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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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er und zog mit einer Hand am Stoff der leichten Weste, die er trug, und an den kurzen Hosen aus kräftigem Segeltuch.
    »Delphine ... nicht ...« , artikulierte Kib sehr deutlich, »an-zzziehn.« Und dann wälzte er sich im Wasser um und um, als könne er sich nicht halten vor Heiterkeit.
    »Iddie« , so sprachen sie den Namen des Meisterfischers aus, doch dieser war darüber nicht im geringsten gekränkt.
    »Ich fühle mich geehrt, weißt du. Ich habe mit einem Tier gesprochen, und es hat meinen Namen verstanden«, meinte Idarolan und wölbte ein wenig stolz die Brust. Dann fuhr er vertraulicher fort: »Niemals würde ich Yanus von der Meeresburg an der Halbkreisbucht von diesem Morgen erzählen!
    Niemals! Aber ich werde mich um die Unterstützung derjenigen Meister bemühen, von denen ich weiß, daß sie eine solche Verbindung zu schätzen wissen.« Fast wurde er durch den heftigen Stoß eines Delphinschnabels von den Füßen gerissen.
    »Entschuldigung, wo war ich gerade?«
    »Streichel Temp« , wurde energisch die Aufforderung an ihn gerichtet. »Streichel Temp.«
    Idarolan kam der Bitte nach.
    »Hätte nie gedacht, daß ich einmal so was tun würde«, bemerkte er leise zu Alemi.
    »Ich auch nicht!«
     
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5.
    Alemi war nicht der einzige, der sich um ein besseres Verständnis der Delphine bemühte.
    Als T'lion und Gadareth Alemi zu seiner Niederlassung am Meer zurückgebracht und die Kleider zurückerhalten hatten, die T'lion eilig von einem schläfrigen Braunen Reiter geborgt hatte, kehrten der Junge und der Bronzedrache nicht sofort zum Ost-Weyr zurück.
    »Sie sind nicht so gut wie du, Gaddie«, erklärte der Junge seinem Drachen, als der Bronzene sich zum Himmel schwang.
    »Aber findest du nicht auch, daß sprechende Tiere etwas Großartiges sind?«
    Ob sie auch mit mir sprechen würden?
    »Ach, Gaddie, denk nicht mal einen Moment lang, ich würde dich gegen einen Delphin eintauschen!« Schon der Gedanke brachte T'lion zum Lachen, und er kraulte den Hals des Bronzedrachen so kräftig, wie er es mit seinen behandschuhten Händen nur konnte.
    Noch war er nicht richtig in seine Flugausrüstung hineinge-wachsen, und die Finger der Handschuhe waren ein Stückchen zu lang, daher war das Kraulen schwierig.
    »Du und ich, das ist etwas anderes ...«
    Du bist mein Reiter, und ich bin dein Drache, und es ist gut, daß das etwas anderes ist, erwiderte Gadareth fest. Ich habe dich aus allen ausgewählt, die am Tag meines Ausschlüpfens anwesend waren ...
    »Und ich war noch nicht einmal zum Kandidaten ausersehen«, antwortete T'lion und grinste bei der lebhaften Erinnerung an diesen aufregendsten Tag in seinem Leben.
    Sein Bruder Kanadin war der offizielle Kandidat gewesen, und obwohl die Prägung mit einem Braunen zustandegekom-men war, hatte Kanadin es seinem jüngeren Bruder nie völlig 99
    verziehen, daß dieser sich selbst und seine Prägung so sehr in den Vordergrund gespielt hatte, obwohl er nicht einmal als möglicher Reiter vorgestellt worden war. Daß er zudem einen Bronzedrachen auf sich geprägt hatte, war eine noch unver-zeihlichere Sünde.
    »Du bist zu klein!« hatte K'din seinen Bruder angeschrien, als die Jungreiter des Weyrs zu ihren Quartieren geführt wurden.
    »Du durftest nur mitkommen, weil Mama und Papa dich nicht allein zu Hause lassen wollten. Wie konntest du mir das antun?«
    Es hatte nie etwas genützt, daß T'lion K'din erklärte, er habe gar nicht die Absicht gehabt, einen Drachen auf sich zu prägen, ganz zu schweigen einen Bronzedrachen; K'din sah es einfach als persönliche Kränkung. Nicht, daß er seinen Bulith gegen Gadareth getauscht hätte. Aber es blieb die Tatsache, daß, was ein unvergeßlicher Tag für den ältesten Sohn eines in Landing lebenden Handwerkers hätte sein sollen, durch den viel jüngeren Bruder seines Wertes beraubt worden war, der zum Zeitpunkt der Prägung noch kaum ein annehmbares Alter hatte.
    T'lion hatte versucht sich zu rechtfertigen; wäre ihr Weyr gewesen wie die Weyr im Norden, mit einer Felsenhalle und hochgelegenen Sitzrängen für die Zuschauer, statt nur eines freien Platzes um das Gelege, so hätte Gadareth es nicht so leicht gehabt, zu ihm zu kommen. Doch der kleine Bronzedrache war wimmernd vor Angst und Eifer direkt aus dem
    Gelegesand losgehüpft und gekrabbelt, direkt auf T'lion zu, der mit seinen Eltern und Schwestern unter den Zuschauern gestanden hatte. T'lion hatte keineswegs auf irgendeine Weise versucht, die Aufmerksamkeit des

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