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Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Titel: Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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nicht!“
    Perry Clifton geht nachdenklich einige Male im Zimmer auf und ab. Dicki, der keinen Blick von seinem Freund wendet, ahnt, wie es hinter dessen Stirn arbeitet. Als ihm Perry einen Blick zuwirft, nimmt er die Gelegenheit schnell wahr und fragt: „Was machen wir jetzt, Mister Clifton? Ob uns Jamesberry sagt, was er holen soll?“
    „Wir werden ihn gar nicht danach fragen. Dicki. Wir werden ihm folgen — heute abend . Ich bin begierig, das geheimnisvolle Versteck kennenzulernen!“
    „Darf ich auch mit?“ fragt Dicki mit belegter Stimme, denn die Aussicht, allein während der Nacht zurückbleiben zu müssen, läßt seinen ganzen Mut zusammenschmelzen.
    „Ich sagte doch: wir ! Es wäre mir viel zu riskant, dich allein im Schloß zurückzulassen.“
    „Und was machen wir bis heute abend?“
    „Das, was wir schon lange wollen: Wir werden uns in aller Ruhe einmal Sir Douglas Everbridges berühmte Waffensammlung ansehen.“
    Es ist 21 Uhr i j. Seit anderthalb Stunden hält der Himmel alle seine Schleusen geöffnet. Das, was sich bereits den ganzen Tag durch graue und schwarze Wolken ankündigte, ist seit neunzig Minuten Wirklichkeit. Es regnet, regnet, regnet… Dazu peitscht ein gegen 21 Uhr aufgekommener Sturm Wolken und Regen erbarmungslos von Ost nach West. Zuckende Blitze tauchen alles hin und wieder für Bruchteile von Sekunden in ein gespenstisches Licht, das gleißender nicht sein kann. Das Rauschen der Blätter erinnert bei jeder Bö an das Kochen einer gischtenden Meeresbrandung.
    Seit über einer Stunde kämpft Jamesberry mühsam gegen das Toben der Elemente an. Schritt für Schritt. Sobald sich der Sturm dreht und die Regentropfen wie kleine Geschosse vor sich hertreibt , hält sich Jamesberry die Arme vor das Gesicht. Dann wird sein Gehen zum Taumeln. Seit über einer Stunde quält er sich über Heide, Wiese, Weide und Moor. Ja, seit zehn Minuten ist es Moor, das sich zur Rechten und Linken des schmalen, durch weiße Holzpflöcke markierten Weges erstreckt.
    Jamesberry, der schimpfend und fluchend, wankend und doch zielstrebig seinen Weg geht, hat sich noch nicht ein einziges Mal umgedreht. Vielleicht wäre es ihm Trost zu wissen, daß sich vierzig bis fünfzig Meter hinter ihm zwei Gestalten mit den gleichen Unbilden herumschlagen. Ihr Stöhnen und Seufzen gleicht dem seinen. Ihre Sachen sind ebensowenig trocken wie die seinen, und das Wasser in ihren Schuhen dürfte um keinen Deut angenehmer sein als das Wasser in den seinen.
    Der Weg öffnet sich zu einer kleinen, fast kreisrunden, mit Strauchwerk bewachsenen Stelle. Jamesberry passiert sie ohne Zögern.
    Vier Minuten später erreichen auch Perry Clifton und Dicki Miller diese Stelle. Gerade, als ein greller Blitz die Szenerie erleuchtet.
    Sie kauern sich rasch zusammen, und Perry packt Dicki erregt am Arm.
    „Hast du gesehen, Dicki… dort drüben, die Hütte?“
    „Ja!“ schreit Dicki, um den in diesem Augenblick einsetzenden Donner zu übertönen.
    „Das ist Jamesberrys Ziel!“
    „Eine Hütte?“
    „Das ist bestimmt Lady Pamelas Dichterklause. Lenderson sprach heute davon.“
    „Warum gehen wir nicht weiter?“ will Dicki ungeduldig wissen.
    „Wir warten, bis Jamesberry zurückkommt. Dann schauen wir uns die Hütte einmal näher an.“ Clifton zieht Dicki hinter einen Busch mit großen, gezähnten Blättern. So kauern sie und warten. Bei jeder Bewegung quietscht das Wasser in ihren Schuhen, und der Boden schmatzt unter ihren Füßen. Dicki erschauert und zieht fröstelnd die Schultern zusammen.
    „Selbst wenn wir nichts entdecken sollten, einen Schnupfen bringen wir auf alle Fälle mit“, flüstert Perry Clifton.
    Das Leuchtzifferblatt auf seiner Uhr zeigt 21 Uhr 35 an, als sie hören, wie sich Jamesberry nähert und wenig später keuchend an ihnen vorbeihastet.
    Sie warten noch einige Minuten, bis sie ihren Weg fortsetzen. Nach hundert Metern sind sie am Ziel. Es ist eine aus dicken Holzbohlen gezimmerte Hütte, deren beide Fenster durch massive Läden gesichert sind. Ebenso massiv ist auch die Tür. Perry Clifton fischt eine schmale Taschenlampe aus seiner Hosentasche und drückt sie Dicki in die Hand. „Halte sie so, daß der Lichtschein auf das Schloß fällt!“ Dicki tut wie ihm befohlen und beobachtet, wie Perry versucht, das Schloß mit einem Stahlhaken zu öffnen. Immer wieder setzt Perry an. Endlich scheint es geklappt zu haben. Clifton drückt die eiserne Klinke nieder — die Tür läßt sich öffnen. Dicki richtet

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