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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Delphine. Er mußte ihnen wirklich >gut, besser, am besten<, beibringen, obwohl Cals Schule eigentlich sehr gut sprach: Viel besser als selbst die Delphine vom Paradiesfluß.
    »Habt ihr sie auf dem Meeresgrund gefunden?«
    »Wir finden. Wir bringen. Du machst fest. Du läßt klingen«, erklärte Loki. Er erkannte sie am Fleck an der Seite ihrer Melone.
    »Loki! Du bist eine Dichterin! Wußtest du das?« rief Readis aus.
    »Ja. Ich Dichterin. Ich weiß. Siehst du?«
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    Readis mußte so lachen, daß er das Gleichgewicht verlor und auf den Felssims purzelte, wobei er Lokis Worte wiederholte, während die Delphine ihn mit ihrem ewigen Ausdruck der Belustigung betrachteten und dabei klickten und quietschten.
    »Jetzt hast du Glocke. Brauchst Lang-Füße, Maske, Aqua-Lunge, damit du weit schwimmen kannst mit Schule.«
    Das ernüchterte Readis augenblicklich.
    »Das würde mehr Marken kosten, als ich habe ...«
    Und plötzlich wurde Readis klar, daß die Marken, die er hatte, sich noch im Schlafraum in Landing befanden. Falls Meister Samvel seine lange Abwesenheit als Abgang von der Schule gedeutet hatte, waren seine Sachen vielleicht auch bereits seinen Eltern zurückgegeben worden. So oder so waren die Marken außerhalb seiner Reichweite, und ebenso die Aqua-Lunge.
    »Ich habe kerne Marken, um eine Aqua-Lunge zu kaufen, selbst wenn man sie herstellen könnte.«
    »Nichts übrig geblieben?«
    »Wenn du Tauchausrüstungen aus der Zeit der Alten meinst, nein, die haben sich nicht so erhalten wie die Glocke. Wo habt ihr sie gefunden?«
    »Wo Sturm Dunkirk Schiff versenkt« , erklärte Cal, als hätte sich dieser Vorfall erst kürzlich ereignet, und nicht vor beinahe zweitausendfünfhundert Umläufen.
    »Und ihr kennt die Stelle?«
    »Finden immer noch Mensch-Sachen, wenn schlimmer Sturm sie aufwirbelt« , erwiderte Cal zu Readis Verblüffung.
    »Wie konntet ihr euch überhaupt an etwas erinnern, das schon so lang, lang, lang vorbei ist?« fragte er und kraulte das Delphinweibchen dabei gedankenverloren am Kinn.
    »Die Tillek. Sie hält Geschichte im Kopf.«
    »Jetzt sag mir nicht, es gibt einen Delphin, der zweitausendfünfhundert Umläufe alt ist.«
    »Nein, ich sag nicht, was nicht wahr ist. Aber sie weiß es von 361
    ihrer Tillek.«
    »Oh, ihr habt eine Art Harfnergilde?«
    »Wir haben die Tillek« , erwiderte Cal fest. »Du mußt Lunge haben, um Tillek kennenzulernen. Du mußt Tillek besuchen.«
    »Das würde ich nur zu gerne tun. Sobald ich es kann«, seufzte Readis. »Falls es jemals soweit kommt.«
    »Wenn du Delphineur, du triffst die Tillek.« Wieder sprach Cal so bestimmt, daß Readis sehnsuchtsvoll lächelte.
    »Ich bin schon Delphineur. Ich habe Glocke, ich habe Höhle, ich habe euch! Habt ihr euch gestern sattgegessen, als die Fäden fielen?«
    »Essen gut, gut, gut« , quietschte eines der anderen Schulenmitglieder. »Sehr schade, schade, schade Mensch ißt nicht.«
    »Nun, das läßt sich leider nicht ändern«, erwiderte Readis.
    »Aber ich sollte wirklich etwas essen«, fügte er hinzu, denn sein Magen knurrte.
    Ein großer Regenbogenfisch wurde auf den Felssims geschleudert, und instinktiv packte er ihn bei den Kiemen, bevor er sich ins Wasser zurückschnellen konnte. Ein zweiter Fisch folgte dem ersten, dann ein großes Blatt, zwei wunderschöne Muschelstücke und ein mit Entenmuscheln überkrusteter Gegenstand.
    »Du ißt, dann schwimmen wir. Müssen dir viel zeigen.«
    »Ich habe keine Langfüße, keine Lunge. Und meine ...«
    Er hatte erzählen wollen, wie wund ihn die Weste gescheuert hatte und daß er im Moment nicht die geringste Lust hatte, sie erneut anzulegen und die kaum verheilten Schürfstellen wieder aufzureißen.
    »Du Delphineur. Deine Schule schwimmt sicher mit dir«, erklärte Tursi mit solcher Autorität, daß Readis nichts übrigblieb, als dazu zu lachen.
    Während der Fisch garte, versorgte er Delky. Nach dem Frühstück sammelte er Feuerholz und bedeckte die Glut mit feuchtem Seetang. Zwischendrin streichelte und kraulte er 362
    immer wieder die wartenden Delphine. Gelegentlich zog einer der Delphine am Glockenseil, nur um die Glocke läuten zu hören. Schließlich hatte Delky sich so sehr an den Klang gewöhnt, daß sie beim Läuten nicht einmal mehr mit den Ohren zuckte.
    Das >Viele<, was die Delphine ihm zeigen wollten, betraf die Küste bis zu der als tiefe Schlucht eingegrabenen Mündung des Flusses Rubikon. Viele lange, spannende Stunden brachte Readis hier mit der Schule zu.

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