlüssig im lockeren Geröll am Wegrand umher.
    Ganz sicher war Sebell nicht mehr weit entfernt. Was machte es also, wenn er dem Harfnergesellen entgegenging? Aber die Botschaft war eindeutig gewesen, und sicher hatte Sebell einen triftigen Grund für seinen Befehl – einen triftigeren Grund als Oldives Mahnung, auf Piemurs Gesundheit zu achten.
    Zögernd kehrte Piemur in sein Versteck zurück – und

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