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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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der Tasche und wechselte die Sehwerkzeuge. Erst nachdem die anderen Gläser im gleichen Etui verstaut waren, begann er zu lesen: „Ach, sie ist mit zwei Freundinnen unterwegs. Ist das nicht leichtsinnig? So jung und so weit weg...“
    „Georgie und Pat sind zwei sehr resolute und aufgeweckte Mädchen. Zu dritt wird ihnen schon nichts passieren.“
    Als in diesem Augenblick auf der Straße eine Fehlzündung knallte, zuckten beide erschrocken zusammen. Dave Bullright sah auf. „Das klang doch richtig wie ein Sch...“ Schuß wollte er sagen, doch er sagte es nicht. Dafür sprang er mit dem Ausdruck größter Fassungslosigkeit auf und deutete zu seinem Haus hinüber. Und mit erregter Stimme rief er: „Da... sehen Sie... auf dem Balkon... Da ist jemand von meinem Balkon gesprungen. Einbrecher, da sind Einbrecher in meinem Haus.“
    Seine Stimme überschlug sich: „Bitte, Mrs. Walker, rufen Sie die Polizei!“
    Er stopfte seine Brille hastig in die Tasche und stürzte los. Zwei, drei Gäste, unter ihnen Perry Clifton, waren schon nach wenigen Metern an seiner Seite. „Sie werden Hilfe brauchen“, sagte der Detektiv.

    Deutlich von unten war es sichtbar: Die Balkontür stand offen. Doch die beiden Schlösser von Haustür und Verkaufshalle waren unversehrt.
    Zu viert stürmten sie die Treppen zum Obergeschoß hinauf. Die Zugänge zum Bürotrakt waren ordnungsgemäß verschlossen, dagegen gewährten die geöffneten Türen der Wohnräume schon von weitem Blicke ins Chaos.
    Offene Schränke, herausgezogene Schubladen, deren Inhalt über den Boden verstreut herumlag: sämtliche Behältnisse standen umgestürzt da, während die Bücher nicht mehr die Regale zierten, sondern wild durcheinander auf dem Fußboden lagen.
    Ein ähnliches Bild im Schlafzimmer, im Arbeitszimmer, im Eßzimmer und im Zimmer der Tochter Agatha. Auf der Schreibtischplatte im Arbeitszimmer des Hausherrn stand eine große, massive Kassette, deren Deckel mit Gewalt aufgebrochen worden war. „Ich bin ruiniert“, stöhnte Dave Bullright verzweifelt und sank in den einzigen nicht umgeworfenen Sessel.
    „Die Einbrecher müssen was ganz Bestimmtes gesucht haben“, sagte einer der mitgekommenen Gäste.
    Perry Clifton kam von einem Rundgang zurück.
    In seiner Stimme schwang ein eigenartiger Unterton mit, als er bemerkte: „Kein Schloß, außer dem an der Kassette, ist beschädigt und kein Fenster zertrümmert. Das ist ungewöhnlich. Der oder die Täter müssen im Besitz von Schlüsseln gewesen sein.“
    Der Lederhändler schüttelte müde den Kopf. „Unmöglich. Außer meiner Frau, die mit Agatha in Brighton ist, und mir hatte nur noch mein Buchhalter Webster Schlüssel zu Haus und Räumen. Und Webster ist über jeden Verdacht erhaben.“
    „Können Sie schon sagen, was gestohlen wurde, Mr. Bullright?“
    Der Gefragte wischte sich über die Augen. „Die Kassette ist leer. Sie enthielt einen Teil des Schmucks meiner Frau, für 100 000 Pfund Wertpapiere und die Bareinnahmen dieser Woche...“ In diesem Moment hörten sie es alle: eine näher kommende Polizeisirene. Drei Minuten später betraten Detektivinspektor Mike Carpenter und zwei uniformierte Beamte vom 34. Revier das „Schlachtfeld“.
    Carpenter und Clifton kannten sich gut, und nach einem ersten raschen Blick über das Tohuwabohu fragte Carpenter mit einer nicht ernstgemeinten Anzüglichkeit: „Hallo, Perry, es ist meist ein gutes Zeichen, wenn man Sie am Tatort trifft. Muß ich noch arbeiten, oder haben Sie den Fall schon gelöst?“
    „Sie haben ausnahmsweise recht, Mike. Diesmal konnte ich Ihnen die Arbeit abnehmen.“ Perry Clifton wandte sich Dave Bullright zu.
    „Tut mir ehrlich leid, Mr. Bullright, daß ich dem Inspektor die Wahrheit sagen muß...“
    Alle Farbe wich aus den Wangen des Angesprochenen. Er schluckte, wollte etwas sagen, doch schließlich schüttelte er nur kaum wahrnehmbar den Kopf und schwieg.
    „Soll das heißen, daß das hier eine Inszenierung darstellt, Perry?“
    Clifton nickte. „Ja. Ich bin überzeugt, daß Bullright das Durcheinander selbst angerichtet hat oder hat anrichten lassen. Geplant war hier wohl ein zwar unmoralischer, doch dafür um so lukrativerer Versicherungsbetrug...“

    Unsere Frage lautet: Woran hat Perry Clifton gemerkt, daß Dave Bullright ein falsches Spiel trieb?

Krimirätsel Nr. 2
    Die Katze

    Ratlos, verstört und mit verweinten Augen stand Mrs. Green vor Perry Clifton, der sie in diesem Augenblick behutsam in einen Sessel

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