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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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D’ram eine Zeit gewählt hat, als es noch keine Sporen regnete. Er hatte sicher mehr als genug von dieser Plage.« Jaxom lief zurück über den heißen Sand und schlüpfte in seine Kleider.
    »Ich würde sagen, D’ram ist zwanzig bis fünfundzwanzig Planetenumläufe zurückgegangen. Ich probiere erst mal die längere Spanne. Sollte ich eine Spur von D’ram oder Tiroth entdecken, komme ich sofort zurück – Ehrenwort.«
     
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    Er schwang sich auf Ruths Rücken und befestigte seinen Helm, als der Drache bereits in der Luft kreiste.
    »Jaxom, warte! Wir wollen nichts überstürzen …«
    Menollys Worte gingen im Flügelrauschen des Drachen
    unter. Jaxom grinste vor sich hin, als er sie wütend im Sand hin-und herlaufen sah. Dann konzentrierte er sich auf den Zeitpunkt, den er ansteuern mußte: kurz vor Beginn der Morgendämmerung, wenn der Rote Stern ganz im Osten stand, ein blaß glimmender Punkt, noch nicht nahe genug, um das ahnungslose Pern mit Sporen zu überschütten. Aber noch während des Sprungs spürte er, daß Menolly das letzte Wort behalten hatte: Ein biegsamer, dünner Echsen-Schweif klammerte sich an seinem Hals fest, als er Ruth den Befehl zum Wechsel ins Dazwischen gab.
    Es schien ein langer Übergang zu sein; er schwebte im Nichts des Dazwischen, und die Kälte sickerte langsam durch seine sonnengewärmte Haut bis an die Knochen. Er biß die Zähne zusammen. Und dann hatten sie es geschafft. Kühle Dämmerung umgab sie, und der Rote Stern glänzte matt am Horizont.
    »Spürst du Tiroth, Ruth?« Jaxom konnte im Halbdunkel des jungen Tages, der so viele Planetenumläufe vor seiner Geburt lag, nichts erkennen.
    Er schläft. Der Mann auch. Sie sind beide hier.
    Freude und Erleichterung machte sich in seinem Innern breit.
    Jaxom bat Ruth, zu Menolly zurückzukehren, aber keinesfalls zu früh. Die Sonne diente ihnen als Orientierung. Sie stand hoch über dem Wald, als Ruth in der Bucht auftauchte.
    Einen Moment lang sah er Menolly nirgends am Strand. Dann fielen Prinzeßchen und die beiden übrigen Bronze-Echsen –
    Rocky hatte ihn begleitet – mit schrillem Gezeter über ihn her.
    Menolly trat aus dem Wald, beide Arme in die Hüften gestemmt, und wartete einfach. Noch bevor er ihre Miene sah, wußte er, daß sie unheimlich wütend war. Sie blieb reglos stehen, bis Ruth landete.
     
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    »Nun?«
    Ihre Augen blitzten gefährlich, und Jaxom fand, daß sie in diesem Moment schön und verwegen zugleich aussah.
    »Wir haben D’ram aufgespürt. Fünfundzwanzig Planetenumläufe in der Vergangenheit. Der Rote Stern zeigte uns den Weg.«
    »Ist dir klar, daß zwischen deinem Start und jetzt Stunden vergangen sind?«
    »Du hast doch gewußt, daß alles in Ordnung ist. Rocky war schließlich mit von der Partie.«
    »Das hat überhaupt nichts genutzt. Der Sprung war so groß, daß Prinzeßchen den Kontakt nicht aufrechterhalten konnte.
    Wir hatten keine Ahnung, wo du warst.« Sie ruderte heftig mit den Armen. »Du hättest auf diese anderen Leute stoßen können, an die sich die fremden Echsen erinnern. Du hättest dich verrechnen können. Dann wärst du nie wieder zurückgekommen.«
    »Entschuldige, Menolly, ich wollte dich nicht ängstigen.«
    Jaxom war ehrlich zerknirscht, als er erkannte, welche Sorgen sie sich um ihn gemacht hatte. »Aber ich wußte nicht genau, zu welcher Zeit wir aufbrachen, deshalb legte ich einen größeren Abstand ein. Wäre scheußlich, sich selbst zu begegnen, oder?«
    Sie wurde etwas versöhnlicher. »Trotzdem – ich wollte eben Prinzeßchen zu F’lar losschicken.« Sie schlüpfte in ihre Reitjacke und setzte den Helm auf. »Übrigens habe ich die Reste einer Hütte gefunden, an einem kleinen Wasserlauf da hinten.« Sie zeigte zum Wald. Dann reichte sie ihm seinen Rucksack und schwang sich geschickt hinter ihm auf Ruth. »Es kann losgehen.« Die FeuerEchsen flatterten ihnen auf die Schultern, und Jaxom gab Ruth den Befehl, ins Dazwischen zu gehen.
    Als sie über Benden auftauchten, trompetete Ruth dem
    Wachdrachen seinen Namen zu. Menollys Echsen zirpten
    unsicher.
     
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    »Ich wollte, ich könnte euch mit in den Königinnen-Weyr nehmen. Aber fliegt lieber mal zu Brekke!« Kaum waren die vier Echsen verschwunden, da stieß der Wachdrache ein wütendes Geschrei aus, spreizte die Schwingen und machte den Nacken lang. Seine Augen glommen rot. Verwirrt drehten sich Menolly und Jaxom um; sie entdeckten einen Schwarm FeuerEchsen, der ihnen folgte.
    »Die sind sicher

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