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Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie

Titel: Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nach. Zwar hatten sie Ariel bislang für einen männlichen Vertreter seines Volkes gehalten, aber über die Fortpflanzung der Halbspur-Changeure war ihnen nichts bekannt. Vielleicht waren sie ein eingeschlechtliches Volk?
    Sie durchschritten ein Wohngebiet, in dem unregelmäßig verteilt weitere Häuser standen. Teils wirkten sie, als seien sie meterweit in den Boden eingesunken. Aus einem Fenster blickte ihnen eine Gestalt entgegen, bei der es sich zweifellos um einen Changeur handelte; sein Gesicht war eingefallen und von einer gelben, pulvrigen Schicht überzogen. Um nicht indiskret zu sein, überging Rhodan diese Beobachtung.
    Bald tauchte vor ihnen eine von dicken Säulen gestützte Balustrade auf, unter der Icho Tolot aufrecht knapp hindurchgehen konnte; für die Halbspur-Changeure war sie dreifach mannshoch. Sie umrahmte in großzügigem Abstand ein verhältnismäßig prunkvolles Gebäude, bei dem es sich zweifellos um den Palast handelte, den Ariel erwähnt hatte.
    Es ragte einige Stockwerke höher auf als alle anderen Gebäude. Aus den Fenstern fielen glänzend rote Lichtbahnen, die sich erst nach einigen Metern im Himmel verloren. Von den Dächern hingen in engem Abstand breite Stoffwimpel. Sie flatterten im leichten Wind.
    Acht steinerne Gebilde, in denen mit etwas Phantasie die Nachbildungen von Transferkaminen zu erkennen waren, säumten die Eckpunkte einer breiten Terrasse. Sie endete vor einem breiten Tor, das in den Palast führte.
    Auf dieser Terrasse warteten zwanzig Changeure auf die Neuankömmlinge. Wie Motrifis trugen sie weiße Anzüge. Sie verstrahlten eine Aura tiefer Würde, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie sich ihrer Bedeutung bewusst waren, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass sie eine Versammlung uralter Wesen bildeten, hinfällig und sichtlich bemüht, Haltung zu wahren. Wahrscheinlich saugte ihnen die aktuelle Entwicklung um die Frequenz-Monarchie auch noch die letzten Lebensgeister aus den Körpern, indem sie sie vor Entsetzen halb lähmte.
    Einer der Changeure trat vor und hieß die Gäste mit lauter Stimme willkommen.
    Auf der Balustrade wurde aufgeregtes Gemurmel laut. Nun erst bemerkte Rhodan, dass dort eine große Menge Zuschauer versammelt waren, von denen nur wenige Kinder auf den Armen trugen.
    Die meisten der Kleinen hielten sich mit den Händen an einem Geländer fest und starrten aus großen Augen in die Tiefe. Wahrscheinlich hatten sie nie zuvor den Angehörigen eines fremden Sternenvolkes gesehen. Zu Rhodans Erstaunen rief nicht einmal der martialisch aussehende Icho Tolot bei ihnen Angst oder auch nur Ehrfurcht hervor. Die Kinder deuteten mit ausgestreckten Armen sichtlich begeistert auf ihn.
    In diesem Moment bedauerte Rhodan fast, dass er Gucky nicht mitgenommen hatte. Der Kleine hätte zweifellos für den einen oder anderen unvergesslichen Moment gesorgt.
    Obwohl einige der zwanzig Mitglieder des Konzils im Schatten standen, wurden sie auf dieselbe befremdliche Weise von der Sonne ihrer Heimatwelt angestrahlt, wie es auch bei Motrifis der Fall war.
    Welches Geheimnis verbergen sie? , dachte Rhodan. Was hat es mit diesem seltsamen Effekt auf sich? Ist es ein hyperphysikalisches Phänomen?
    Der Changeur, der sie bereits begrüßt hatte, kam auf sie zu. »Ich bin Gaschumon Ata, Oberster Konfis des Konzils von Maran.«
    Ariel Motrifis stellte seine Gäste vor.
    Der Oberste Konfis sah jedem lange ins Gesicht. »Noch einmal heiße ich euch in der Stadt Maran willkommen. Der Krieg um das Polyport-Netz zwang uns leider zu dem Schritt, Hilfe von euch zu erbitten.« Er klang zaudernd und ließ jede Selbstsicherheit vermissen.
    Der Tonfall bewies noch mehr als die Wortwahl, dass dieses Volk dem Krieg gegen die Monarchie keinesfalls gewachsen war. Sie mochten zwar großes technologisches Verständnis besitzen, einst in ESTARTUS Diensten gestanden haben und seit Ewigkeiten über Wohl und Wehe des Netzes und seiner Transporthöfe bestimmen – aber sie waren keine Soldaten. Militärisches oder strategisches Denken war ihnen fremd. Wahrscheinlich besaßen sie nicht einmal Waffen, um sich zu verteidigen.
    Die anderen traten näher und nannten ebenfalls ihre Namen, die an Rhodan vorbeirauschten. In Hinsicht auf dieses Volk waren seine Augen ungeschult. Es fiel ihm schwer, die einzelnen Changeure voneinander zu unterscheiden. Mit Motrifis war er lange genug unterwegs, um ihn wiederzuerkennen; Gaschumon Ata besaß ein auffällig hellrot gefärbtes linkes Auge;

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