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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Männer aber nicht aus den Augen. Sie wandten sich der Burg zu. Piemur folgte ihnen. Er suchte im Gewühl nach Sebell, konnte ihn aber nirgends entdecken, um ihm von dem Gespräch zu erzählen. Der Harfnergeselle hätte die Angelegenheit sicher genauer untersucht.
    Sobald die beiden Schmiede die Auffahrt zur Burg erreicht hatten, blieb Piemur ein wenig zurück, damit sie keinen Verdacht schöpften. Ein Wachtposten hielt sie am Burgtor an und holte nach längerem Hin und Her einen zweiten Mann aus dem Wachhäuschen. Der Schmiedemeister trug ihm allen Anschein nach eine Botschaft auf, denn der Posten nickte und 153
    verschwand zu den Wohngebäuden.
    Während Piemur näherschlich und im Schatten der Burgmauer auf die Rückkehr des Boten wartete, verließen zwei Männer die Burg; sie trugen weite Umhänge, obwohl die Morgenkühle längst verflogen war. Etwas an ihren stolz erhobenen Köpfen, ihren vorsichtige n, zögernden Bewegungen und den Verschwö-
    rermienen, mit denen sie dem Wächter zunickten, weckte Piemurs Mißtrauen.
    Er ließ sie nicht aus den Augen, als sie durch das Tor in Richtung Festplatz schlenderten. Sie kamen dicht an seinem Versteck vorbei, und Piemur erkannte, daß sie etwas unter ihren Mänteln verborgen trugen – irgendein kleines Päckchen, das sie eng an sich preßten. Natürlich! Es mußten die mit heißem Sand gefüllten Tongefäße sein, in denen man Echsen-Eier transportierte! Piemur befand sich in einem Zwiespalt.
    Auf der einen Seite hätte er gern die beiden Männer verfolgt, um sich zu vergewissern, ob sein Verdacht stimmte, auf der anderen Seite wollte er abwarten, welche Antwort der Schmiedemeister bekam.
    Eine neue Gruppe, der Kleidung nach wohlhabende Hofbesitzer, begehrten Einlaß am Burgtor und wurden zur Empörung des Schmiedemeisters sofort eingelassen. Dann rollten drei schwere Karren die Rampe herauf; sie schienen schwerbeladen, denn die Zugtiere brachten sie kaum von der Stelle. Der Schmiedemeis ter mußte zur Seite treten, um Platz zu machen.
    Der Posten winkte die Karren in Richtung des Wirtschaftshofes. In diesem Moment kam der letzte Wagen etwas zu nahe an die Rampe, und ein Rad verfing sich im Geländer. Der Kut-scher hieb mit der Peitsche auf das Zugtier ein.
    »He, das Rad hängt fest!« rief Piemur und sprang aus seiner Deckung. Er konnte nicht mitansehen, daß ein Tier mißhandelt wurde, vor allem, wenn es völlig unschuldig war.
    Er stemmte sich mit der Schulter seitlich gegen den Karren, bis sich das Rad von dem Hindernis löste. Nebenbei versuchte 154
    er einen Blick unter die Plane zu werfen, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß ausgerechnet an einem Festtag, wo sämtliche Handelschaften in den Buden und Ständen stattfa nden, Waren in die Burg geliefert wurden. Ehe er jedoch etwas entdeckte, hatte der Wagen die Steigung überwunden und rollte weiter.
    Gedeckt von dem Planwagen, war Piemur an dem Wachtposten vorbei auf das Burggelände vorgedrungen, ohne es selbst recht zu merken. Der Fuhrmann lenkte seine Tiere in den Hof und sah nicht, daß er einen Helfer bekommen hatte.
    Piemur überlegte fieberhaft, wie er diesen glücklichen Zufall zu seinem Vorteil nutzen könnte. Vielleicht gelang es ihm, irgendwie in der Burg zu bleiben, wenn die Fuhrleute ihre Fracht abgeladen hatten und den Hof wieder verließen.
    Abwarten, wie sich die Dinge entwickeln! sagte er sich vor.
    Zumindest konnte er herausfinden, was die Männer hier ablieferten.
    Dann erspähte er ganz in der Nähe eine Wäscheleine mit Arbeitskitteln, die in der Frühlingssonne trockneten. Er schlenderte hin, nahm einen der Kittel ab und schlüpfte hinein.
    Ein wenig feucht war er noch, aber das störte ihn nicht weiter.
    Und da die Küchenhelfer selten auf peinliche Sauberkeit achteten, würden wohl auch seine verdreckten Stiefel und Hosen nicht besonders auffallen.
    »He, du!« Piemur tat, als habe er nichts gehört, aber der Mann, der ihn gerufen hatte, kam näher, und er konnte ihm nicht mehr ausweichen. So setzte er ein dümmliches Gesicht auf und starrte den Fremden verständnislos an.
    »Gaff nicht, mein Kleiner! Du hast beide Hände frei, also hilf uns beim Tragen!«
    Gehorsam trottete Piemur zum Karren, und der Fuhrmann lud ihm einen schweren Sack auf. In diesem Moment kam der Küchenaufseher ins Freie gerannt; Piemur beugte sich tief unter seiner Last und schlurfte mit gesenktem Kopf an dem 155
    Mann vorbei. Der Aufseher scheuchte eine Schar Küchenhelfer umher und fauchte den Fuhrmann an,

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