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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verpflichtet, ihr Rede und Antwort zu stehen, Sim.«
    »Wenn Sie meinen, Lady Nerilka.«
    »Gut. Du gehst jetzt zu ihr, Sim, und sagst, daß du Lady Nalka nirgends auf der Burg finden kannst.«
    »Das soll ich wirklich tun?«
    »Ja, genau das sollst du tun.«
    Er schlurfte davon und murmelte die Antwort vor sich hin:
    »Lady Nalka nirgends auf der Burg ... keine Lady Nalka auf der Burg ...«
    Ich überquerte den Hof zur Harfner-Halle. Anella hatte im Moment vermutlich andere Dinge im Kopf als die
    Arzneivorräte, aber irgendwann würde ihr jemand den Tip geben, daß die älteste Tochter von Baron Tolocamp Lady Nerilka hieß. Und sie würde sich ganz bestimmt bei meinem Vater beschweren. Das bedeutete, daß ich mit einer harten Strafe zu rechnen hatte, sobald Baron Tolocamp die Quarantäne beendete und seine Räume verließ. Aber noch besaß ich das volle Verfügungsrecht über die Arzneien, und ich hatte mir geschworen, daß die Heiler davon profitieren sollten.
    Ein gutgelaunter Lehrling wies mir den Weg zum
    Küchentrakt der Halle. Während ich hinüberschlenderte, kam mir in den Sinn, daß ich in jüngster Zeit fast nur noch Küchengewölbe sah.
    »Die Glasflaschen müssen richtig sterilisiert werden! Das bedeutet, daß du sie fünfzehn Minuten lang in sprudelnd kochendes Wasser tauchst und nicht einfach in den heißen Sand steckst!« erklärte Desdra gerade einem Gesellen.
    »Außerdem - oh, Lady Nerilka!« Desdra strahlte einen völlig neuen Optimismus aus, als sie mich begrüßte.
    »Geht es Meister Capiam besser?«
    »Er ist zum Glück wieder ganz der alte. Nicht jeder, der diese Seuche erwischt, muß daran sterben. Ist auf Burg Fort jemand erkrankt?«
    »Wenn Sie meinen Vater meinen - er verläßt zwar seine Räume nicht, ist aber gesund genug, um seine Befehle zu erteilen.«
    »Ich habe davon gehört.« Ihr schwaches Lächeln verriet mir, daß sie die Veränderungen auf Burg Fort ebenfalls geschmacklos fand.
    »Ich weiß nicht, wie lange ich noch über die Arzneivorräte verfügen kann. Deshalb möchte ich, daß Sie mir sagen, was Sie am dringendsten benötigen.«
    Desdra hatte sich wieder dem Gesellen zugewandt, um ihn bei der Arbeit zu beobachten. Ganz offensichtlich hatte sie wichtigere Dinge im Kopf als die Arzneien. Aber dann sah sie mich mit einem Lächeln an und fragte: »Haben Sie die Möglichkeit zum Sieden, Filtrieren und Mixen?«
    »Ich stelle seit Jahren sämtliche Medikamente für den Bedarf unserer Burg her.«
    »Dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie aus Tussilago eine größere Menge Hustensirup sieden könnten. Warten Sie, ich gebe Ihnen das Rezept, das in diesem Fall am wirksamsten zu sein scheint.« Sie nahm ein Stück Wildleder und einen Kohlestift und schrieb hastig, aber gut leserlich die Zutaten und Mengen auf. »Scheuen Sie sich nicht, mehr Tussilago als gewohnt zu verwenden - es ist das einzige Mittel gegen den quälenden Hustenreiz.« Dann warf sie einen Blick auf eine andere Liste. Meine Anwesenheit schien sie ein wenig zu verwirren. »Und hat Ihre Mutter - oh, ich bitte um Verzeihung!« Ihre Hand legte sich kurz auf meinen Arm, und ich las Verlegenheit und Trauer in ihrem Blick. »Wir benötigen eine kräftige Brühe für die Kranken - ganze Kessel voll, wenn es geht!«
    Ich überlegte, wie Felim reagieren würde, wenn ich nun auch noch Extrawünsche anmeldete. Aber vielleicht konnte ich die Brühe selbst auf dem kleinen Nachtherd zubereiten - Knochen und Fleischreste gab es genug in unserem großen Haushalt.
    Und der Ort, an dem Anella mich zuletzt vermuten würde, war der Herd im hintersten Winkel des Küchengewölbes.
    »Kochen Sie die Flüssigkeit ein, bis die Brühe geliert«, meinte Desdra. »Auf diese Weise kann man sie leichter transportieren.« Wieder warf sie einen Blick auf die Glasflaschen. Das Wasser begann zu sprudeln.
    Ich überließ sie ihrer Arbeit und verabschiedete mich. Die Heilerin wirkte so angespannt und erregt wie selten. Ob das allein mit Meister Capiams Genesung zusammenhing? Oder hatte man etwa ein Heilmittel gegen die Epidemie gefunden?
    Es kostete mich den Rest des Tages, die Brühe und den Hustensirup herzustellen. Der Tussilago brannte in der Tat so scharf, daß der Gaumen davon ganz gefühllos wurde. Ich fügte ein paar harmlose Süßkräuter bei, um den Geschmack zu verbessern, und füllte das Gemisch in zwei riesige Glasballons, nachdem ich eine große Flasche für unseren eigenen Bedarf beiseite gestellt hatte. Außerdem trug ich das Sirup-Rezept

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