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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lagen, schimmerte Licht. Sebell zog sich tiefer in den Schatten zurück; er befahl den beiden Echsen, sich nicht zu rühren und die Augen zu schließen.
    Als die Wächter verschwunden waren, spähte er aufmerksam zur Burg hinüber. Sämtliche Höfe und Gebäude wirkten menschenleer und dunkel. War das etwa eine Falle, in der man Piemur fangen wollte? Oder bot sich jetzt für ihn, Sebell, eine Gelegenheit, unbemerkt in die Burg zu gelangen und Nachfor-schungen anzustellen?
    Kimi raschelte erschrocken mit den Schwingen. Ihre halbge-
    öffneten Augen glommen gelb – ein Zeichen der Unruhe. Auch der kleine Körper von Tris zuckte erregt.
    Gleich darauf übermittelte Kimi ihm Bilder von Drachen –
    von Drachen, die keine der beiden Echsen kannte! Im nächsten Moment hörte Sebell selbst das Rauschen von Drachenschwingen. Er sah vier dunkle Schatten über die Burgklippe gleiten.
    Zwei der Tiere landeten im Wirtschaftshof, die beiden anderen im Haupthof. Sebell hörte leise Befehle; ein aufgeregtes, wenngleich gedämpftes Laufen und Hasten setzte ein. Ge-176
    schimpfe und unterdrückte Flüche begleiteten das ungewohnte nächtliche Treiben.
    Sebell überlegte gerade, ob er sich etwas näher an den Ort des Geschehens wagen konnte, als Krallen über Stein scharrten und mächtige Schwingen die Luft durchschnitten. In dem schmalen Lichtspalt, der aus dem Küchengewölbe drang, sah er, wie ein schwerbeladener Bronzedrache keuchend vom Boden abhob.
    Kaum war er im Dazwischen verschwunden, da stieg auch schon der zweite auf. Nun flogen die beiden Drachen vom Haupthof zu den Wirtschaftsgebäuden. Wieder begann das hektische Hin und Her mit Geflüster und gereizten Befehlen.
    Kimi und Tris klammerten sich die ganze Zeit über eng an Sebell. Sie verrieten eine Angst, die sie noch nie zuvor in Gegenwart von Drachen gezeigt hatten. Dem Harfner fiel es nicht schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was er soeben beobachtet hatte, war die Übergabe von Waren an Drachenreiter des Südkontinents. Das gestohlene Königinnen-Ei war wohl eine Anzahlung für die Lieferung gewesen.
    Vom Festplatz her kamen Stimmen näher, und Sebell wich hastig zurück in den Schatten, nachdem er den beiden Echsen befohlen hatte, die Augen zu schließen. Er selbst kauerte sich an die Hüttenwand und vergrub das Gesicht in den Armen.
    Schwere Schritte dröhnten vorbei und verstummten wieder.
    Nach einer Weile hob er vorsichtig den Kopf. Die Wächter hatten wieder ihre Posten bezogen, und Leuchtkörper erhellten die Wege, die zur Burg hinaufführten. Sebell war in seiner dunklen Nische gefangen. Er wagte es nicht einmal, Kimi oder Tris mit einer Botschaft fortzuschicken, denn ganz sicher wäre eine einzelne kleine Echse den Wachen aufgefallen. Mit einem Seufzer setzte er sich auf den harten Boden und suchte eine möglichst bequeme Stellung. Kimi ringelte sich um seinen Nacken und wärmte ihn, während Tris in seiner Armbeuge einschlief.
    Er war eben erst eingenickt, als ihn das Dröhnen von Nach-177
    richtentrommeln wieder aus dem Schlaf riß.
    »Dringend! An den Heiler! Baron Merons Zustand ernst! Die Anwesenheit des Meisterharfners wird erwünscht!
    Dringend! Dringend! Dringend!«
    Hatten sie etwa Piemur entdeckt und holten Meister Robinton, um ihm das Fehlverhalten eines seiner Lehrlinge vorzuhal-ten? Baron Meron tat sicher nichts lieber, denn jeder Makel, der auf den Meisterharfner fiel, färbte auch auf die Weyrführer von Benden ab, die der Burgherr von Nabol abgrundtief haßte.
    Nun, wenn diese Theorie stimmte, dann war der Junge wenigstens gefunden. Sebell konnte sich vorstellen, daß Meister Robinton die Anschuldigungen eines Baron Meron leicht entkräftete. Aber weshalb verlangte man so dringend nach Meister Oldive? Die ausgesandten Signale wurden von jeder Burg nur im äußersten Notfall verwendet.
    Der Lärm der Trommeln hatte die Feuer-Echsen in der Burg geweckt. In dichten Schwärmen flogen sie durch die erleuchteten Höfe. Sebell nahm Kimi in beide Hände, hielt sie in Augenhöhe und zwang sie, ihn anzusehen, während er ihr seine Botschaft an Menolly durchgab. Er beschwor das Bild von sauberen Kleidern in Harfnerblau herauf. Kimi zirpte zustimmend, stupste sein Kinn mit dem Köpfchen an und flog los.
    Tris stieß einen fragenden Laut aus und zupfte an Sebells Ärmel. Sebell überlegte. N’ton wäre zwar ein guter Verbündeter gewesen, aber streng genommen hatte der Weyrführer von Fort hier nichts zu suchen, da Nabol unter der

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