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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schlucken, während er seine Welt aus der gleichen Perspektive betrachtete wie einst seine Vorfahren am Ende ihrer langen Reise! Das mußte ein überwältigender Augenblick gewesen sein, dachte er.
    »Sie ist so groß!« Piemur war regelrecht eingeschüchtert.
    »Es ist immerhin eine ganze Welt«, gab Jaxom leise zurück, dabei fiel es auch ihm schwer, sich auf diese unglaublichen Dimensionen umzustellen.
    Die Szene veränderte sich unmerklich, majestätisch drehte sich die Planetenoberfläche unter der Zwielichtzone weiter.
    »Jaxom? Piemur?« Akki rief sie an die Arbeit zurück.
    »Wir bewundern nur die Aussicht von der Brücke«, verteidigte sich Piemur. »Das muß man gesehen haben, sonst glaubt 223
    man es nicht.« Ohne den Blick von dem riesigen Fenster zu wenden, schwebte er zur Treppe und zog sich Hand über Hand am Geländer zum Flugdeck hinunter. Von dort steuerte er, jeden Haltegriff nutzend, den er nur finden konnte, das Schaltpult an, das er programmieren sollte. Jetzt erst riß er sich von dem sensationellen Panorama los, um sich seiner nächsten Aufgabe zu widmen.
    »Ich sehe für meinen Geschmack viel zu viele rote Lichter«, erklärte er Akki, als er sich in seinem Sessel festschnallte.
    Jaxom hatte sich ein Stockwerk höher zu den wissenschaftlichen Meßstationen vorgearbeitet. Auch dort flackerten rote Lichter an den Schaltpulten. Er zog sich in einen Sessel und legte die Haltegurte an.
    »Ich habe auch welche!« sagte er. »Aber nicht bei der Tele-skopeinstellung.«
    »Jaxom, Piemur, schalten Sie mit den entsprechenden Befe hlen die Automatik ab, und gehen Sie auf Handbetrieb.«
    Sofort erloschen mehr als die Hälfte der Störungslichter auf Jaxoms Schaltpult. Drei rote und zwei orangefarbene blieben übrig. Aber davon hatte keines mit dem Programm zu tun, das er aufrufen sollte. Mit einem kurzen Seitenblick sah er, daß Piemur bereits eifrig auf die Tasten seines Keyboards einhämmerte.
    Jaxom machte sich an die Arbeit. Hin und wieder hielt er inne, um seine steifen Finger wieder geschmeidig zu machen und den großartigen Blick auf Pern zu bestaunen. Mit diesem Schauspiel konnte sich nichts messen, nicht einmal die beiden Feuerechsen, die aufs komischste in der Schwerelosigkeit herumturnten, wobei Farli den kleinen Trig zu immer gewagte-ren Manövern herausforderte. Seltsamerweise trug ihr aufgeregtes Kreischen und Schnattern jedoch dazu bei, der phantastischen Umgebung das Gefühl des Unwirklichen zu nehmen.
    Sobald Jaxom sich ernsthaft an die Programmierung des Teleskops machte, löste Ruth seinen Schwanz und schwebte 224
    würdevoll an das große Brückenfenster, um den Anblick Perns vor dem Hintergrund des schwarzen Sternenhimmels zu genießen. Die Feuerechsen setzten ihr Geschnatter fort.
    Ich weiß auch nicht, was es ist , sagte Ruth. Aber sie sind hübsch.
    Was ist hübsch? Jaxom blickte auf. Kannst du die beiden anderen Schiffe sehen?
    Nein. Da fließen Dinge an uns vorbei.
    Dinge? Jaxom beugte sich vor, soweit es ging. Aber der Drache und die beiden Feuerechsen hatten ganz rechts die Köpfe an das Panoramafenster gedrückt und versperrten ihm die Sicht.
    Plötzlich fuhren alle drei heftig zurück und wurden, torkelnd wie Betrunkene, auf Piemur und Jaxom zugetragen.
    »He, paßt doch auf!« Jaxom duckte sich, und Ruth sauste über ihn hinweg. Im gleichen Augenblick hörte er ein lautes Prasseln.
    »Wir werden getroffen!« rief Piemur. Rasch öffnete er seinen Gurt, stemmte sich aus dem Sessel und schwebte zum Fenster.
    »Wovon werden Sie getroffen?« wollte Akki wissen.
    Piemur prallte gegen die Scheibe und schaute nach rechts und links. »Jaxom, frag Ruth, was er gesehen hat. Ich sehe nämlich nichts.« Er drückte die linke Wange an das Plasglas und versuchte, um die starke Wölbung herumzublicken.
    Dinge - ähnlich wie Feuerechseneier -, die direkt auf uns zukommen , antwortete Ruth.
    »Jetzt ist da draußen nichts mehr.« Piemur begab sich zurück auf seinen Posten und erwischte im letzten Moment die Lehne seines Sessels. Fast wäre er über das Ziel hinausgeschossen.
    »Akki?« fragte Jaxom.
    »Das Klirren läßt darauf schließen, daß die Schirme einen Schauer von kleineren Objekten ablenkten«, stellte Akki gelassen fest. »Es wird kein Schaden gemeldet. Wie Sie bereits aus dem Unterricht wissen, ist der Weltraum nicht steril und 225
    leer. Vielmehr befinden sich überall zahllose winzige Teilchen in ständiger Bewegung. Was Ruth und die Feuerechsen erschreckt hat, war ohne

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