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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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aus dem Kahlsack genannten Miniatur-Sternhaufen oder der Invertsplitter eines seltenen Hyperkristalls.
    Überstrahlt wurden die Schaustücke von den Drillings-Schrumpfköpfen eines Intatida-Geschlechts. Die Köpfe, vor mehr als 50 Jahren geerntet, weigerten sich zu sterben. Zeitlupenhaft veränderte sich ihre Mimik. Sie wollten ihm etwas mitteilen; blubbernde Geräusche an der Grenze zur Hörbarkeit ertönten von Zeit zu Zeit. Irgendwann, so hoffte Ulocco Lo’tus, würden seine Historiker die Sprache der Intatidas verstehen lernen und die Geheimnisse der Drillinge enträtseln.
    Perry Rhodan widmete jedem Schaustück einen Blick. Er tat dies gerade lange genug, dass Ulocco ihm sein mangelndes Interesse nicht als Unhöflichkeit auslegen konnte. Diese unendlich wertvollen Schätze schienen seinem Gegenüber nichts zu bedeuten.
    Perry Rhodan nippte vorsichtig an der Fruchtmischbrühe und stellte den fein ziselierten Zakkanit-Becher auf einen Beistelltisch. Dann setzte er sich, Icho Tolot blieb hinter ihm stehen. Er hielt den Kopf nach vorne gebeugt. Die Decke war zu niedrig für ihn.
    »Das kleine Missverständnis ist mir unangenehm«, sagte Ulocco Lo’tus und schnaufte Nasenbeiz in den herbeieilenden Konverterkübel. »Es erfordert viel Fingerspitzengefühl, die komplizierten Mechanismen des Marktes von Toykana zu verstehen. Mitunter passieren selbst mir Fehler. Ich habe einen Fehler begangen, indem ich eure Gefährtin gefangen setzen ließ. Ihr werdet mir verzeihen?«
    »Selbstverständlich. Sobald wir wissen, was mit Mondra Diamond geschehen ist.«
    Perry Rhodan hielt wohl nichts von vorsichtigen, diplomatischen Annäherungen. Seine direkte, unprätentiöse Art war verwirrend.
    »Meine Mitarbeiter haben sich bereits auf die Suche nach deiner Begleiterin gemacht. Keine Sorge – wir kümmern uns um sie.«
    Ulocco Lo’tus liebte Zweideutigkeiten. Sie verunsicherten seine Gesprächspartner und ließen ihn als jemand erscheinen, der mehr wusste, als er zu sagen bereit war.
    Perry Rhodan blieb ungerührt. In seinem kaum behaarten Gesicht zuckte kein einziger Muskel. Ulocco ließ das Gespräch selbstverständlich aufzeichnen. Ein Stab von Informationszuträgern und Fachleuten saß zwei Stockwerke unter ihm. Sicherlich arbeiteten sie bereits an ersten Analysen ...
    »Herr?«, meldete sich Kravar Io’lus’ Stimme wie auf Befehl über den kunstvoll verzierten Ohrfell-Einsatz.
    Ulocco Lo’tus drehte sich beiseite und bewegte den Mund, ohne die Worte laut auszusprechen. »Was gibt’s?«
    »Die Analyse wird eine Zeit lang in Anspruch nehmen. Alles an dem Mann ist fremdartig. So einen wie ihn hatten wir niemals zuvor auf dem Markt. Wir besitzen keinerlei Vergleichswerte. Für seinen Begleiter gilt dasselbe.«
    »Bleibt dran«, sagte Ulocco Lo’tus kurz angebunden. »Ich erwarte rasche Ergebnisse. Sonst ...«
    Er schätzte das Wort sonst. Es sagte alles oder nichts aus, und es erzeugte Furcht.
    Ulocco Lo’tus drehte sich seinen beiden Gästen zu. »Wann dürfen wir die Ankunft eurer Auftraggeber erwarten?«
    »Über dieses Thema spreche ich erst, wenn meine Kollegin gefunden wurde.«
    »Ich sagte bereits: Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt.«
    Was interessierte ihn das Schicksal des Weibchens? Er benötigte das Wissen dieses Perry Rhodan!
    »Du erhebst schwere Anschuldigungen gegen Mondra Diamond. Du meintest, dass sie einen Mord begangen hätte?«
    »Mehrere«, korrigierte Ulocco Lo’tus. »Wie du weißt, verdingte sie sich als Beschützerin der Wagokos. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Wächtern, die in meinem Namen für Sicherheit im Marktgebiet sorgen. Gemäß den Aussagen meiner Mitarbeiter eröffnete sie grundlos das Feuer. Ich kann freilich nicht ausschließen, dass es zu Missverständnissen kam ...«
    »Noch vor wenigen Minuten hörte sich das aus deinem Mund ganz anders an.«
    Ulocco Lo’tus hasste es, unterbrochen zu werden! Niemand besaß das Recht, ihm das Wort zu entziehen. Er ließ die Gallfliege in seinem Kopf aktiv werden. Sie sorgte für einen weiteren Wachstumsschub beim Meningeom – und damit für eine klarere Sicht der Dinge.
    »Der Markt von Toykana ist ein schwieriges, kaum regierbares Gebiet«, sagte er. »Tag für Tag fordert mir diese Aufgabe alles ab. Ich kann mich nicht um Detailprobleme kümmern. Mir obliegt es, den großen Überblick zu wahren. Du bist ein Reisender; du verstehst meine Sorgen und Probleme als Verwalter dieser Station offenbar nicht ...«
    »Nein, offenbar

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