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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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jenseits der Bäume, die Jaxom in ihrem ganzen Arten-reichtum eingetragen hatte.
    »Der Wald erstreckt sich bis zum Vorgebirge hier, aber wir blieben natürlich am Strand …«
    »Man kann verstehen, weshalb sich der Harfner so genau an diesen Ort erinnerte.«
    Mit einem merklichen Zögern legte Lytol das Blatt wieder auf Jaxoms Arbeitstisch.
    »Die Karte gibt nur die Lage wieder, nicht die Atmosphäre.
     
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    Man muß die Stelle sehen, um sie in ihrer ganzen Schönheit zu begreifen.« Jaxom schaute seinen Vormund fragend an. Wie so oft bedauerte er, daß Lytol sich nur in den allerdringendsten Fällen dazu bereitfand, einen Drachenritt zu unternehmen.
    Lytol warf Jaxom ein schwaches Lächeln zu und schüttelte den Kopf. »Die Zeichnung reicht aus, um einem Drachen den richtigen Eindruck zu vermitteln. Aber sag mir bitte Bescheid, falls du mal die Absicht hast, die Buc ht wieder aufzusuchen.«
    Damit verabschiedete sich Lytol von ihm. Jaxom war ein wenig verwirrt. Hatte ihm sein Vormund mit diesen Worten die Erlaubnis gegeben, in den Süden zurückzukehren? Warum?
    Kritisch betrachtete Jaxom die Skizze und überlegte, ob er die Bäume wirklich genau genug getroffen hatte. Es wäre schön, die Bucht wiederzusehen. Vielleicht nach dem Sporenregen, wenn der Flug Ruth nicht allzusehr anstrengte …
    Ich könnte den Feuerstein-Gestank mit Meerwasser herunterspülen, meinte Ruth schläfrig.
    Jaxom drehte sich halb herum. Ruth lag in seiner Schlafkuhle und hatte beide Liderpaare fest geschlossen.
    Ich glaube, das würde mir sehr gefallen.
    »Und vielleicht könnten wir von den FeuerEchsen noch mehr über diese Menschen erfahren.« Ja, dachte Jaxom
    erleichtert, das war bestimmt nicht schlecht. Weder F’lar noch Lessa hatten ihm verboten, zur Bucht zurückzukehren. Sie befand sich so weit vom Süd-Weyr entfernt, daß es bestimmt keinen Ärger mit den Alten gab. Und wenn er mehr über die Menschen erfuhr, tat er Robinton einen Gefallen. Vielleicht fand er sogar ein EchsenGelege irgendwo an der Küste.
    Vielleicht hatte Lytol das im Sinn gehabt, als er ihm die Erlaubnis erteilte. Natürlich! Warum war ihm das nicht gleich eingefallen?
    Man hatte errechnet, daß die Sporen am nächsten Morgen um die neunte Stunde niedergehen würden. Obwohl Jaxom nicht wie gewöhnlich mit der Flammenwerfer-Mannschaft losritt, 254
    weckte ihn in aller Frühe eine Magd, die ein Tablett mit Klah und gesüßtem Brot sowie ein Paket Dörrfleisch für unterwegs brachte.
    Jaxom spürte einen dumpfen Druck im Kopf. Sein Hals
    schmerzte, und er fühlte sich nicht besonders wohl. Insgeheim ärgerte er sich, daß sein Leichtsinn tags zuvor diesen ersten Kampf gegen die Fäden zu einem unerfreulichen Ereignis machte. Was in aller Welt hatte ihn dazu gebracht, in den eiskalten See zu tauchen, um dann klitschnaß ins Dazwischen zu gehen? Ganz zu schweigen von seinem Abenteuer auf dem feuchten, frisch umgegrabenen Acker! Er nieste mehrmals heftig, als er sich ankleidete. Das machte zwar die Nase frei, aber die Kopfschmerzen wollten nicht schwinden. Er zog seine wärmsten Sachen an und knöpfte ein dickes Futter in die Reitstiefel. Als er mit Ruth seine Räume verließ, war er in Schweiß gebadet. Pächter strömten in den Hof, ihre Reittiere am Zügel und Flammenwerfer in den Händen. Der Wachdrache und die Echsen kauten bereits Feuerstein. Lytol stand auf der Treppe zur Burg und winkte ihm kurz zu, ehe er in seinen Anweisungen für das Gesinde fortfuhr. Jaxom nieste noch einmal mit Urgewalt.
    Fühlst du dich nicht wohl? Ruths Augen kreisten schneller.
    »Ich habe mir zwar eine idiotische Erkältung geholt, aber die stört nicht weiter. Komm, fliegen wir los! Ich ersticke sonst in dem warmen Zeug.«
    Ruth kam seinem Wunsch nach, und Jaxom fühlte sich
    wohler, als eine Brise ihm den Schweiß von der Stirn trocknete. Da sie noch Zeit genug hatten, ließ er Ruth zum Weyr fliegen, ohne ins Dazwischen zu gehen. Nie wieder verschwitzt in diese Kälte tauchen! Das hatte er sich fest vorgenommen.
    Vielleicht sollte er im Weyr doch leichtere Sachen anziehen.
    Aber Fort lag höher in den Bergen als Ruatha, und bei seiner Ankunft war ihm nicht mehr zu heiß.
    Jede einzelne Phase des Ernstfalls war hundertmal geprobt.
     
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    Jaxom brachte seinem Drachen einen Sack, den sie mit
    Feuerstein aus dem Weyrkessel füllten. Ruth begann die harten Brocken zu kauen. Wenn sein zweiter Magen rechtzeitig mit dem Verdauen anfing, hauchte er im Flug eine schön gleic

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