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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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müssen“, brummte Harlow.
    „Sie sind ja kein Detektiv, Sir!“ beschwichtigte Perry Clifton.
    Checkfield fuhr fort: „Dann machte mich stutzig, daß er bei dem Gespräch mit Scotland Yard weder seinen Namen nannte noch etwas über seinen Standort sagte. Na ja, und dann, als ich ihn nach Einzelheiten fragte, wußte er angeblich keine. Später, als die Sprache auf das Gitter kam, Sie erinnern sich doch noch, Sir?“ Harlow nickte. „Da redete er plötzlich von drei Mann und Maschinenpistolen.“
    „Tüchtig, Respekt, Mr. Checkfield!“ sagte der schwergewichtige Mr. Harlow. Und Perry Clifton meinte augenzwinkernd: „Das hört sich direkt nach Gehaltsaufbesserung an...“
    „Ich werde die Sache ernsthaft mit meinem Partner besprechen. Ich finde auch, daß Sie eine Prämie verdient haben!“
    Und so endete das Abenteuer für die einen schmerzlich — nämlich mit sieben Jahren hinter Gittern — und für den anderen erfreulich: Checkfield konnte eine saftige Prämie einstecken. Mr. Harlow hatte tatsächlich Wort gehalten...

Der Tag, an dem Perry Clifton zu spät kam...

    Dieser Tag war ein Dienstag.
    Perry Clifton dachte an nichts Böses, als er den Telefonhörer abnahm.
    „Clifton, sind Sie es?“ schnarrte es ihm entgegen, noch bevor er sich melden konnte.
    „Mit Scharfsinn erraten!“ erwiderte Perry.
    „Hier ist McMappelday. Ich mache ja sonst keine gemeinsame Sache mit Schnüfflern, bei Ihnen ist’s was anderes. Sie haben doch einen Schnüffelfreund namens Remter?“
    „Stimmt!“
    „Sie sollten dem Typ einen Tip geben. Zwei gefährliche Stinktiere haben seine Spur aufgenommen.“
    „Können Sie mir nicht ein paar... He, Mappsy...“ Es war umsonst. McMappelday, in gewissen Kreisen „Mappsy“ genannt, hatte schon aufgelegt. Trotzdem war Perry Clifton dem Taschendieb und Gelegenheitsräuber dankbar für den Hinweis. Und er handelte sofort. 20 Sekunden später hatte er Remters Nummer herausgesucht und ließ die Wählscheibe surren.... neun... zehn... elfmal hörte er es in Kensington klingeln, vergeblich. Entweder spielte Remter wieder einmal den Schwerhörigen, oder er war nicht zu Hause.
    Perry Clifton warf den Hörer auf die Gabel zurück, sprang auf und verließ sein Büro. Auf dem Weg in die Garage sagte er noch seinem Vertreter Hank Murphy Bescheid. Vier Minuten später saß er bereits in seinem Wagen und fuhr in Richtung Kensington...

    Robert Remter drückte sich zwei lange Streifen Rasiercreme ins Gesicht, schäumte sie mit dem nassen Pinsel über Kinn und Wangen und setzte sich vor das breite Fensterbrett.
    Die beiden Fensterflügel waren weit geöffnet. Nachdem er den Spiegel aufgestellt hatte, zog er den Revolver aus dem Schulterhalfter und legte ihn auf die linke Seite des Fensterbrettes. Dorthin, wo bereits seine dicke Brille mit dem eingebauten Hörgerät lag.
    Robert Remter zählte zu den gerissensten und gefürchtetsten Privatdetektiven von London. Und nicht wenige Ganoven in der Millionenstadt an der Themse würden ihn lieber tot als lebendig sehen. Dabei hörte Remter schwer. Oder präziser ausgedrückt: Ohne Hörgerät war er taub wie eine Maus unter Wasser.
    Es war kurz nach elf Uhr. Remter begann gerade mit der linken Wange. Er ahnte nichts von der Bedrohung, die da in Riesenschritten auf ihn zukam.
    Weil der Fahrstuhl zur Zeit außer Betrieb war, mußten David Buster und Mortimer Joulich die 91 Stufen zum dritten Stock zu Fuß zurücklegen. Ein Vorgang, der besonders dem dicken Buster zu schaffen machte. Er schnaufte keuchend, legte auf jedem Treppenabsatz eine Pause ein und fluchte leise in sich hinein.
    Sie wußten, daß der Detektiv zu Hause war und daß ihrem Ziel, diesem „verdammten Schnüffler“ eine Lektion zu erteilen, nichts im Wege stand.
    Während Mortimer geräuschlos die Tür öffnete, zog sein Komplice eine großkalibrige Pistole unter dem Mantel hervor. Und sie frohlockten innerlich bei dem scheinbar friedlichen Bild, das sich ihren Augen bot: Die Tür zum Wohnzimmer stand offen, Remter kehrte ihnen den Rücken zu und rasierte sich.
    Auch die Brille mit dem Hörgerät entdeckten sie sofort. „Die Kanaille kann uns nicht hören, er hat seine Ohren aufs Fensterbrett gelegt“, sagte Mortimer. Beide lachten höhnisch, und David Buster erwiderte: „Ich wette einen fetten Ochsen gegen eine asthmatische Feldmaus, daß er nach dem, was ihm jetzt passiert, seine Hörbrille sogar mit in die Badewanne nehmen wird! “ Wieder lachten beide, während Remter nach wie

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