Pern 11 - Die Weyr von Pern
wollte. »Einfach mitgehen. Nicht dagegen ankämpfen.« Sie geriet ins Trudeln, und als sie an ihm vorüberglitt, streckte er die Hand aus, stoppte die Drehung und gab ihr einen leichten Schubs, der sie bis zum Fenster trug.
Robinton hatte genau zugesehen und vermied es, ihre Fehler zu wiederholen. Bald schwebte er, die Füße eine Handbreit über dem Boden, neben ihr. D'ram zog sich stöhnend Hand über Hand zur nächsten Computerkonsole und schnallte sich dort in einem Sessel fest.
»Wie lange noch, bis der Strom die Bahn der Yokohama kreuzt?« fragte er.
Jaxom stellte seinen Bildschirm auf stärkste Vergrößerung und rief den betreffenden Sektor auf. Als das Bild wieder scharf wurde, fuhr der alte Bronzereiter zurück, und sein Gesicht wurde ganz starr vor Schreck. Er hatte nicht erwartet, den ausgefransten Saum der Sporenfront so dicht vor sich zu sehen.
»So nahe sind sie noch nicht, D'ram. Das ist eine Vergrößerung. Die Wirklichkeit sieht so aus.«
Jaxom veränderte die Einstellung, und nun war der Strom nur 406
noch als sonnenbeschienener, rasch näherkommender Fleck im vierten Quadranten zu erkennen.
»Wie weit sind sie entfernt?« krächzte D'ram mit über-schnappender Stimme.
»Laut Annäherungsüberwachung haben wir bis zum ersten Kontakt noch gut zehn Minuten«, sagte Jaxom.
F'lar hangelte sich vorsichtig auf D'ram zu und hielt sich mit fast waagerecht in der Luft schwebenden Beinen an dessen Sessellehne fest. Dann zog er sich in den zweiten Sitz und schnallte sich ebenfalls an.
Alles in Ordnung da unten?
Jaxom nahm möglichst unauffällig mit Ruth Verbindung auf, weil er nicht wollte, daß Ramoth mithörte.
Sie ist viel zu sehr mit dem freien Fall beschäftigt. Ruth schien sich bestens zu amüsieren. Trotz ihrer Größe stellt sie sich geschickter an als Mnementh oder Tiroth. Sie wendet weniger Kraft auf. Ich glaube, sie machen alle bessere Fortschritte, wenn ihre Reiter nicht zusehen. Paß auf deine Schwingen auf, Ramoth! Es ist ziemlich eng hier!
Jaxom grinste, dann bemerkte er eine Bewegung auf dem Laborbildschirm und erstarrte. Sharra und Oldive betraten den Raum. Sharra bewegte sich so elegant, wie die Magnetstiefel es zuließen. Mit einer Hand stützte sie Oldive, dem das Vorwärts-kommen sichtlich mehr Mühe bereitete.
Wie gebannt beobachtete Jaxom ihre ersten Versuche, die harte Schale des Ovoids zu durchstoßen. Dann erschien Mirrim auf Path, ihrem grünen Drachenweibchen, auf der Brücke.
»Wen soll ich auf die Bahrain bringen?« fragte sie und grinste, als sie Lessa und Robinton mit ausgebreiteten Armen am Fenster kleben sah.
»Wer immer mit dir fliegen will«, sagte Jaxom.
»Lessa? F'lar?«
Lessa machte eine unbedachte Kopfbewegung und preßte sich krampfhaft gegen das Fenster. »Ich komme mit, Mirrim.«
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Nein, Ramoth, das ist schon in Ordnung. Glaube mir, du würdest nicht einmal hier auf die Brücke passen, und auf der Bahrain erst recht nicht.
Lerne du nur da unten im Frachtraum, wo du Platz zum Manövrieren hast, das Gleichgewicht zu halten.
Jaxom bat Ruth, sich F'lar zur Verfügung zu stellen, und der weiße Drache ging prompt ins Dazwischen und erschien auf der Brücke.
»Sie kennen das Verfahren?« fragte Jaxom die Weyrführer von Benden.
Lessa streifte ihn mit einem giftigen Blick, während sie auf Path zuschwebte, aber F'lar lachte nur und versicherte gutmü-
tig: »Wir haben fleißig geübt, Jaxom, da kannst du ganz beruhigt sein. Vielen Dank, Ruth«, wandte er sich dann an den weißen Drachen, glitt auf seinen Rücken und setzte sich zurecht.
»Nicht ganz so breit wie Ihr Koloß, was?« Jaxom grinste über das überraschte Gesicht des Bronzereiters. »Viel Spaß beim Fädenzerstören! Noch drei Minuten bis zum ersten Kontakt.«
»Wo kann ich mich hinsetzen, Jaxom?« fragte Robinton aufgeregt und stieß sich vom Fenster ab.
»Auf F'lars Platz.«
Jaxom juckte es in den Fingern, die Befehle selbst einzugeben, aber es machte mindestens ebensoviel Spaß, dem Harfner dabei zuzusehen. Wie damals die Schmiede, so zuckten auch Robinton und D'ram zurück, als die Ovoide auf das Fenster zugerast kamen. Sobald jedoch die ersten Eier zu Staub zerfielen, seufzte D'ram hörbar auf, verschränkte tief befriedigt die Arme vor der Brust und verfolgte das Schauspiel mit zusammengekniffenen Augen.
»Wissen Sie, D'ram, wir sollten Lytol wirklich animieren, mit hier heraufzukommen«, sagte Robinton. »Vielleicht täte es ihm gut, wenigstens einmal Fäden zerstören zu
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