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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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jeder Richtung bis an die Grenzen seines Herrschaftsgebiets, von wegen!«
    »Ja, ich bringe auch eine Botschaft von Meister Fandarel«, fuhr Sebell ruhig fort. »Wie Sie wissen, ist Metall im Norden knapp. Sie haben die Gildehalle der Schmiede mit dringend benötigtem Zink, 337
    Kupfer und anderen Erzen versorgt, und dies ist ein Zeichen seiner Dankbarkeit.«
    »Wir haben geliefert, soviel wir konnten.«
    Toric war auf der Hut.
    Schön und gut, wenn die Drachenreiter auf Burggebiet jagen wollten. Aber wozu wollten sie sich sonst noch selbst verhelfen?
    »Ich glaube, man kann nun darangehen, regelmäßige Handelsbeziehungen aufzubauen«, sagte D'ram, »um Sie für die Unannehm-lichkeiten der Vergangenheit zu entschädigen.«
    Toric musterte ihn argwöhnisch.
    »Regelmäßiger Handel wäre für den Norden wie für den Süden von großem Vorteil«, fuhr Sebell fort, ohne sich anmerken zu lassen, daß er über Torics ausgedehnte Aktivitäten auf diesem Gebiet Bescheid wußte. »Auf jeden Fall nimmt Ihnen Meisterschmied Fandarel gern so viel Erz ab, wie Sie nur liefern können.
    Sie und wahrscheinlich auch Ihr Bruder, der Schmiedemeister, sollten ihm mitteilen, womit er rechnen darf. Ich glaube, dazu hat auch N'ton noch etwas zu sagen.«
    »Damit wir uns recht verstehen, Baron Toric«, begann N'ton leicht verlegen, »ich habe mich damals wirklich nur bemüht, Ramoths Ei zu finden, aber dabei bemerkte ich an diesem großen Binnensee einige Hügel, die nicht natürlichen Ursprungs sein können. Irgendwo habe ich gehört«, er deutete mit einer Handbewegung eine Gedächtnislücke an, die Toric ihm freilich nicht abnahm, »daß die neuen Zink-und Kupfervorkommen, die Sie zur Zeit ausbeuten, schon in grauer Vorzeit abgebaut worden sein könnten.«
    Nein, hier ging es nicht um eine Entschädigung, überlegte Toric.
    Die Bedingungen wurden sehr geschickt und behutsam gestellt, doch man erwartete, daß er rückhaltlos darauf einging.
    Diese verdammten Alten und dieses elende KöniginnenEi hatten ihm mehr geschadet als angenommen! Aber noch konnte er dafür 338
    sorgen, daß er keinen Fußbreit von dem Land verlor, das er bereits in Besitz genommen hatte, und auch' nichts von den Schätzen über oder unter der Erde. Er kannte die Stelle, die N'ton gesehen haben mußte.
    Sharra hatte ihm im letzten Planetenumlauf davon berichtet, und er hatte den riesigen See und die drei Flüsse, die von dort entspran-gen, auf seiner geheimen Karte eingetragen. Nun war größte Vorsicht geboten. Er mußte Entgegenkommen zeigen und gleichzeitig zuverlässige Männer und Frauen ausschicken, um zu besiedeln, was ihm zustand.
    »Solche Gerüchte gab es immer«, sagte er skeptisch.
    »Es ist mehr als ein Gerücht«, widersprach Sebell auf seine ruhige, sachliche Art. »Im Archiv der Harfnerhalle liegen ein paar rätselhafte Fragmente, die vermuten lassen, daß der Nordkontinent erst in jüngerer Zeit besiedelt wurde.«
    »In jüngerer Zeit?«
    Toric lachte schallend.
    »Ich glaube, Sie haben in den Ruinen am Westufer des Inselflusses eine blühende Siedlung gegründet«, sagte Sebell.
    »Diese alten Gemäuer stammen wohl kaum aus jüngerer Zeit.«
    »Darf ich mich ganz deutlich ausdrücken, Toric?« Sebell beugte sich vor und warb mit ernstem Blick um das Vertrauen des Burgherrn. »Niemand macht Ihnen Ihre Besitzungen streitig. Aber unsere Gilde setzt ihren ganzen Stolz darein, das Wissen über unsere Vorfahren zu erweitern. Schließlich ist es unsere Aufgabe, die Geschichte von Pern zu bewahren.«
    Er deutete noch einmal auf das Fernrohr, das Toric eifersüchtig an sich drückte.
    »Wir können aus der Vergangenheit vieles lernen, was uns in der Zukunft nützen wird.«
    »Darin stimme ich Ihnen von ganzem Herzen zu Meisterharfner«, antwortete Toric mit allem Nachdruck, als er einsah, daß er kaum 339
    mehr eine andere Möglichkeit hatte.
    »Natürlich bringe ich Sie mit Vergnügen an die betreffende Stelle, Baron Toric«, erbot sich N'ton. Toric fand so viel jugendlichen Überschwang unbegreiflich.
    Aber er nahm das Angebot gnädig an. Seine Pläne und die Verwaltung seines Besitzes hatten ihn bisher so beschäftigt, daß er die Erkundungen seinen Verwandten hatte überlassen müssen. Bei hastigen Besuchen an der Großen Lagune oder in der Zentralkolonie und bei jener einzigen Fahrt den Inselfluß hinunter hatte er nur einen flüchtigen Eindruck von seinem Herrschaftsgebiet bekommen.
    Wer weiß, was er noch alles zu sehen bekäme, wenn er sich mit

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