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Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Titel: Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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wollen die Insel schon wieder verlassen?“
    „Ja. Ich habe in Exeter einiges zu erledigen. Es könnte durchaus sein, daß ich nicht mehr wiederkomme. Das heißt, später sicher, denn es hat mir ganz gut hier gefallen. Wenn ich auch nicht gerade überragende Angel erfolge erzielt habe.“
    „Es tut mir wirklich leid, daß Sie schon wieder reisen wollen.“ Aber in diesem Augenblick kommen Joe Porter Bedenken. „Wo haben Sie denn Ihr Gepäck?“
    „Für den Fall, daß mich die Dinge in Exeter längere Zeit in Anspruch nehmen, wird mir das Gepäck von Mrs. Rodger nachgeschickt. Sie ist ja eine hilfsbereite Dame. Ja, Mister Porter, noch einmal recht vielen Dank für Ihre freundlichen Bemühungen.“
    „Aber ich bitte Sie, Sir, das war doch eine Selbstverständlichkeit.“
    Wie beim letzten Mal bleibt Perry auch jetzt wieder neben der Puppe im Frack stehen. „Ja, was ich Sie noch fragen wollte... wann findet der nächste Ball auf Turny statt?“
    Zuerst stutzt Joe Porter, dann aber stößt er sein meckerndes Lachen aus und ruft vergnügt:
    „Sie haben wohl auch immer einen kleinen Spaß auf den Lippen, Mister Clifton... hehehehe...“
    „Ja, Mister Porter, es geht mir nichts über einen kleinen Spaß! Auf Wiedersehen.“
    Porter eilt herzu und hält Perry Clifton die Tür auf. Er macht eine tiefe Verbeugung, und als er die Tür hinter Clifton ins Schloß drückt, ruft er leise und heiter: „Auf Nimmerwiedersehen, Sie mieser Schnüffler!“ Wie soll er auch ahnen, daß in diesem Fall Triumph und Katastrophe so nahe Nachbarn sind.

    Tom Forrester hat bereits auf der Fähre Platz genommen, als Perry Clifton dort eintrifft. Noch sind sie die einzigen Passagiere an Bord. John Carpenter mustert sie argwöhnisch, bevor er fragt: „Verlassen die Gentlemen für immer die gastliche Insel, oder sind Sie nach wie vor dabei, meinem Kollegen Tim Allen beizustehen?“
    „Eine kluge und durchaus berechtigte Frage, Kapitän“, erwidert Tom Forrester. Der Spott in seiner Stimme ist unüberhörbar. „Drücken wir uns mal so aus: Da noch nicht feststeht, für welche der beiden von Ihnen angedeuteten Möglichkeiten wir uns entscheiden werden, reisen wir zunächst einmal nach Exeter.“
    „Ah, ich verstehe, dort kommen Ihnen immer die besten Ideen.“
    „Aber nicht doch, Kapitän, wir besuchen dort eine Kochausstellung, die unter dem Motto steht: Wie bereitet man am besten einen alten, zähen Fährkapitän zu?“
    „Witzig, sehr witzig!“ John Carpenter wendet sich wütend ab.

    Perry Clifton und Tom Forrester reisen bis Plymouth zusammen. Tom Forrester setzt die Reise nach Exeter allein fort. In genau sechs Stunden allerdings wollen sie sich hier wieder treffen, um den Expreß nach Penzance noch rechtzeitig zu erreichen. Das ist die Voraussetzung dafür, daß ihnen die letzte Fähre nach Turny nicht vor der Nase davonschwimmt. Perry stürzt sich sofort mit Elan in das hektische Getriebe der Hafenstadt: neben Southampton wohl die bedeutendste ganz Englands. Sein erster Besuch gilt dem örtlichen Büro der Britain-Port-Versicherung, von wo aus er ein langes Telefongespräch mit Sir Arthur White in London führt. Anschließend wälzt er Fahrpläne und Akten. Er besucht mehrere Firmen, das Hafenamt, studiert wieder Akten und Personalien und erledigt unzählige Telefonate.
    Ganz langsam beginnen die Dinge aus dem Nebel hervorzutreten und Formen anzunehmen.
    Perry Clifton wird von immer neuen Tatsachen überrascht.
    Um 12 Uhr mittags besucht er das Hauptzollamt. Um 13 Uhr die Kriminalabteilung der Polizei. Von hier aus fährt er gemeinsam mit Kriminalinspektor Portland zum Büro der Seepolizei.
    Das ist die gleiche Zeit, in der Tom Forrester in Exeter das Maklerbüro von Clifford Wright betritt.
    Ein zierliches Mädchen in einem gehäkelten Minikleid aus roter Wolle, Locken und Löckchen auf dem frischondulierten Kopf und einem gar nicht dazu passenden ernsten Gesicht empfängt ihn. „Haben Sie sich telefonisch mit Mister Wright verabredet, Sir?“ fragt sie Tom Forrester.
    „Nein, mein schönes Fräulein, das habe ich nicht.“ .
    „Dann wird es wohl kaum gehen.“ Sie blättert in einem Terminkalender und schüttelt die Locken.
    „Wie ich sehe, ist heute kein Termin mehr frei. Aber ich kann Sie...“ schnell ein erneutes Blättern, dazu diesmal ein Nicken „…für morgen terminieren. Welche Zeit wäre Ihnen recht, Sir?“
    „Eine Frage, Miss... Hat Mister Wright im Augenblick Besuch?“
    „Nein.“
    „Dann könnte ich

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