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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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gesehen haben, aber was er schrie, verstand Lexa nicht. Alles ging viel zu schnell.
    Die Meeresriesen schienen plötzlich Flügel zu bekommen, während sie gleichzeitig in alle Richtungen hin explodierten.
    Genauso sah es aus. Sie wuchsen nach vorn, hinten, zu den Seiten. Vor allem aber wuchsen sie hoch, blähten sich aus dem Wellenschaum und verließen ihr nasses, sturmgepeitschtes Reich.
    Die Flügel waren ihnen natürlich nicht plötzlich gewachsen. Sie waren die ganze Zeit über da gewesen, aber so eng und glatt auf dem vermeintlichen Rücken angelegt, dass sie optisch mit den Titanen zu einem Koloss verschmolzen, der sie an die irdischen Wale denken ließ.
    »Aiiiiiiiiiiiiii!«, schrie Corma und bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen.
    »Ha, von wegen wertvolle Mitbewohner. Das sind Drachenmonster!« Rikoph Furtok keuchte. »Die Viecher sind breiter als lang und verdammt schnell! Bring uns hoch!«
    Lexa hatte nicht einmal Zeit, sich zu wundern. Er sah die geflügelten Giganten aus dem Wasser schießen, sich auf sie zublähen, erstarrte fast, als einer der mächtigen Flügel nach ihnen schlug und den Gleiter beinahe vom Himmel wischte.
    Gleichzeitig wandte er sich den Kontrollen zu und übernahm die Steuerung des Gleiters, alles in einer Sekunde.
    Maximilian Lexa steuerte. Er übernahm nicht, fragte nicht, sondern tat. Hand, Auge, Ohr und Mund arbeiteten wie ein präzise aufeinander abgestimmtes Netzwerk hochwertiger Positroniken. Das hier war sein Leben. In mehr als einer Hinsicht.
    Der nächste Flügelschlag traf den Gleiter voll. Die Welt wetterleuchtete in einem Chaos aus Prasseln, Knistern und Krachen, als befände er sich im Zentrum einer explodierenden Galaxis. Wie eine titanische Klaue aus Stahl und mit der Wucht eines Dampfhammers rammte die blaugelbe Schwinge der Echse den Prallschirm des Regierungsgleiters.
    Das Fahrzeug schoss davon, gegen alle Befehle Lexas, die Stabilisatoren versagten. Lexa fühlte sich jäh in die Höhe gerissen, dann gleich wieder zerdrückt wie eine Laus unter dem Fuß eines Riesen.
    Das Chaos war allumfassend. In seinem Kopf detonierte das Universum. Der Prallschirm flackerte. Der Antrieb des Gleiters vollführte akustische Bocksprünge. Jemand redete und ein anderer schrie hell in panischer Angst.
    Maximilian Lexas Bewusstsein blieb, auf einer Ebene, die er gar nicht willentlich beeinflussen konnte und die sich auch jedes Schreckens ringsum entzog, unerschüttert. Er war der Pilot und er flog . Mehr musste er nicht wissen.
    Dann war es vorbei.
    Der Gleiter brummte störend, weil er offenbar nicht ohne Blessuren aus der Begegnung hervorgegangen war, aber er flog. Sie befanden sich mehrere hundert Meter über dem sich nach allen Seiten teilenden Pulk der geflügelten Walechsen.
    Lexa betrachtete die Ortungsanzeigen und sah, dass sie sich um fast zwei Kilometer von der Stelle entfernt befanden, an der der Zusammenstoß stattgefunden hatte.
    Er hörte Vorremar Corma heftig atmen, unglaublich laut für so einen kleinen Menschen. Rikoph Furtok sagte etwas, das er nicht verstand, anscheinend zu sich selbst.
    Und Duncan Legrange blickte ihn von der Seite an, als sähe er ihn zum ersten Mal.
    »Das war ... gar nicht so übel«, sagte der Freund.
    *
    Sechs Stunden lang suchten sie, dann tauchte unvermittelt vor ihnen eine Nebelwand auf.
    Maximilian Lexa schüttelte kaum merklich den Kopf.
    War das die geheimnisvolle wandernde Insel im Nebel? War das der Schlüssel zur Unsterblichkeit?
    Die Sensoren reagierten nicht auf die Insel, als sei dort nur leere Luft.
    Aber sie war da.
    »Die Legenden sind wahr ...«, sagte Vorremar Corma, langsam und leise, beinahe andächtig.
    »Sie ist da«, stellte Rikoph Furtok fest. Seine Stimme klang nüchtern und kalt.
    Dabei war alles, was sie sahen, eine riesige Bank aus zerfließendem Nebel, der in majestätischem Weiß in der fernen Sonne gleißte. Der Nebel schien das spärliche Licht des Gestirns nicht nur zu reflektieren, sondern vielfach zu verstärken. Es war, als würde er von innen heraus illuminiert, von einer erhabenen Quelle, die sich mehr spüren als mit den Augen erkennen ließ.
    »Wir kehren um!«, befahl Furtok plötzlich. »Wir vergeuden nur unsere Zeit.«
    »Ja, umkehren.« Cormas Stimme zitterte.
    Lexa glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können. Was sollte das? Wollten die beiden ihre Begleiter ausbooten, um später alleine zurückzukehren?
    Und dann horchte er in sich hinein und spürte, wie Angst seine Eingeweide

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