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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Niveau lagen, wo die Flut ihre Markierungen hinterlassen hatte.
    Ihren ersten Fädenfall hatten sie auf dem Weg zu den Höhlen unter einen Felsüberhang gequetscht überstanden, und Delky hatte vor Furcht gezittert, als die Fäden kaum einen Fingerbreit entfernt an ihr vorbeigezischt waren.
    Readis hatte mehr als Gelegenheit genug, die überstürzte Art seines Aufbruchs zu bedauern und den nützlichen Gegenständen nachzujammern, die er hätte einpacken sollen und die ihm das Leben nun beträchtlich leichter gemacht hätten. Aber sein Auszug war ja auch nicht geplant gewesen. Er stählte sich gegen andere Gedanken der Reue, wie zum Beispiel, daß er 343
    nun seine Studien nicht fortführen konnte, die er als Herausforderung und als Anregung zu genießen begonnen hatte. Und daß er die verführerische Aussicht auf all das verloren hatte, was nach dem Ende der Fädenfälle hätte sein können. Er bedauerte, keinen Zugang mehr zu den zahlreichen Informationen in Akkis Dateien zu haben - und daß er nun Persellans beschädigte Seiten nicht neu ausdrucken konnte, was er sowohl aus eigenem Interesse als auch zur Wiedergutmachung für den Heiler gern getan hätte. Er machte sich Sorgen, wie T'lion wohl mit dem Heiler zurechtgekommen war und wie sein Weyrfü hrer ihn bestraft haben mochte. Am meisten sorgte er sich um Cori und Angie: Hatten T'lions Nähte gehalten? Verheilten die Wunden? Wer kümmerte sich um sie? Wie sollte er in diesem Gewässer mit der Schule in Kontakt treten? Und würden die Delphine das Bedürfnis empfinden, anderen Menschen
    mitzuteilen, wo er sich befand? Daß er Höhlen an der Küste suchte, die vom Wasser aus zugänglich waren, tat er ja für sie.
    Die ruhigen Becken, die bei Flut von Meerwasser überspült wurden, würden zur Behandlung verletzter Delphine genau richtig sein, und das breite Felsband davor konnte nicht besser dazu geeignet sein, mit einer ganzen Schule zu sprechen, ohne daß es ein Gedränge gab. Unterhalb des Felsbandes war tiefes Wasser - zumindest war es so tief, wie er tauchen konnte.
    Die Große Strömung lag weit draußen, so weit, daß man sie nicht sehen konnte - dort hielten sich die Delphine jetzt wohl auf, getragen von der Westströmung. Sie konnten nicht wissen, daß sich in diesem Gebiet ein Mensch befand. Und Readis hatte keine Glocke und auch nicht die Möglichkeit, eine zu erlangen. Wenn nur T'lion da wäre, dann könnte Gadareth sie mit seinem Signalton herbeirufen. Bestimmt war der Bewe-gungsspielraum des Bronzereiters auf offizielle Pflichten und den Weyr beschränkt worden. Readis hoffte, daß man T'lion nicht den Kontakt mit den Delphinen verboten hatte. T'gellan mußte doch einsehen, wie wichtig es war ... Seine Eltern hatten 344
    es nicht eingesehen, unterbrach Readis sich selbst; warum sollte dann ein Weyrführer sich solche Gedanken machen?
    Sicherlich, die Delphine hatten immerhin den Reiter Paths über die Schwangerschaft seiner Gefährtin informiert, und Mirrim hatte einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Aber reichte das aus?
    Wahrscheinlich nicht. Seine Eltern wollten sich nicht im geringsten daran erinnern, daß die Delphine ihn und Alemi während des Sturms gerettet hatten. Das lag nun schon lange zurück.
    Readis hatte wenig Zeit für solche Gedanken. Er mußte etwas zu essen finden, was in dieser Jahreszeit eine zeitraubende und manchmal auch vergebliche Suche bedeutete. Was er fand, mußte er irgendwo aufbewahren, und so sah er sich um, bis er an einem Bachufer Ton fand, aus dem er Geschirr formte, welches er im Feuer härtete. Erst nach mehreren Versuchen hatte er einen Becher und eine Schale hergestellt, die die Flüssigkeit hielten. Er besaß mehr theoretisches Wissen, als er bisher hatte ausprobieren können. Er wußte, wie man ein Schlaflager aus Farnen bereitete, und tat das auch, so daß er nachts bequem lag, und er verwob feine Gräser zu einer Decke.
    Kräftigere Ranken ließen sich zu einem stabilen Seil für Delky verarbeiten, damit sie sich nicht unbeaufsichtigt zu weit von der Höhle entfernte. Aus ihrem Schwanzhaar hatte er eine Angelschnur gedreht, und weitere Schwanzhaare verflocht er zu einer längeren Schnur, nachdem er nach der von O nkel Alemi erlernten Methode mehrere Haare zu entsprechender Länge verknüpft hatte. Das Messer in seinem Gürtel war immer scharf geschliffen, und er hoffte, die Stahlschneide würde halten, bis er Gelegenheit hatte, sie zu ersetzen, denn das tägliche Schleifen ließ die gute Schneide sichtlich

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