Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
vor ungerührt seinem Bart zu Leibe ging.
    „Ich war noch nie so versessen darauf, mit so einem wie dem abzurechnen!“ sagte Buster, und Mortimer fügte hinzu:
    „Ich habe dem armen Greg versprochen, daß wir ihn uns so vornehmen wie seinerzeit den verräterischen Poolman.“
    „Poolman habe ich letzte Woche gesehen. Er geht noch immer am Stock!“
    „Alles andere wäre ja auch...“ Mortimer hielt mitten im Satz inne. Beide lauschten ins Treppenhaus, wo es offensichtlich jemand ungeheuer eilig hatte, nach oben zu kommen.
    „Los, bringen wir es hinter uns! “ schnaufte der dicke Buster. Er brachte seinen Revolver in Anschlag, doch zum Zielen sollte er nicht mehr kommen.
    Der Detektiv schien förmlich zu explodieren. Innerhalb einer Sekunde hatte er das Rasiermesser fallen gelassen, die Pistole ergriffen und mit einem artistischen Seitwärtssprung seine Position verändert.
    Noch bevor die beiden Banditen begriffen hatten, was geschehen war, schnappten ein Paar Handschellen zu. Sie verbanden die Linke von Buster mit der Rechten von Mortimer. Und der Schrecken und die Überraschung wurden vollkommen, als sie plötzlich hinter ihrem Rücken noch einen zweiten Mann mit einem Schießeisen auftauchen sahen.
    Schnaufend winkte Perry Clifton seinem Freund Robert zu. „Tut mir leid, daß ich zu spät gekommen bin, Rob!“
    „Ich habe keine Ahnung, was du eben gesagt hast. Warte, ich will nur meine Brille aufsetzen.“ Er tat es.
    Und noch etwas tat er, bevor er sich wieder Perry Clifton und den beiden gefesselten Männern zuwandte: Er telefonierte mit der Polizei und verlangte einen Streifenwagen „für eine Handvoll Ungeziefer“.
    „Was führt dich zu mir, Perry?“
    „Du wirst es nicht glauben, Rob, ich hatte eigentlich vor, dein Leben zu retten.“
    „Heb dir das fürs nächste Mal auf... Nun guck sie dir an, diese Mehlwürmer. Dick, feist und doof: David Buster, weniger feist, dafür noch dümmer: Mortimer Joulich. Daß man in einem Rasierspiegel alles sieht, was hinter einem vorgeht, davon haben diese Napfsülzen ebensowenig gehört wie von einem Durchzug, der entsteht, wenn Fenster und Tür offenstehen. Was darf ich dir anbieten, Perry?“
    „Wie wär’s mit einem Topf Tee? Den habe ich nämlich stehenlassen, bevor ich dir meine überflüssige Hilfe anbieten wollte.“
    „Okay, gib auf die beiden Galgenvögel acht, ich setze inzwischen Wasser auf...“
    „Ich glaube, das ist das erste Mal, daß ich zu spät gekommen bin“, murmelte Perry Clifton, doch Robert Remter hörte ihn nicht. Er hatte nämlich seine Brille schon wieder auf dem Fensterbrett deponiert...

Ein Sonntag mit Folgen

    Eigentlich sollte es für Perry Clifton, für Dicki und dessen Schulfreund Ronnie Hastings ein richtig schöner Sonntag werden. Sozusagen eine Nachfeier von Dickis Geburtstag am vergangenen Dienstag. Und Perry Clifton hatte einen Plan zurechtgeschneidert, der so recht nach dem Geschmack der beiden Dreizehnjährigen War.
    Und so sah dieser Plan aus: Abfahrt in London um 7 Uhr. In Richtung Maidenhead sollte es gehen. Drei Meilen nördlich davon lag Cookham, und nur einen Katzensprung von Cookham entfernt floß die Themse.
    Hier kannte der Detektiv ein herrliches Fleckchen, wo man angeln konnte und das sich geradezu anbot, mit dem Schlauchboot herumzuschippern. Außerdem gab es ganz in der Nähe eine Farm, auf der Miniesel gezüchtet wurden, wo man aber auch auf ganz normalen Mulis reiten konnte. Für das Essen im Freien sollten ein Grill und ein Paket Würstchen mitgenommen werden.
    Gegen 8 Uhr abends wollten sie dann wieder zurück sein. Alles in allem ein Plan, den eigentlich nur ein Wolkenbruch hätte vereiteln können.
    Daß dann dieser Sonntag so ganz anders, wesentlich aufregender, verlief, lag einzig und allein an jenem Geschenk, das Perry Clifton seinem jungen Freund Dicki Miller zum Geburtstag überreicht hatte: ein Fernglas.
    Bis 10 Uhr 15 verlief auch alles wie geplant. Nach einer fröhlichen und ausgelassenen Fahrt waren sie an jenem Fleck Themseufer angelangt, von dem Perry Clifton den Jungen vorgeschwärmt hatte. Die Sonne strahlte dazu, als sei sie dafür bezahlt worden, und von einem Wolkenbruch war weit und breit nichts zu sehen.
    Jetzt, wie gesagt, war es 10 Uhr 15.
    Während Perry Clifton mit einer Angelrute auf einem riesigen Stein saß und darauf wartete, daß sich ein Fisch für den Wurm am Haken interessierte, und Ronnie stampfend den Blasebalg trat, um das Schlauchboot schwimmfähig zu machen, hatte

Weitere Kostenlose Bücher