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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht.
    Zwei Tage später begab er sich erneut auf die Hochfläche, aber diesmal lag Fidellos Frau in den Wehen, und Corana war so beschäftigt, daß sie sich nur kurz für den Wirbel entschuldigte, in den er hineingeraten war. Jaxom fragte, ob er die Heilerin der Burg schicken sollte, aber Fidello lehnte dankend ab. Er hatte, wie er sagte, auf dem Hof eine erfahrene Hebam-me, und ihrer Meinung nach würde es keine Komplikationen bei der Geburt geben. Jaxom murmelte noch ein paar passende Worte und brach dann auf, ein wenig enttäuscht, daß sich seine Erwartungen nicht erfüllt hatten.
    Warum lachst du? fragte Ruth, als sie zur Burg zurückflogen.
    »Weil ich ein Idiot bin, Ruth. Ein richtiger Idiot.«
    Ich finde das nicht. Sie gibt dir doch ein schönes Gefühl.
    Weshalb hältst du dich dafür einen Idioten?
    »Genau deshalb, du einfältiges Drachentier!
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    Weil ich mit einer ganz bestimmten Hoffnung zu ihr gegangen bin …und nun hat sie zu tun. Dabei habe ich vor einer Siebenspanne noch nicht einmal geahnt, wie glücklich sie mich machen kann. Deshalb komme ich mir wie ein Idiot vor.
    Ruth.«
    Ich liebe dich immer, entgegnete Ruth, weil er das Gefühl hatte, daß Jaxom diese Antwort brauchte.
    Jaxom tätschelte den Nackenwulst seines Drachen, aber es gelang ihm nicht ganz, das Selbstmitleid zu unterdrücken. Als er auf die Burg zurückkehrte, stieß er auf ein zweites Hindernis. Lytol teilte ihm mit, daß der Rest von Ramoths Gelege allem Anschein nach am nächsten Tag schlüpfen würde. Man erwartete Jaxom zur Gegenüberstellung auf dem Benden-Weyr. Der Burgverwalter sah sich Jaxoms verheilte Wunde aus der Nähe an.
    »Geh F’lar und Lessa lieber aus dem Weg«, riet sein Vo rmund. »Die beiden erkennen auf den ersten Blick, was das ist.
    Hat wenig Sinn, deinen Leichtsinn auch noch an die große Glocke zu hängen.«
    Jaxom fand zwar insgeheim, daß ihm die Narbe ein reiferes Aussehen verlieh, aber er versprach Lytol, sich von Lessa und F’lar fernzuhalten.
    Die Nachricht, daß die Gegenüberstellung unmittelbar bevo rstand, erreichte den Fort-Weyr, als Jaxom gerade mit anderen Jungreitern einen Formationsflug übte. Er beendete das Manöver, entschuldigte sich bei K’nebel und brachte Ruth durchs Dazwischen nach Ruatha, damit er sich noch umkleiden konnte. Lytol kam ihm schon entgegen, begleitet von Menollys Rocky, und bat ihn, die junge Harfnerin in der Gildehalle abzuholen, da Robinton sich im Ista-Weyr befand und den Drachenreiter der Harfnerhalle selbst benötigte.
    Jaxom nickte. Er konnte sich nicht gut weigern, die Bitte zu erfüllen, aber er beschloß, das neugierige Harfnermädchen so rasch zum Weyr zu bringen, daß ihr keine Zeit für Fragen 169
    blieb.
    Als er mit Ruth über der Harfnerhalle eintraf, wurde Jaxom wütend. Auf der Landewiese befanden sich genug Drachen, um die halbe Gilde nach Benden zu bringen. Weshalb hatte sich Menolly ausgerechnet an ihn gewandt? Er war fest entschlossen, kein Wort mehr als nötig mit ihr zu wechseln; so bat er Ruth nur, er möge ihren Echsen Bescheid geben, daß er auf der Wiese wartete. Kaum hatte er den Gedanken übermittelt, da kam die Harfnergesellin auch schon aus dem Torbogen
    geschossen, begleitet vo n den wild zirpenden Echsen. Noch im Laufen streifte sie ihre Reitjacke über. Er sah, daß sie mit einer Hand eine Dose umklammert hielt wie eine kleine Kostbarkeit.
    »Steig ab, Jaxom!« drängte sie. »Ich schaff das nur, wenn ich dir dabei ins Gesicht schauen kann.«
    »Was?«
    »Frag nicht, sondern beeil dich!«
    »Warum?«
    »Mann, nun stell dich nicht so an! Wir verplempern unsere kostbare Zeit. Das hier ist eine getönte Creme, mit der ich deine Wunde abdecken will. Oder möchtest du lieber, daß Lessa und F’lar dir unangenehme Fragen stellen? Los! Wir kommen noch zu spät – und du weißt genau, daß du im
    Moment keine Zeitsprünge wagen kannst!« Er zögerte immer noch, weil er ihrem Edelmut nicht ganz traute.
    »Ich habe eine Haarsträhne über die Stelle frisiert.«
    »Die vergißt du nach einer Viertelstunde und schiebst sie zurück.« Sie schraubte den Deckel von der Dose ab, und er stieg endlich ab. »Oldive war so nett und hat mir einige Cremes ohne Duftstoffe zusammengebraut. So. Ein paar Tupfer
    reichen.« Sie wischte vorsichtig mit den Fingern über die Wunde. »Siehst du? Der Farbton stimmt genau.« Sie starrte ihn kritisch an. »Das genügt. Nun erkennt kein Mensch mehr, was mit dir los ist.« Sie kicherte. »Was sagt denn Corana

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