Pern 12 - Die Delphine von Pern
T'lion?«
Der junge Bronzereiter bemerkte, daß er, was seinen Weyrführer anbelangte, noch nicht aus der Schußlinie war. »Oh, wenn ich Zeit habe. Zum Beispiel, wenn ich Gadareth bade. Er mag die Delphine ziemlich gern. Sie schwimmen unter ihm durch und kitzeln ihn am Bauch. Und wenn ich seine Flügel wasche, springen sie darüber hinweg.«
»Ach, wirklich?« Die Frage des Weyrführers war rhetorisch, und T'lion schwieg darauf und versuchte, gelassen zu wirken.
Hatte K'din ihnen tatsächlich den Gedanken nahegelegt, er lasse Gadareth zu kurz kommen oder vernachlässige ihn der Delphine wegen? Nicht, daß man ihn aus dem Weyr verstoßen konnte oder etwas dergleichen. Man konnte ihn jedoch bestra-fen und ihm verbieten, sich weiter mit den Delphinen zu beschäftigen. Hatte er Akki oft genug erwähnt, um T'gellan zu beruhigen?
Oder hatte er diese Begegnung zu sehr hervorgehoben und beim Weyrführer Unbehagen hervorgerufen?
»Ich denke, wir sollten sie uns einmal ansehen, diese ...«
»Delphine, Weyrführer. Die Delphine würden sich auch
freuen, Ihre Bekanntschaft zu machen.« T'lion klang so erfreut 139
wie möglich, doch hoffte er insgeheim, die Delphine würden ihre positiven Talente zeigen, und nicht nur ihre Verspieltheit.
»Kann mein Bruder auch mitkommen? So daß er sich die
Delphine einmal richtig anschauen kann?«
T'gellan sah den älteren Braunen Reiter nachdenklich an.
»Das könnte vielleicht heilsam sein.«
»Ja, bestimmt«, fügte Mirrim mit einem säuerlichen Blick in K'dins Richtung hinzu.
Monarth und Path sind interessiert. Ich habe ihnen alles erzählt, was wir tun. Aber wir hätten es den Weyrführern früher berichten müssen. Das ist das eine, was nicht in Ordnung ist. Das andere verstehe ich nicht.
Keine besonders beruhigende Bemerkung, die Gadareth da machte.
Als T'lion den Weyrführern nach draußen zu ihren wartenden Drachen folgte, war ihm klar, daß Gadareth recht hatte: es war ein Fehler gewesen, die Weyrführer nicht früher zu informieren. Aber da er andauernd Menolly und andere befördert hatte, war er in letzter Zeit nicht viel im Weyr gewesen.
Aber sehr oft am Strand bei den Delphinen, erinnerte Gadareth ihn gewissenhaft.
Meinem Bruder, gab T'lion seinem Bronzedrachen in Gedanken zurück, wäre nichts lieber, als mich bei den Weyrführern in Mißkredit zu bringen.
Bulith mißfallen die Delphine.
Passen gut zusammen, die beiden.
Zum Glück für T'lion erschienen Tana und Natua, sobald das Läuten der Glocke über das vom Wind und der steigenden Flut leicht aufgewühlte Wasser tönte. T'lion ging den beiden ins hüfthohe Wasser entgegen, während die anderen, Drachen, Reiter und Mirrims Feuerechsen, auf dem Strand zurückblie-ben.
»Nur ihr beide?« fragte T'lion, der gehofft hatte, noch mehr Mitglieder der Schule vorzeige n zu können. Dann erhob er die 140
Stimme, damit die auf dem Strand Stehenden seine Worte verstehen konnten, und stellte vor: »Tana, Natua, das sind der Führer meiner Schule, T'gellan, und seine Gefährtin Mirrim.
Und K'din.« Er würde ihn nicht als seinen Bruder vorstellen.
»G'Dag, Gellin, Mirm« , sagte Natua höflich, während Tana Wasser in Richtung der Besucher spritzte.
»G'Dag, Natua« , antwortete Mirrim, watete hinaus und stellte sich neben T'lion. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln. Ihre Feuerechsen umschwirrten besorgt ihren Kopf. Sie streichelte Natua am Schnabel. Tana schwamm vorbei und beobachtete Mirrim zuerst aus dem einen Auge und auf dem Rückweg aus dem anderen. Dann hob sie sich aus dem Wasser, so daß sie und Mirrim auf gleicher Höhe waren.
»G'Dag, Tana. Wasser gut?«
»Gut. Fisch auch gut. Schule frißt. Gut Fressen.«
Es war klar, daß Tana wissen wollte, welches Spiel sie nun spielen würden, und so warf T'lion eilig ein: »Tut mir leid, daß wir dich beim Fressen gestört haben, Tana.«
»Glocke läutet. Wir kommen. Wir versprechen. Wir hier.«
Er freute sich auch, daß sie so deutlich sprachen - endlich hatte er sie davon abbringen können, immer >uu-ir< zu sagen statt >wir<.
»Es ist sehr gut, daß ihr so schnell gekommen seid, weil die Führer meiner Schule euch kennenlernen wollen.«
Natua sprang rückwärts und besprühte Mirrim und T'lion mit einer Wasserfontäne. Mirrims Miene erstarrte, als ihr das Wasser von Kopf und Schultern lief. T'lion zuckte zusammen.
Er war an solche Spielchen gewöhnt, aber er hatte nicht daran gedacht, Mirrim zu warnen. Mit einem tiefen Seufzer schüttelte Mirrim sich das
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