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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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fortfahren.“
    Perry Clifton, der noch immer nicht wußte, welches der wirkliche Grund für seine Anwesenheit in dieser Gesprächsrunde war, sah erwartungsvoll auf Dankwell.
    Und der Chefinspektor enttäuschte ihn nicht: „Bei der Durchsuchung von Craigs Wohnung stießen wir auf weitere Fingerabdrücke. Diese, Mr. Clifton, waren der Anlaß, daß wir Kontakt mit Ihnen aufnahmen. Diese Fingerabdrücke nämlich gehören einem Mann, den Sie ins Zuchthaus gebracht haben, aus dem er aber vor genau elf Monaten entwichen ist.“
    Das war es also. Noch hielt ihn die Spannung in Atem. „Sie machen mich neugierig, Mr. Dankwell.“
    „Es handelt sich um den Fälscher Abraham Jefferson!“
    Perry Clifton wußte sofort Bescheid.
    Als hätte er einen Knopf oder Schalter betätigt, der eine Rückblende in Bewegung setzt, rollte das Geschehen noch einmal in allen Einzelheiten vor seinen Augen ab. Er sah seinen Schulfreund, den Antiquitätenhändler Tom Harder, überdeutlich vor sich, wie er mit der ihm eigenen Halsstarrigkeit ihn, Perry, dazu überredete, sich das unheimliche Haus in Hackston 1 und dessen Bewohner einmal aus der Nähe anzusehen.
    Dankwell ahnte wohl, was in Clifton vorging. „Sie erinnern sich?“
    „Ja, ich habe auf der Bühne selten einen so guten Schauspieler gesehen wie damals Jefferson in seiner kriminellen Rolle, der ich sogar eine Zeitlang Beifall klatschte. Ein genialer Kopf. Wenn er mit von der Partie ist, handelt es sich zweifelsohne um eine große Sache. Mit Bagatellen gibt sich Jefferson nicht ab.“
    Jetzt mischte sich McPearson ins Gespräch: „Sie kennen Jefferson aus eigener Erfahrung. Würden Sie uns unterstützen?“
    Perry Clifton zögerte keine Sekunde mit der Antwort: „Wenn ich Ihnen helfen kann, Sir, bitte, verfügen Sie über mich.“
    „Es sieht danach aus, als führe er mitten unter uns ein scheinbar rechtschaffenes Leben. Halten Sie das für möglich?“
    „Ja, Sir. Jefferson hat ein seltenes Geschick, seine Identität zu wechseln beziehungsweise zu verändern. Für jeden neuen Fall schafft er einen neuen Jefferson. Manchmal auch gleichzeitig mehrere. Ist schon bekannt, von wo aus er operiert?“
    Cook schüttelte den Kopf. „Leider nein. Dabei wäre es das wichtigste, in Erfahrung zu bringen, wo sich das Nest der Bande befindet. Wissen wir das, sind wir auch dem Kopf einen großen Schritt nähergekommen...“
    Über zwei Stunden dauerte das Gespräch im Innenministerium, und Perry Clifton erfuhr eine Menge über jenen Bill Craig alias Timothy Soccley, der jetzt in Plymouth im Krankenhaus lag. Jedes Detail, das man über ihn ausgegraben hatte, kam zur Sprache.
    Dann plötzlich — es war kurz nach 16 Uhr — klingelte das Telefon auf dem Schreibtisch des Staatssekretärs. McPearson erhob sich ein wenig ungehalten.
    Wenig später winkte er Dankwell zu. „Für Sie! Es ist Plymouth!“
    Eine bedrückende Stille herrschte im Zimmer, während Dankwell zuhörte, was ihm sein Gesprächspartner am anderen Ende des Drahtes mitteilte. Und es schien sich um alles andere als um angenehme oder erfreuliche Nachrichten zu handeln. Die tiefe Kerbe zwischen seinen buschigen Augenbrauen und das ungeduldige Öffnen und Schließen seiner linken Faust zeigten es deutlich.
    „Ich bin morgen früh wieder zurück. Bis dahin keine Presse. Lassen Sie sich was einfallen.“ Dankwell legte den Hörer äußerst behutsam auf. Wer ihn kannte, wußte, daß dies ein Zeichen dafür war, wie sehr ihn das eben Gehörte bewegte.
    Er sah Clifton an, dann Cook, und während er sich wieder setzte, blieben seine Blicke an McPearson hängen.
    „Ihrer Miene nach ist etwas Außergewöhnliches geschehen.“ Die Stimme des Staatssekretärs klang belegt.
    „So ist es, Sir!“ Dankwell nickte. „Unsere Freunde schrecken vor nichts zurück. Vor einer Viertelstunde hat man versucht, Craig mit Hilfe einer tödlichen Injektion endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.“
    „Im Krankenhaus?“ fuhr McPearson auf.
    „Ja. Der Täter hat sich als Arzt verkleidet.“
    „Sagten Sie nicht, daß das Krankenhaus bewacht würde?“
    „Der Posten glaubte, es mit einem Arzt zu tun zu haben. Glücklicherweise kamen ihm jedoch noch rechtzeitig genug Bedenken.“
    „Konnte der Mann bereits identifiziert werden?“ fragte Perry Clifton.
    „Er trug einen Paß auf den Namen Mike Godley bei sich. Über die Echtheit des Passes sowie die Fingerabdrücke ist noch nichts bekannt. Auch sucht man noch nach der Kombination eines Taschentresors, den

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