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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sie nichts von den Sporen wußten, als sie hier landeten?« Die Idee war ihm eben erst gekommen, er hatte noch nicht einmal mit Meister Robinton darüber gesprochen.
    »Und die Fäden haben sie nach Norden in die Höhlen getrieben?«
    »Nun, im Norden gibt es eben mehr Höhlen. Aber«, schränkte er ein, »die Burg des Südens hat ebenfalls einen ausgedehnten Komplex, und auch der hier ist sehr weitläufig, außerdem bin ich bisher nur an der Küste entlang gewandert, im Landesinneren könnte es noch Hunderte geben ...«
    »Ja, aber du hast die meisten Ausgrabungsstätten gesehen, nicht wahr? Und du hast mir erzählt, daß unsere Vorfahren oberirdisch bauten, freistehende Häuser.«
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    Sie sah ihn prüfend an und fügte hinzu: »Ich würde wirklich gern einmal eine solche Stätte sehen.«
    »Das läßt sich leicht einrichten«, versprach Piemur und gab sich alle Mühe, aus dieser sehnsüchtigen Bitte nicht mehr herauszulesen als berufliche Neugier.
    Sie waren in den letzten zehn Tagen fast ununterbrochen zusammen gewesen, entweder hatten sie Meister Robinton oder Meister Fandarel geholfen, oder selbständig den Inhalt einiger kleinerer, mit Waren vollgestapelter Höhlen aufgelistet. Meister Fandarel hatte mehrere Kisten mit Maschinenteilen in ein Lagerhaus bringen lassen, wo er sich mit anderen technisch interessierten Meistern und Gesellen bemühte, aus diesem merkwürdigen Sammelsurium klug zu werden. Piemur und Jancis waren währenddessen damit beschäftigt, die Streifen, Farben und Ziffern auf Kisten und Schachteln denen auf den Listen zuzuordnen, die Piemur am ersten Tag in jenem Schreibtisch gefunden hatte. Als Jancis ihre arglose Bemerkung machte, waren sie gerade beim Mittagessen. Piemur rief Farli zu sich und schrieb eine Botschaft an V'line, Clarinaths Reiter, im Ost-Weyr.
    »Um Farli beneide ich dich wirklich«, sagte Jancis, als die kleine Königin verschwunden war.
    »Wie kommt es, daß du keine Feuerechse hast?«
    »Ich?« Die Frage erstaunte sie. Außerdem hatte sie einen Fleck auf der Backe und einen zweiten auf der Stirn, und Piemur konnte sich nicht entscheiden, ob er sie darauf aufmerksam machen sollte.
    Sie hielt sehr auf Ordnung und Sauberkeit, aber er hatte es ganz gern, wenn sie erhitzt und zerzaust war - dann wirkte sie weniger unnahbar. »Wie käme ich dazu? Jeder Gildemeister und jeder ältere Geselle steht vor mir auf der Liste, da kann ich noch lange warten.
    Es sei denn, du kennst ein Nest in der Nähe?«
    Er sah sie lange an und mußte sich sehr beherrschen, um nicht laut herauszuplatzen. Er wußte genau, daß sie ohne Hintergedanken 433
    gesprochen hatte, aber das konnte ihn nicht abhalten. »Nestersu-chen ist die Hauptbeschäftigung aller Sondierer und Gräber. Aber du ... du würdest eine gute Echsenmutter abgeben.«
    Jancis riß die Augen weit auf, doch dann veränderte sich ihre Miene. »Ich glaube, du willst mich nur necken.«
    »Nein, bestimmt nicht. Schließlich habe ich eine Königin.«
    »Du meinst, Farli hat Eier gelegt?«
    »Schon oft.« Nun blieb Piemur ein peinliches Geständnis nicht erspart: »Das Problem ist, ich weiß nicht, wo!«
    »Wieso nicht?« fragte Jancis verwundert.
    »Nun, die Sache ist die, Königinnen kehren instinktiv an den ursprünglichen Nistplatz zurück und suchen sich eine freie Stelle in der Nähe. Nur habe ich keine Ahnung, wo das war.«
    »Aber du hast sie doch an dich gebunden, als sie ausgeschlüpft ist? Da mußt du ...«
    Piemur lachte und unterbrach sie mit erhobener Hand. »Das ist eine lange Geschichte, aber im Grunde weiß ich nicht, woher ihr Gelege stammt, und sie kann mir außer Sanddünen und Hitze offenbar auch keinen Anhaltspunkt geben.«
    In diesem Augenblick kam Farli in die Kammer geflogen und zeterte erregt über Hindernisse, die ihr den Weg versperrten. Aber die Botschaft, die sie mitbrachte, war positiv.
    »Wir nehmen uns den Nachmittag frei, Janny. Das haben wir uns verdient«, bestimmte Piemur. »Wenn wir nicht aufhören, diese Streifen zu vergleichen, verderben wir uns noch die Augen. Also werden wir eine instandgesetzte Ruinensiedlung am Paradiesfluß besichtigen. Jayge und Ara werden dir gefallen! Ich habe dir doch erzählt, wie sie nach einem Schiffbruch an Land gespült wurden und so weiter.«
    Sie warf ihm einen unergründlichen Blick zu, aber dann lächelte sie und packte ihre Sachen zusammen.
    »Das ist doch von oben genehmigt?« fragte V'line mit einem 434
    Seitenblick auf Jancis, als die beiden dem Bronzereiter ihre

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