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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mondra fühlte sich unendlich müde, im rechten Bein hatte sie von der Hüfte abwärts kein Gefühl mehr.
    Blutvergiftung , konstatierte sie müde. Ich habe nicht mehr allzu viel Zeit.
    Sie erreichte erste Quergänge. Sie zweigten nach links und rechts ab, beide führten in einem 45-Grad-Winkel nach oben. Es drängte sie, einer der Abzweigungen zu folgen. Die Luft, die aus ihnen herabblies, roch nach Freiheit. Nach der Stationsoberfläche. Doch für ein weiteres waghalsiges Klettermanöver die schlickigen Wege hinauf fehlte ihr die Kraft. Sie musste nach einem leicht zugänglichen Ausgang suchen. Nach einem Raum, von dem aus sie durch die Gänge des unterirdischen Labyrinths entkommen konnte.
    Weiter. Knie vor Knie. Langsam und regelmäßig. Tief einatmen, tief ausatmen. Nur nicht nachlassen.
    Vor ihr summte und brummte es. Im bescheidenen Restlicht, das weit voraus durch ein Gitter in den Entlüftungsschacht drang, erkannte sie einen Klumpen aus Unrat, der nahezu die gesamte Breite des Rohres einnahm. Etwas bewegte sich dort, merkwürdige Brummgeräusche ertönten. Mondra hielt inne, konzentrierte ihre Blicke auf den möglichen Gefahrenpunkt.
    Sie erkannte ein gutes Dutzend braunfelliger Nager. Mit scharfen, langen Zähnen hatten sie sich in ein rundes, mechanisches Etwas verbissen, dessen Körper dünne Nylonschnüre umgaben.
    Die Fasern peitschten wild durch die Luft. Sie hatten die Aufgabe, allgegenwärtigen Unrat und Schlick vom Metall der Entlüftungsröhre zu lösen.
    Ein Reinigungsroboter. Er lockert den Schmutz und saugt ihn dann durch seinen Leib in einen breiten Sack, den er hinter sich herschleppt.
    Mondra robbte vorsichtig näher. Es gab kein Ausweichen. Sie musste dieses Hindernis überwinden, wollte sie nicht umkehren und eine der in die Höhe führenden Abzweigungen wählen.
    Die Tiere, Geschöpfe mit putzigen Gesichtern, deren Fangzähne verräterisch lang waren, schnappten nach dem Robotgeschöpf. Ihre Köpfe saßen auf langen, nach allen Richtungen beweglichen Hälsen, die es ihnen erlaubten, mit irrwitziger Geschwindigkeit zuzuschnappen und sich gleich darauf wieder zurückzuziehen. Die Unterseiten ihrer Leiber waren von Schuppen besetzt, die den Peitschenhieben der Nylonschnüre mühelos widerstanden. Wenn die Tiere an Vorder- und Hinterläufen getroffen wurden, gaben sie jene aggressiv wirkenden Brummgeräusche von sich, die Mondra zuerst gehört hatte.
    Für eine Weile beobachtete sie das Schauspiel, erschrocken und angeekelt zugleich. Die Vehemenz, mit der die Raubtiere gegen das Reinigungsgerät vorgingen, war beachtlich. Eines von ihnen ging schwer blutend zu Boden, all seiner Glieder beraubt. Der Roboter rumpelte darüber hinweg, zerschnitt und zersägte das Tier, während seine Artgenossen mit nochmals gesteigerter Angriffswut über die Maschine herfielen.
    Zwei von ihnen warfen sich todesmutig auf den Rundkörper; die Nylonschnüre verfingen sich in ihren Leibern, blieben zwischen den Schuppenteilen stecken. Die anderen Tiere der Großfamilie stürzten sich auf den Roboter, bissen und rissen an ihm, furchtlos – so lange, bis Ruhe herrschte.
    Mondra hielt den Atem an. Gelbe Augen richteten sich auf sie. Die Tiere, noch immer in Kampfwut, machten sie als weiteren Gegner aus. Ihre Köpfe pendelten hin und her, hin und her. Die Zähne nahmen immer breiteren Raum in den so unschuldig anmutenden Gesichtern ein, die Mondra an jene von Eichhörnchen erinnerten.
    Mondra machte nicht den Fehler, vor den Viechern zurückzuweichen, ganz im Gegenteil: Sie robbte langsam und vorsichtig näher. In der Hand hielt sie das Pedikürgerät. Es stellte freilich keine adäquate Waffe gegen diese kleinen Biester dar; doch mit ein wenig Glück ...
    Ein Tier mit verletztem Vorderlauf kam auf sie zugewuselt. Es stieß ein aggressives Brummen aus, schnappte bedrohlich nach Mondra, ließ sich wieder zurückfallen, griff erneut an. Als wäre dies der Weckschrei gewesen, kamen nun die anderen Tiere angerannt. Sechs, sieben, acht ... Es brummte und zischte Angst erregend.
    Mondra brachte das Pedikürgerät vor sich und aktivierte es. Der Aufsatz begann zu rotieren. Sie stach damit nach dem vordersten Raubtier, erwischte es am geschützten Bauch, prallte mit dem Werkzeug an den Schuppen ab.
    »Au!« Noch bevor sie die Hand zurückziehen konnte, hatten sich zwei der Tiere darin verbissen. Sie bohrten ihre Zähne tief ins Fleisch und verkrampften dort wie Bulldoggen. Der Schmerz war unglaublich. Mondra ließ das

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