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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich schon beschweren, aber Sebell legte ihm warnend die Hand auf die Schulter. Als er dem Harfnergesellen einen verwirrten Blick zuwarf, deutete der kaum merklich nach hinten. Piemur wartete ein paar Sekunden, ehe er sich unauffällig umdrehte. Drei Männer 148
    folgten ihnen langsam zu dem kleinen Weidefleck, auf den sie ihre Herde trieben. Einen Moment lang hielt Piemur ängstlich den Atem an, doch dann schloß er aus dem wiegenden Gang der Fremden, daß es sich um Viehzüchter und somit vielleicht um Käufer handelte.
    »Hab’ ich’s nicht gesagt, daß unsere Biester Prachtexemplare sind?« prahlte Sebell halblaut.
    »Sicher, und wie ich dich kenn’, versäufst du den Gewinn gleich wieder«, entgegnete Piemur mürrisch. Er kam mit seiner Rolle gut zurecht. Und er war überzeugt davon, daß Sebell später den betrunkenen Viehhändler spielen würde, weil er dabei Dinge aussprechen konnte, die man einem nüchternen Mann nie verzieh.
    Sie trieben die Tiere in den Pferch, und Piemur wurde mit einer abgewetzten Münze zu den Ställen des Herdenmeisters geschickt, wo er um Futter feilschen sollte. Es gelang ihm, den Preis ein Achtel zu drücken, und er steckte den Überschuß ein, wie es jeder Treiberjunge getan hätte. Sebell verhandelte bereits ernsthaft mit einem der drei Fremden, während die beiden anderen die Tiere gründlich untersuchten.
    Piemur fragte sich, wo Sebell die prächtige Herde aufgetrie-ben hatte. Sie besaßen zottige Mähnen und abgewetzte Hufe, als hätten sie den Winter über auf Gebirgsweiden gestanden, waren allerdings besser herausgefüttert, als man es von Almvieh im Frühjahr erwarten konnte. Also kauerte Piemur in einem Winkel nieder und hörte sich Sebells Erklärungen an.
    Jeder Harfner verstand es, Geschichten zu erzählen. Sebell allerdings schien ein Meister seines Fachs, und Piemurs Bewunderung wuchs, als der Geselle den aufmerksam la u-schenden Fremden sein angebliches Geheimrezept verriet: Er berief sich auf eine Futtermischung, die seit Generationen jeweils vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde und sich aus Kräutern und Heu zusammensetzte, angereichert durch Beeren und ein wenig eingeweichtes Trockenobst. Er sagte 149
    sogar, daß er und die Seinen manchmal auf Es sen verzichteten, nur um die Tiere durchzubringen, und Piemur zog die Wangen nach innen, damit sie auch eingefallen wirkten. Er sah, wie die Blicke der Männer seine blauen Flecken streiften, während Sebell prahlte, daß er seine Leute über sämtliche Hügel hetzte, bis sie ihm die geeigneten Kräuter brachten.
    Die Gruppe zog weitere aufmerksame Lauscher an, die zwar einen respektvollen Abstand einhielten, aber doch nahe genug standen, um das Gespräch mitzuverfolgen. Eines verstand Piemur nicht. Die Tiere besaßen uralte Ruatha-Brandzeichen, aber auch gut vernarbte Zuchtmarkierungen eines Zweitbesit-zers. Dann kam ihm eine Idee. Sebell wandte seinen Trick sicher nicht zum erstenmal an. Vermutlich gab es irgendwo auf Ruatha einen Viehhändler, der ein paar Tiere für den Bedarf der Harfnerhalle mitversorgte. Piemur entspannte sich und genoß Sebells geschickte Taktik.
    Die Sonne stand schon hoch über den Gipfeln, als Sebell seine Geschäfte mit einem Handschlag abgeschlossen hatte.
    Ein Mann hatte drei Tiere erstanden, während sich die anderen mit je einem begnügten. Und Sebell hatte einen guten Preis für seine Herde erzielt, das wußte Piemur. Er nahm an, daß die Anschaffungs-und Aufzuchtkosten damit mehr als gedeckt waren. Nachdem die neuen Besitzer die Tiere aus dem Pferch getrieben hatten, hellten sich Sebells staubverschmierte Züge ein wenig auf, und er grinste Piemur an.
    »Hätte nicht geglaubt, daß ich so viel rausschlagen könnte«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Aber der Trick zieht immer noch.«
    »Welcher Trick?«
    Sebell klopfte sich sorgfältig den Staub von den Kleidern.
    »Du kommst in aller Frühe mit guten Tieren an und treibst sie gleich auf den Festplatz, ohne dich frischzumachen oder eine Stunde zu schlafen. Dann stürzen die Käufer auf dich los, weil sie hoffen, du seist so müde, daß sie dich übertölpeln können.«
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    »Wo waren die Prachtstücke denn her?«
    Ein breites Grinsen lag auf Sebells Zügen.
    »Gildengeheimnis!«
    Er blinzelte Piemur zu und packte ihn dann grob am Arm.
    »Los, sieh dich ein wenig auf dem Fest um!« brummte er.
    »Aber wehe, du bist nicht rechtzeitig zurück, wenn ich aufbrechen will!«
    Piemur schlenderte einmal an den Buden und Ständen vorbei

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