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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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aus dem SüdKontinent, Jaxom. Ruth, sag ihnen, daß sie sofort ins Dazwischen gehen sollen!«
    Im nächsten Moment war der Schwarm weggetaucht.
    Sie wollten nur sehen, woher wir kamen, erklärte Ruth traurig.
    »So etwas geht auf Ruatha, aber nicht hier.«
    Keine Sorge, sie kommen nicht wieder. Wir haben sie erschreckt.
    Inzwischen hatte der Wachdrache mit seinem Lärm den
    halben Weyr aufgescheucht. Jaxom und Menolly sahen mit gemischten Gefühlen, wie Mnementh sich auf seinem Felsensims erhob. Ramoth trompetete, und noch ehe sie im Weyrkessel gelandet waren, brach ein Höllenspektakel los. Zwei Gestalten traten neben Mnementh, unverkennbar Lessa und F’lar.
    »Jetzt bekommen wir etwas zu hören«, wisperte Jaxom.
    »Unsinn! Wir bringen doch eine gute Nachricht. Denk lieber daran!«
    »Ich bin viel zu müde, um an irgend etwas zu denken«, entgegnete Jaxom hitziger, als er beabsichtigt hatte. Seine Haut brannte, vielleicht von dem rauhen Sand, vielleicht auch, weil er zuviel Sonne erwischt hatte. Jedenfalls fühlte er sich scheußlich.
    Ich bin sehr hungrig, meinte Ruth mit einem sehnsüchtigen Blick zu den eingezäunten Weiden des Weyrs.
    Jaxom stöhnte. »Du kannst hier nicht jagen, Ruth.« Er gab dem Freund einen aufmunternden Klaps und strich noch einmal 223
    seine Reitkleider glatt, ehe er den Weyrführern entgegenging.
    Mnementh wandte den mächtigen, keilförmigen Kopf F’lar zu und schaute ihm in die Augen. F’lar sprach kurz mit Lessa, und die Weyrherrin nickte. »Laß Ruth hier bei uns ein Weidetier reißen, Jaxom«, sagte sie. »Seine Haut sieht ja ganz grau aus.«
    Und wirklich – der weiße Drache wirkte alles andere als ansehnlich. Erleichtert bedeutete Jaxom seinem Gefährten, daß er das Angebot annehmen durfte.
    Mnementh ist ein treuer Freund, stellte Ruth fest. Ich fühle mich ganz schwach vor Hunger.
    Ich auch, dachte Jaxom, als er neben Menolly auf die beiden Weyrführer zuging. Er spürte, wie seine Knie nachgaben, und taumelte gegen Menolly. Sie faßte ihn am Arm und stützte ihn.
    »Was ist los mit ihm, Menolly? Ist er krank?« F’lar kam ihr zu Hilfe.
    »Er ist fünfundzwanzig Planetenumläufe in die Vergangenheit gesprungen, um D’ram zu finden. Er muß völlig erschöpft sein.«
    Jaxom wurde es schwarz vor den Augen. Er kam erst wieder zu sich, als ihm jemand ein Fläschchen mit einer scharf riechenden Essenz unter die Nase hielt. Unwillig zuckte er zurück. Jetzt erst merkte er, daß er auf den Stufen des Königinnen-Weyrs saß, gestützt von F’lar und Menolly, während sich Lessa und Manora ängstlich über ihn beugten.
    Ein kurzer, durchdringender Schrei verriet ihm, daß Ruth Beute gefunden und getötet hatte. Mit einem Mal fühlte er sich besser.
    »Trink das hier – aber langsam!« befahl Lessa und drückte ihm eine Schale in die Hand. Es war eine dicke Fleischbrühe mit vielen Kräutern, und sie hatte genau die richtige Wärme. Er nahm zwei tiefe Schlucke und setzte die Schale dann ab, um etwas zu sagen, aber Lessa schüttelte den Kopf und bedeutete ihm, weiterzutrinken.
     
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    »Menolly hat uns das Wesentliche bereits berichtet«, meinte die Weyrherrin und schüttelte streng den Kopf. »Mußtest du wirklich so lange ausbleiben, daß unsere Harfnerin halb verrückt vor Sorge um dich wurde? Wie beim Ei bist du darauf gekommen, daß er genau fünfundzwanzig Planetenumläufe zurückgegangen war? Nein, du sollst nicht antworten. Trink!
    Du siehst total erschöpft aus, und ic h möchte mir von Lytol keine Vorwürfe anhören.« Sie warf ihrem Weyrgefährten einen zornigen Blick zu. »Es stimmt zwar, daß ich große Angst um D’ram hatte, aber ich hätte nie und nimmer Ruths Haus riskiert, um jemanden zu suchen, der es mit aller Gewalt darauf anlegte, verschwunden zu bleiben. Außerdem sind schon wieder diese Echsen im Spiel.« Sie verteilte ihre finsteren Blicke jetzt gleichmäßig zwischen Menolly und Jaxom. »Ich halte sie einfach für eine Plage. Mischen sich überall in Dinge, die sie nichts angehen. Ich vermute, diese fremde Schar ist euch aus dem Süden hierher gefolgt? Das kann ich nicht billigen.«
    »Ich schaffe es einfach nicht, sie von Ruth fernzuhalten.«
    Jaxom war viel zu müde, um sich höflichere Worte zu überlegen. »Sie ahnen ja nicht, was ich schon alles versucht habe!«
    »Das glaube ich dir gern, Jaxom.« Lessas Tonfall klang versöhnlich. Ruth hatte sich auf die nächste Beute gestürzt.
    »Ich schlage vor, daß du heute nacht im Weyr bleibst, Jaxom«,

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