Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
dreißig Jahre alt, nach ihrem Studium als Beraterin in der Stardust-Administration gearbeitet. Nach der letzten Wahl war sie, trotz des Widerstands ihres Vaters, zur Staatssekretärin beim Justizministerium ernannt worden. Seither fungierte sie als Kontaktperson zum Interstellar Bureau of Investigation. Etliche sahen Artemis schon langfristig als die Nachfolgerin ihres Vaters.
    Das zweite Datenpaket kam pikanterweise von der Partei Interstellare Achtung.
    Whistler zögerte. Er war nahe daran, die Unterlagen in den Bereich »später bearbeiten« zu verschieben. Doch damit hätte er bewusst einseitig entschieden. Die PIA bezweifelte die vermeintliche Sicherheit des Stardust-Systems und setzte unmissverständlich auf die eigene Stärke als Abschreckung.
    Whistler kaute auf seiner Unterlippe. Er nickte nachdenklich.
    Ein Paradies, wie Stardust eines sein sollte, war ein schöner Traum. Eine unerfüllbare Utopie. Er fragte sich, ob jemals ein Paradies lange gehalten hatte. Eigentlich fiel ihm kein Beispiel dafür ein.
    Die Schleier-Barriere, argwöhnte er, existierte bestimmt nicht, um Menschen und Galaktiker bei der Erforschung ihrer neuen kosmischen Umgebung zu behindern. Es erschien Whistler durchaus wahrscheinlich, dass die Barriere etwas fernhalten sollte, das von außen kam.
    Die Superintelligenz ES hatte möglicherweise mehr im Sinn, als nur einem Teil der Menschheit weit von der Milchstraße entfernt eine neue Heimat zu bieten. Vielleicht war sogar die vermeintlich tödliche Bedrohung des Solsystems durch die Chaos-Geschwader für ES nur ein willkommener Vorwand gewesen ...
    Seit Jahrzehnten hielt sich die Partei Interstellare Achtung nahezu konstant mit ungefähr fünfundzwanzig Prozent in der Wählergunst. Die Information, die Whistler durchblätterte, zeigte eine neue Zusammenarbeit mit Rikoph Furtok auf. Furtok, eine Zeitlang Parteichef, war längst Eigner einer solide wachsenden Handelsflotte. Mittlerweile widmete er sich zudem der Planung und Entwicklung neuer Raumschiffstypen – natürlich ausschließlich unter militärischem Aspekt.
    Die Vergangenheit lehrt uns, dass einzig und allein die unüberwindbare Stärke des Friedliebenden dauerhaft den Frieden sichern kann. Tatsächliche oder vermeintliche Schwäche wird immer potenzielle Angreifer anziehen. Die Stardust-Union muss in die Lage versetzt werden, jederzeit ein glaubhaftes Abschreckungspotenzial einsetzen zu können.
    Die Formulierung ging unter die Haut. Aber das war ein Problem, das Whistler nicht bis zum Letzten durchdenken musste. Ihm war klar, dass hinter diesen Sätzen noch die jüngeren galaktischen Ereignisse standen. Wann war der Menschheit jemals ein Jahrtausend des Friedens vergönnt gewesen?
    *
    Whistler lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Arme. Sein Versuch, Furtok aus seinen Überlegungen zu verbannen und an gar nichts zu denken, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ständig spukten bedrohliche Szenarien durch seine Gedanken.
    »Die nächste Nachricht ist kodiert.«
    Whistler hörte den Hinweis der Mikropositronik, reagierte aber nicht darauf. Auch wenn er sich in der Öffentlichkeit rar machte, war er schon zu Lebzeiten zur Legende geworden. Hunderte für ihn bestimmte Nachrichten gingen wöchentlich ein. Mancher Absender kodierte seinen Text, um sich interessant zu machen und aus der Masse abzuheben.
    »Die kodierte Nachricht kann nicht weiterverarbeitet werden. Eine eindeutige Anweisung ist erforderlich.«
    »Absender?« Whistler seufzte.
    »Die Nachricht traf von Ares ein.«
    Ares war der siebte Planet des Systems, mehr als eine Lichtstunde von der Sonne entfernt. Dünne Atmosphäre und Minustemperaturen unter hundertfünfzig Grad Celsius, also keine Welt, die man gern anflog. Das einzig Interessante auf Ares waren die Regionen, in denen hochwertige Erze und Mineralien gewonnen wurden.
    »Wie lautet der Kode?«
    »Die Hohen Lande.«
    Er glaubte, sich verhört zu haben. Duncan war wieder da? Er selbst war noch Administrator gewesen, da hatten sie diesen Kode verabredet, damit Legrange jederzeit zu ihm vorgelassen wurde.
    Whistler schluckte schwer. Wie oft hatte er diesen Moment herbeigesehnt, aber ebenso gefürchtet? Nun erschien es ihm, als sei Duncan Legrange von den Toten auferstanden. Er hätte nicht mehr geglaubt, den Freund von einst wiederzusehen – zugleich den Mann, der ihm seinen Körper geraubt hatte?
    Zeit, sich für seinen schlimmen Verdacht zu entschuldigen? Oder war Duncan gekommen, um endlich

Weitere Kostenlose Bücher