Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
auf die Klippe am rechten Ufer des Inselflusses.
    »Diese Hügel dort! Das sind keine natürlichen Formationen!«
    »Nein, da hast du recht«, antwortete Hamian, ohne von dem Tau aufzusehen, das er gerade ordentlich zusammenrollte. Von seiner Ausbildung her mochte er Bergmann sein, aber zur See war er seit frühester Kindheit gefahren, zuerst von der Palisadeninsel und 136
    später vom Südkontinent aus, und er hielt auf dem Deck eines Schiffes ebenso auf Ordnung wie in einer Schmiede oder in einem Schacht. »Ich weiß nicht, wie sie früher ausgesehen haben, die Pfähle sind jedenfalls noch da.«
    »Wollen Sie sich das denn nicht ansehen?« Piemur konnte Hamians Gleichgültigkeit gar nicht begreifen.
    Manchmal hatte er den Eindruck, als halte der Mann all die Schönheit und den Reichtum ringsum für selbstverständlich.
    Hamian grinste den jungen Harfner an. »Ich habe schon genug am Hals, ohne durch die Gegend zu rennen und mir Ruinen anzugucken, die ich sowieso nicht durchsuchen kann, weil mir dazu die Zeit fehlt.« Sein Grinsen wurde breiter, und er zauste Piemurs sonnengebleichtes Haar. »Was ich in der offenen Grube gefunden habe, kommt mir immerhin sehr gelegen. Sie haben sogar markiert, in welcher Richtung die Erzadern verlaufen, auch wenn ich nicht weiß, wie sie das gemacht haben!«
    Piemur duckte sich unter Hamians Hand weg. »Aber wer sind
    >Sie    Hamian zuckte die Achseln. »Das hat nicht viel zu bedeuten.
    Soweit die Aufzeichnungen zu entziffern sind, geht es nur um Förderleistungen und um die Anzahl verhütteter Tonnen, und man erfährt, wer was kaufte und wohin es geliefert wurde. Abgesehen von Meister Fandarel haben sich die Handwerksmeister um Dinge außerhalb der Gildehalle nicht viel gekümmert.«
    »Nun legt euch aber in die Riemen!« brüllte er die Ruderer an.
    Sobald sie das Deltagebiet hinter sich hatten, würde hoffentlich eine frische Brise von Westen die Segel füllen und das Boot über den breitesten Teil des Inselflusses tragen. Er befeuchtete einen Finger und hielt ihn in die Höhe. »Der Wind frischt auf!« Er legte die Hände an den Mund und ermunterte die Ruderer: »Bald sind wir da!« Zu Piemur sagte er jedoch leise: »Diese faulen Bastarde«, um 137
    dann abermals die Stimme zu erheben: »Ich sehe genau, wer sich auf seinem Ruder nur ausruht! Nummer vier, du da, Tawkin - du und dein Partner an Nummer sechs, strengt euch an, verdammt noch mal, oder es gibt heute abend kein Bier - so sieht das schon besser aus!
    Weißt du was, Piemur«, fügte er hinzu, als er den enttäuschten Blick des jungen Mannes nicht mehr ertrug, »du kannst dir die Ruinen ja zusammen mit Dummkopf auf dem Rückweg ansehen.
    Fertige doch auf eigene Faust eine Skizze an, um Toric zu beweisen, daß du messen und zeichnen kannst. Achte auf die Biegungen an der Steuerbordseite ...« Er umriß das Gebiet. »Sieh nur, wie lang diese Kurve ist. Dieser flache Schleppkahn ist für die Flußschiffahrt gut und schön, aber wir wissen beide, daß er in Küstengewässern nicht viel taugt. Wenn wir hier einen Sammelpunkt hätten ...«
    Hamian überlegte einen Moment lang, dann grinste er.
    »Wir könnten in den Ruinen einen festen Umschlagplatz einrichten und das Erz von hier aus direkt nach Nerat oder zur Meeresburg von Keroon verschiffen. Würde uns eine Menge Zeit und Mühe sparen, und ein verantwortungsbewußter Mann bekäme dann einen anständigen Posten. Hmm, ja, mach das mal so.«
    Hamian hatte bereits vorher ausgerechnet, daß die Flußmündung auf der Route von Osten her entlang der Küste schneller zu erreichen sein sollte als bei der Umrundung des Südkaps, wo sie warten mußten, bis das Schiff von der Flut über das Riff in die Lagune getragen wurde. Dann waren sie zwei Tage lang in aller Ruhe den Inselfluß hinabgesegelt, bis sie eine Gabelung erreichten, wo ein kleinerer, aus den Hügeln im Landesinneren kommender Wasserlauf einmündete. Kurz hinter diesem Zusammenfluß hoffte Hamian seinen Umschlagplatz zu errichten, falls sich der Fluß so weit als schiffbar erwies.
    Um das mühsame Treideln durch den Lagunenfluß und die Sümp-fe zu vermeiden, die seine Schwester Sharra so faszinierten, hatte 138
    Hamian sich ein paar Tage Zeit genommen, um nach Osten zu segeln. Irgendwo in dieser Richtung mußte der Inselfluß entspringen.
    Es war kein Problem gewesen, durch die Vorberge bis zu einer Stelle

Weitere Kostenlose Bücher