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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gemacht. Was für Männer meinst du? Da draußen im Hof ist die halbe Welt versammelt.«
    Sebell rüttelte an der Kabinentür, bis Jaxom den Riegel zurückzog. Der Meisterharfner sah besorgt auf den apathisch dasitzenden Fischer hinab, um dann Jaxom erstaunt zu mustern. Er trug in einer Hand eine Kanne und hatte sich einen Becher unter den Arm geklemmt.
    »Schon gut, jetzt ist es zu spät.« Jaxom fühlte sich, als habe er eine Schlacht verloren. Er beschloß, Sebell nichts von dem Gespräch zu berichten, um ihn nicht zu beunruhigen. Möglicherweise handelte es sich ja nur um Wunschphantasien einiger Unzufriedener. Worte taten nicht weh, sagte er sich, obwohl sich das eben belauschte Gespräch keineswegs harmlos angehört hatte. Er stieß einen schicksalsergebenen Seufzer aus.
    »Nun sag schon, was ist passiert?«
    Sebell hatte einen ausgeprägten Harfnerinstinkt, dachte Jaxom grimmig. Aber schließlich war der Mann darauf gedrillt, die Augen offenzuhalten und auch das zu hören, was nicht ausgesprochen wurde.
    Jaxom schaffte es, sich unbeteiligt zu geben. »Man mußte wohl damit rechnen, daß nicht jeder glücklich ist über Ranrels Wahlerfolg.«
    Sebell sah ihn durchdringend an. »Nein, aber hier haben wir jemanden, der darüber sehr glücklich ist. Halt ihm den Kopf.
    Vielleicht weckt der Klah-Duft seine Lebensgeister. Übrigens ist Verstärkung unterwegs.«
    »Es macht mir nichts aus ...«, begann Jaxom. Er wollte keinesfalls als arroganter Laffe dastehen, der es für unter seiner Würde hielt, einem betrunkenen Freund beizustehen.
    Grinsend bewegte Sebell den vollen Klah-Becher unter Idarolans Nase hin und her. Der Mann begann sich zu regen.
    »Ja, ich weiß, Jaxom, du bist in solchen Dingen sehr geschickt, aber seine Leute machen sich Sorgen um ihn, also überlaß es 318
    ihnen, sich diskret um ihn zu kümmern.«
    Wieder wurde die Tür aufgestoßen, und mehrere Männer eilten herein. »Meister Sebell?«
    Sebell drückte die Kabinentür auf. »Hier sind wir!«
    Rasch löste man sich ab, und beim Hinausgehen hörten Jaxom und Sebell an den unverwechselbaren Geräuschen, daß Idarolans Vorhersage eingetroffen war. Sie grinsten sich an.
    »Ich hatte schon immer ein ausgezeichnetes Gefühl für den richtigen Zeitpunkt«, sagte Sebell. »Das hat mir sogar Meister Shonagar bestätigt. Ah, die Musik hat angefangen.«
    Jaxom blieb zögernd in der Tür stehen. Nun war ihm auch klar, wieso Sebell die drei Männer beim Herauskommen nicht bemerkt hatte. Sie hatten sich nicht lange mit Idarolan in der Toilette aufgehalten, doch in dieser Zeit hatte sich der Hof mit Gästen gefüllt, die alle in weinseliger Stimmung waren und sich mit so vielen Köstlichkeiten vollstopften, wie die Mägde auf ihren Tabletts nur heranschleppen konnten.
    »Wann bist du mit Menolly an der Reihe?«
    Sebell zwinkerte ihm zu. »Sobald der liebe Baron Ranrel uns zum Singen auffordert!«
    »Ein neues Lied?«
    »Was sonst? Schließlich wurde heute ein Burgherr gewählt!«
    Sebells Fröhlichkeit machte auch Jaxom Mut. Wozu Ge-spenster heraufbeschwören? Wahrscheinlich war alles nur so dahingesagt. Aber er würde dennoch die Augen offenhalten.
    Jaxoms Stimmung hatte sich entschieden gebessert, als er und Sharra den Tanzboden verließen. Sie wären gerne noch geblieben, aber die Pflicht rief: Sporenregen waren angesagt, anfangs nur über Wasser, später würde sich die Front jedoch von Süden her bis über die Grenze von Ruatha vorschieben.
    Jaxom versäumte nie einen Einsatz, auch wenn er noch so sehr mit Akki in Landing beschäftigt war, und er schloß sich auch bereitwillig den Geschwadern von T'gellans Ost-Weyr an, wenn dort Fäden fielen. Einerseits war das Ehrensache für den 319
    jungen Baron, andererseits empfand er, genau wie sein Drache, die bei jedem Fädeneinfall latent vorhandene Gefahr auch als anregend und genoß die Atmosphäre in den Kampfgeschwa-dern.
    »Sieh nur, Jaxom.« Sharra zeigte zum Himmel, als sie sich anschickten, die Burg zu verlassen. Im Schein der zahllosen Lichter, die seit Sonnenuntergang auf jeder Mauer, in jedem Gehöft und jeder Kate und auf jedem Schiff funkelten, war gerade noch eine ganze Schar von Drachenleibern zu erkennen.
    »Der gesamte Fort-Weyr hat anscheinend den Heimflug angetreten.«
    Jaxom war damit beschäftigt, Sharra die Reitriemen so anzulegen, daß sie ihre Robe nicht beschädigten, und warf daher nur einen kurzen Blick nach oben. »Das mag schon sein.«
    »Mach keine großen Umstände wegen meiner

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