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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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dieser Godley bei sich trug.“
    „Ich würde Sie gern nach Plymouth begleiten, Chefinspektor. Vielleicht habe ich Godley früher schon einmal unter anderem Namen in Jeffersons Umfeld gesehen“, sagte Clifton.
    „Eine blendende Idee!“ Dankwell stimmte sofort zu.

Rückblende

    Das Central City Hospital sah alles andere als einladend aus. Das stellte auch Mike Godley an jenem Abend fest, als er, nach mehrstündiger Fahrt ohne Stopp, wieder in Plymouth eintraf.
    Den ganzen Abend und die halbe Nacht verbrachte er mit Beobachtungen, dann glaubte er zu wissen, wie er vorzugehen habe.
    Sein Plan, bei Glenn Parker zu übernachten, scheiterte an dessen Abwesenheit, wobei Godley nicht ausschloß, daß Parker absichtlich Telefon- und Türklingel ignorierte. So nahm er sich ein Zimmer in einem billigen Hafenhotel, in dem es so sehr nach Fisch roch, daß er meinte, sein Bett stehe inmitten einer Versteigerungshalle für Frischfisch.
    Am nächsten Vormittag traf er einige Vorbereitungen, und pünktlich um 15 Uhr 30 passierte er mit Dutzenden von anderen das Hauptportal des Hospitals.
    Die Besuchszeit hatte begonnen.
    Mit Körben, Tüten und Blumensträußen beladen, strömten die Menschen herein und ergossen sich über Gänge, Aufzüge und Treppen. Übrig blieben aber noch genügend andere, die sich, einer Traube gleich, vor dem Schalter „Information“ zusammendrückten.
    Godley schätzte sie auf mindestens zwanzig, und das waren für sein Vorhaben eben zwanzig zuviel. Rasch und unauffällig überprüfte er Sitz und Festigkeit des falschen Bartes und der dunklen Brille und steuerte kaltblütig auf die Tür neben dem Schalter zu. Und er hatte sich nicht getäuscht. Die Auskunft erteilende Lady mit dem rundlichen Gesicht und den grauen Löckchen und jene, die jetzt mit deutlicher Entrüstung im Blick sein Auftauchen im verbotenen Bereich wortreich kommentieren wollte, war dieselbe.
    Godley schüttelte den Kopf und legte den Finger über die Lippen. Dann fuhr seine Hand in die Tasche und klappte anschließend für den Bruchteil einer Sekunde ein schwarzes Mäppchen auseinander. (Es enthielt seinen internationalen Führerschein!)
    Mit leiser, aber nachdrücklicher Stimme erklärte er: „Ich bin Detektiv Cattrich von der Stadtpolizei. Wo finde ich Mr. Craig?“
    „Vierter Stock, Zimmer 412. Auch als Intensivstation bekannt! Reicht nicht einer zur Bewachung aus?“
    Es klang spitz, aber nicht unfreundlich. Godley hatte eine Menge zu tun, um sich nichts anmerken zu lassen. Um Haaresbreite wäre er ins Verderben gerannt.
    Polizei vor der Intensivstation — warum? Sollte das heißen, daß Craig doch bereits geredet hatte und daß man nun um sein zusammengeflicktes Leben fürchtete?
    Godley spürte, wie es ihn heiß überkam. Jetzt hieß es doppelt vorsichtig sein.
    „Wie geht es Mr. Craig denn?“ fragte er. Die Lady mit den Löckchen erwiderte lakonisch: „Nichts Neues, noch immer bewußtlos!“
    „Danke! Und machen Sie sich keine Sorgen, daß wir ihn zu zweit bewachen. Ich bin nur die Ablösung!“
    Er verließ den Raum und steuerte den Treppenaufgang an. Was er brauchte, war Zeit zum Überlegen. Mehr Zeit, als ihm das Aufwärtsschweben mit dem Lift gelassen hätte. Und wie immer, wenn Godley unter Druck stand, arbeiteten seine grauen Zellen besonders intensiv.
    Er schwenkte in den dritten Stock ein und schlenderte den Korridor entlang. Genau wie einer, der auf jemanden oder etwas wartet.
    Und wieder half ihm der Zufall: Aufmerksam beobachtete er, wie ein Mann im eleganten taubengrauen Anzug, der es furchtbar eilig zu haben schien, hinter einer Tür verschwand, um ein paar Atemzüge später verwandelt — Hokuspokus — als Arzt im weißen Mantel wieder aufzutauchen.
    Es herrschte viel Betrieb.
    Schwestern trugen, gelangweilt und unlustig zugleich, leere Vasen in die Zimmer, andere schoben Wagen mit Geschirr und Teekannen oder balancierten Tabletts, auf denen sich Schalen mit Tabletten und Kapseln in allen Farben befanden.
    Dann ein günstiger Augenblick!
    Aufatmend zog Godley die Tür mit dem Schild „Ankleide — nur für Ärzte“ hinter sich zu.
    Kleine Schränke, ein Spiegel, ein Waschbecken, das war alles.
    Schon hinter der zweiten Schranktür wurde er fündig: ein weißer Mantel, in dessen rechter Seitentasche sogar ein Stethoskop steckte. Godley war in diesem Moment froh, seinen Mantel im Wagen gelassen zu haben.
    Der Besitzer des Mantels mußte ein stattlicher Mann sein. Der Kittel war Godley nicht nur zu lang,

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