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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Dicki oben auf der Uferböschung einen drei Meter hohen Steinhaufen erklommen, um mit seinem Fernglas die Themse nach „feindlichen Anglern“ abzusuchen.
    Und er fand sie.
    Sieben Männer zählte er, die auf einer kleinen, in die Themse hineinragenden Landzunge saßen oder standen. Ob sie allerdings alle mit Angelzeug ausgerüstet waren, konnte er nicht erkennen. Nur eines machte er mit Sicherheit aus: Im Augenblick waren diese sieben Männer weniger an einem erfolgreichen Fischzug interessiert, sondern viel mehr an einer kreisenden Flasche. „Prost!“ sagte Dicki leise und schwenkte sein Glas langsam weiter nach rechts. Er entdeckte einen durch Weidenbäume vom Flußufer getrennten Parkplatz mit fünf oder sechs Wagen, und — was er dann sah, ließ ihm den Atem stocken.
    Er setzte das Glas ab und versuchte, sich mit bloßem Auge die Bestätigung dessen zu holen, was ihm das Glas so nah herangerückt hatte. Nein, das klappte nicht... Da, jetzt hantierte er schon am zweiten herum...
    „Mr. Clifton, schnell!!!“ schrie Dicki und zeigte in besagte Richtung.
    Perry Clifton fiel vor Schreck fast die Angelrute aus der Hand. Auch Ronnie sah erschrocken nach oben.
    Den Wettlauf auf den Steinhaufen gewann Ronnie mit einem Meter Vorsprung.
    „Da fährt er weg, in dem roten Fiat!“ schrie Dicki aufgeregt. „Er hat mich bestimmt gehört, er hat nämlich zu mir hergesehen.“
    „Was ist denn passiert?“ wollte Perry wissen.
    „Mensch, so was...“ Dicki konnte sich noch immer nicht beruhigen. „Er hatte ein Londoner Kennzeichen, Mr. Clifton. Vorn das XL habe ich genau erkannt, und die Zahlen begannen mit drei-eins-zwei.“
    „Willst du uns nicht endlich mal sagen, was du überhaupt gesehen hast? “
    „Ich habe gesehen, wie einer aus den Kofferräumen von zwei anderen Autos Sachen herausgenommen und in seinen eigenen gelegt hat!“
    „Ein Autoknacker!“ sagte Ronnie.
    „Okay“, entschied Perry Clifton rasch. „Ihr bleibt hier, und ich fahre nach Cookham, rufe die Polizei in Maidenhead an und gebe die Autonummer durch. Vielleicht kann sich eine Polizeistreife auf die Spur des Fiat setzen. Anschließend sprechen wir mal mit den Männern dort. Ich schätze, daß ihnen die Wagen gehören...“

    Als man am Montag Frank Nutley zu Detektiv Ellis im 14. Polizeirevier ins Zimmer schob, war es kurz nach 18 Uhr.
    „Bitte, nehmen Sie Platz“, sagte der kleine Detektiv mit den blitzenden Brillengläsern.
    „Ich stehe lieber!“ fauchte Nutley. „Und ich möchte jetzt endlich wissen, was man mir vorwirft! Mit welchem Recht man mich wie einen hierher schleppt, der die Bank von England überfallen hat.“
    „Sie sind von Beruf Kellner, Mr. Nutley?“ Ellis’ Stimme war sanft, fast freundschaftlich. „Wo arbeiten Sie?“
    Nutley sah den Detektiv mit seinen hervorstehenden Augen böse an. Und während er sich die dünnen, strähnigen Haare hinter die Ohren schob, antwortete er ebenso mürrisch wie giftig: „Im Augenblick bin ich stellungslos.“
    „Aha...“
    „Was heißt das, ,Aha’?“
    „Sie haben keine Ahnung, warum wir Sie vorgeladen haben?“
    „Nicht die leiseste Ahnung. Außerdem hat man mich nicht vorgeladen, man hat mich hergeschleppt!“
    „Tut mir aufrichtig leid, Mr. Nutley“, erwiderte Ellis. Seine Miene strafte seine freundlichen Worte Lügen. „Sie stehen in Verdacht, am gestrigen Sonntag gewaltsam mehrere Fahrzeuge ausgeraubt zu haben. Unter anderem wurden dabei eine wertvolle Schmalfilmkamera, ein großes Transistorradio sowie eine Herrenjacke samt gutgefüllter Brieftasche entwendet.“
    Nutley starrte den Detektiv fassungslos an. „Das soll ich getan haben?“ Sein knochiger Zeigefinger richtete sich auf Ellis. „Ich werde Sie wegen Verleumdung anzeigen, Mister.“
    Ellis nickte ungerührt. „Fahren wir fort...“
    Nutley unterbrach ihn: „Jawohl“, schnaubte er wütend, „fahren wir mal fort! Ich kann es nämlich gar nicht gewesen sein, ich habe nämlich gar kein Auto. Mein Wagen wurde gestern gestohlen.“
    „Ach, gestern gestohlen. Interessant.“
    „Für Sie vielleicht, nicht für mich! Ich habe bei Ihren Kollegen in Kensington Anzeige erstattet.“
    „Das ist mir neu. Aber erzählen Sie mir mal die Geschichte von dem Diebstahl.“
    „In Kensington war es. Ich war im Kino, und zwar in der Matinee-Vorstellung von neun bis elf. Daraus ersehen Sie, daß ich gar nicht für Ihren Fall in Betracht kommen kann!“
    „Sie sind also gestern vormittag von Bromley nach Kensington

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