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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schmaler werden. Er suchte große Baumnüsse und schlug oben ein Loch hinein, so daß er sie, nachdem er den Saft ausgetrunken hatte, als Behälter für Frischwasser verwenden konnte.
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    Zwar galt der Nußsaft bei vielen Menschen als ausgesprochen wohlschmeckend, und er wußte auch, daß Swacky ihn für das Trinkfest am Ende einer Siebenspanne vergären ließ, doch Readis mochte seine fast ekelerregende Süße nicht. Neben frischem Fisch und Muscheln, die er am Strand sammelte, fand er hin und wieder auch ein Vogelnest, so daß seine Nahrung genug Eiweiß enthielt. Das Gelege einer Feuerechse hatte er bisher noch nicht auftreiben können, obwohl er auf dem Weg zur Höhle jeden sandigen Schlupfwinkel untersucht hatte. Aber dafür war auch nicht die richtige Jahreszeit. Bisher hatte er eine eigene Feuerechse nicht vermißt, doch jetzt hätte er eine gebrauchen können: Delky war keine besonders unterhaltsame Gesellschaft. Und bevor er nicht Kontakt mit den Delphinen aufgenommen hatte, konnte er nur mit sich selbst sprechen.
    Normalerweise hatte er zuviel zu tun, um sich einsam zu fühlen; abends war er so müde, daß er sofort einschlief und keine Zweifel ihn befallen konnten. Wenn er Kontakt mit Delphinen aufnehmen wollte, würde er weit genug hinausschwimmen müssen, und so unvernünftig, sich ohne
    Schwimmweste so weit hinauszuwagen, war er nicht. Als er schließlich eine Stelle entdeckt hatte, wo die fasrigen Pflanzen wuchsen, aus denen Schwimmwesten gemacht wurden, brachte er mit dem Entwurf und der Fertigung einer solchen Weste mehrere Tage zu.
    Aus kleinen Fischgräten verfertigte er Nähnadeln und stellte dann mit ungeschickten, aber haltbaren Stichen ein passendes Kleidungsstück her. Am Morgen nach ihrer Fertigstellung unterzog er die Weste einer ausführlichen Prüfung und ließ sich mit ihr so lange vor Ort treiben, daß die Fische schließlich ganz vertraut heranschwammen und an seinen Füßen knabber-ten. Das war mutig von ihnen, da er ja schon so viele gefangen hatte.
    Am Ende des Vormittags schwamm er mit der Weste noch so leicht auf dem Wasser wie zu dessen Beginn, und so glaubte er, 346
    sich ihr anvertrauen zu könne. Er sorgte dafür, daß Delky genug Futter und frisches Wasser in ihrer Tonschale hatte - die allerdings nicht ganz wasserdicht geworden war - dann legte er die Weste wieder an.
    Das Meer war ruhig an diesem Tag und die Oberfläche wurde vom Wind nur leicht gekräuselt. In dieser sturmreichen Jahreszeit mochte es keinen weiteren solchen Tag mehr geben.
    Also überprüfte er die Bänder seine Weste ein letztes Mal und watete dann ins tiefere Wasser hinaus. Von dort schwamm er mit stetigen, kräftigen Zügen von der Küste weg ins Meer hinaus. Wenn er Glück hatte, würde er auf dem Rückweg gezogen werden.
    Als die Küste schließlich weit hinter ihm lag, kamen ihm allmählich Bedenken. Seine Arme wurden müde und sein
    Atem ging keuchend. Daher hörte er auf zu schwimmen und ließ sich treiben, wobei er den Kopf so zurücklegte, daß der Kragen seiner Weste ihn stützte. Er schloß die Augen vor der blendenden Sonne, dennoch drangen die gleißenden Strahlen weiterhin durch seine Lider. Allmählich beruhigte sich sein Atem wieder. Er hatte noch nie Angst vor dem Wasser gehabt, und das war auch jetzt nicht der Fall. Die leichten Wellen schlugen ihm gelegentlich übers Gesicht, doch dann blies er das Wasser einfach aus der Nase, ohne seine Stellung zu verändern. Sehr erholsam war diese Lage auf den leise scha ukelnden Wellen und beinahe wäre er eingeschlafen, wie hypnotisiert vom sanften schaukelnden Rhythmus des Wassers.
    Mit ausgestreckten Armen lag er da und bewegte nicht einmal gelegentlich die Hände. Bevor er wieder losschwamm, würde er sich erst einmal gründlich ausruhen.
    Plötzlich fühlte er unter sich im Wasser eine Bewegung. Er richtete sich im Wasser auf und trat mit den Füßen ge gen etwas Schlüpfriges, dann erblickte er einen großen Körper, der sich auf die Wasseroberfläche zubewegte. Jetzt fühlte er die Flossen des Delphins. Unvermittelt tauchte dessen lächelndes Gesicht 347
    vor ihm auf.
    »Mensch retten? Kein Sturm. Nicht gut weit von Land?«
    »Ich habe euch gesucht.«
    »Cal gesucht?« Der Delphin quietschte vor Überraschung auf und schwamm an Readis vorbei, wobei er eines seiner glänz-endschwarzen Augen immer auf ihn gerichtet hielt.
    »Wer du?«
    »Ich bin Readis, Cal.«
    Der Delphin kam sofort zurück und blieb direkt vor ihm stehen.
    »Schulen suchen

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