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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Empfängern solcher Geschenke macht.«
    Menolly stieß einen Ruf der Entrüstung aus, aber Sebell hob die Hand und fuhr fort: »Noch eine wichtige Beobachtung: Kurz nach Monduntergang landeten vier Drachen in den Höfen der Burg. Als sie wieder aufstiegen, waren sie so schwer beladen, daß ihre Schwingen beinahe knirschten.«
    Sebell lächelte, als er das Entsetzen in den Gesichtern seiner Zuhörer las. »Kimi kannte die Drachen nicht, und sie flößten ihr Angst ein.«
    »Das ist ja wirklich höchst aufschlußreich«, murmelte der Meisterharfner.
    Dann schwieg er, denn sie hatten das untere Ende der Rampe erreicht, wo bereits eine Gruppe von Burgbewohnern ungeduldig wartete. Die Leute kamen ihnen entgegen. Sebell erkannte Candler, den Harfner, und Berdine, den Heiler. Zu den drei übrigen gehörten die Männer, die Baron Meron bei seinem Gang durch den Festplatz gestützt hatten. Einer davon, feist und behäbig, pflanzte sich vor dem Harfner auf.
    »Meister Robinton! Ich bin Hittet, ein direkter Abkömmling von Baron Meron. Sie müssen uns einfach helfen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, wenn die Nachfolge noch geklärt werden soll. Meister Oldive wird Ihnen bestätigen, daß …«
    Die anderen drängten zur Eile.
    »Also – ich fürchte, daß er nach den Aufregungen dieser 181
    Nacht den morgigen Tag nicht mehr erlebt. Kommen Sie, beeilen wir uns!« Damit nahm er den Harfner am Arm und führte ihn auf die Burg zu.
    »Welche Aufregungen denn? Ach so, Sie hatten gestern ein Fest…«, sagte Meister Robinton.
    »Ich kann Ihnen nicht genug für Ihr Kommen danken, Meister Oldive.«
    Berdine trat neben den Meisterheiler, während die anderen Hittet und Meister Robinton über den Hof folgten. »Ich weiß, daß Sie bereits letztes Mal äußerten, man könne kaum noch etwas für den Baron tun, aber nun hat er die letzten Kraftreser-ven, die er noch besaß, über die Maßen beansprucht. Ich habe ihn gewarnt, immer wieder! Aber er ließ sich nicht davon abbringen, das Fest zu besuchen. Sagte, er müsse seine Pächter beruhigen. Nun, diesen Weg hätte er vielleicht gerade noch verkraftet, aber dann mußte er Gäste in seine Privaträume einladen … all die Aufregung, die dabei entstand! Und plötzlich entdeckte er, daß ihm jemand das Königinnen-Ei gestohlen hatte …«
    Berdine rang verzweifelt die Hände.
    »Ach, du liebe Güte! Ich wußte gar nicht, wie ich ihn zur Vernunft bringen sollte. Den Trank, den Sie mir für Notfälle hiergelassen hatten, nahm er nicht. Er geriet außer sich, als es nicht gelang, den verflixten Küchenjungen zu finden, der das Ei genommen hatte …«
    »Geselle Berdine, ich muß doch sehr bitten!« warf Hittet frostig ein und warf dem Heiler einen warnenden Blick zu.
    Die Unterbrechung kam zur rechten Zeit; keiner der Nabol-Bewohner sah die erleichterten Blicke, die zwischen den Harfnern getauscht wurden.
    »Ein Küchenjunge, der ein Echsen-Ei stiehlt?« fragte der Meisterharfner, als wolle er seinen Ohren nicht trauen.
    »Ja – Sie haben richtig vernommen«, meinte Hittet und warf dem indiskreten Heiler einen zornigen Blick zu.
     
    182
    »Baron Meron erhielt kürzlich ein Feuerechsen-Gelege zum Geschenk, bei dem sich allem Anschein nach auch ein Königinnen-Ei befand. Er behandelte die Eier natürlich mit aller gebührenden Sorgfalt und wärmte sie am Kamin seines eigenen Schlafgemachs. Er besitzt nämlich Erfahrung mit Feuer-Echsen. Ein Höhepunkt des Festes sollte es sein, die Eier an verdiente Untertanen zu verteilen. Während jedoch seine Räume hergerichtet und gelüftet wurden, besaß ein Küche njunge die Frechheit, ausgerechnet das Königinnen-Ei zu stehlen! Wie, das begreifen wir immer noch nicht. Aber es ist verschwunden, und der Bösewicht verbirgt sich irgendwo auf der Burg.« Sein Tonfall ließ darauf schließen, daß es Piemur schlimm ergehen würde, wenn man ihn fand.
    Keinem der Nabol-Bewohner fiel auf, daß Prinzeßchen, Zair und Kimi sich von den übrigen Echsen lösten und durch ein offenes Fenster ins Freie schossen, als die Gruppe den Großen Saal durchquerte. Sebell nahm Menollys Hand und drückte sie beruhigend. Sie schaute ihn nicht an, aber ein schwaches Lächeln spielte um ihre Lippen.
    »Sie können sich vorstellen, wie erregt Baron Meron war, als man den Diebstahl entdeckte. Ich fürchte, daß dieser Vorfall –
    und unser Drängen, endlich einen Nachfolger zu bestimmen –
    zu einem Kollaps geführt hat«, sagte Hittet zu Meister

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