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Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof

Titel: Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nur trug er kein einziges Büschel mehr bei sich? Es würde ihm helfen, zur Ruhe zu kommen. Der Besuch dieses Fauns namens Schahid-irgendwas hatte ihm das innere Gleichgewicht geraubt. Seitdem fand er keinen Frieden mehr.
    Die völlige Gelassenheit, mit der er dem Tod ins Auge geblickt hatte, war verschwunden. Sosehr er es auch versuchte, er konnte sie nicht wiederfinden. Noch immer dürstete ihn nach Gerechtigkeit und spürte das Verlangen, den Haspronern die Grenzen aufzuzeigen … aber dieses Gefühl überstrahlte nicht mehr alles andere.
    Es musste zu viele Dinge aufgeben, um dieses einen Triumphes willen; ein Triumph, der zwar gewaltige Folgen nach sich ziehen würde, der aber dennoch etwas Schales mit sich brachte. Lange dachte Rigutt darüber nach, worin dieser schale Beigeschmack bestand, aber er fand die Lösung nicht, obwohl sie manchmal greifbar nahe vor ihm zu liegen schien.
    Er konnte sich ohnehin nicht gut konzentrieren. Seine Atemöffnungen waren spröde, ausgetrocknet und rissig.
    Die Sandkörner in der Luft, sonst wohltuend rau, schmerzten bei jedem Atemzug. Seine Nervosität nahm kontinuierlich zu, jede einzelne Hornschuppe schien zu jucken.
    Von derlei Symptomen hatte er schon gehört – Entzugserscheinungen bei übermäßigem Huqar-Genuss. Manche Jungen litten darunter, eine ganze Militäreinheit sollten sie einst das Leben gekostet haben.
    Davon konnte in seinem Fall jedoch keine Rede sein, er war stets verantwortungsbewusst mit den Grasbüscheln umgegangen. Die ätherischen Wirkstoffe hatten seinen ganzen Körper und die inneren Organe gestärkt – von der positiven Auswirkung auf die Verflechtung der unbewussten Nervenzellen im Gehirn völlig abgesehen.
    Es ist die innere Unruhe, die die Scheinsymptome hervorruft , erkannte er. Die Angst vor dem Tod.
    Aber wieso? Warum gerade in dieser entscheidenden Phase des Unternehmens?
    Bis vor wenigen Stunden war er absolut überzeugt gewesen, richtig zu handeln. Er hatte Abschied genommen und stand für die Sache der Gerechtigkeit ein. Für sich und für sein Volk, wie er es viele Jahre lang als Soldat getan hatte, nur dass es an diesem letzten Tag auf völlig andere Weise geschah.
    Der Gedanke an sein Jungweib Karra ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er sah sie vor sich, die braunen Augen über den hellen, ausgeblichenen ...
    »Nein«, rief er in die Einsamkeit, griff nach dem Projektil-Gewehr und ging einige Schritte. Er schwenkte den Lauf, zielte auf imaginäre Punkte am Horizont und zwang sich auf diese Weise zur Konzentration.
    »Es hat sich nichts geändert! Die Wahrheit ist noch immer die gleiche und wird es immer bleiben.«
    Sein letztes Wort verhallte, der Wüstenwind nahm es mit sich.
    Der Sand vibrierte.
    Die einzelnen Körner bereiteten sich auf ihren letzten Tanz vor.
    Sie kamen.
    Die Hasproner.
    Die Feinde.
    Der Handelsbeauftragte setzte seine Ankündigung in die Tat um. Selbstverständlich hatte Rigutt die Bodenminen nicht entfernt. Die Faune konnten die Positionen also genau bestimmen? Sollten sie doch. Sie würden die Bomben nicht entschärfen können, ohne sie zu zünden.
    Es würde also ein hübsches Feuerwerk geben, weithin sichtbar, sein Signal an die Welt, seine Botschaft, die die Faune für ihn hinausschrien: Seht her, ihr Dron, das ist das Werk der Hasproner, und am Ende töten sie einen von uns.
    Denn Rigutt Salm würde diesen Platz, sein Land, nicht eher verlassen, bis sie ihn ermordet hatten. Vielleicht würden sie es wie einen Unfall mit einer ihrer riesigen Maschinen aussehen lassen. Möglicherweise würden sie ihn in einer verschlammten und zu Moor pervertierten Parzelle versinken lassen, auf dass seine sterbliche Hülle nie wieder die Wärme der Sonne und die Hitze des Windes fühlte.
    Der Moment der Unsicherheit verging. Rigutt schüttelte die Schwäche ab, die ihn fast vom Weg abgebracht hatte; er fand zu seiner Mission zurück, zu seiner Aufgabe, die im Kosmos seit jeher für ihn vorherbestimmt war.
    Das Verlangen nach Huqar verging.
    Karras Bild stand vor seinem inneren Auge, aber es weckte keine wehmütigen Gefühle mehr, sondern verstrahlte nur den Glanz ihrer Schönheit und Anmut. Er glaubte sie riechen zu können.
    Ein Gleiter tauchte am Horizont auf.
    Ein zweiter.
    Und hinter ihnen materialisierten die gigantischen Umrisse der Maschinen aus dem Dunst aus Sand, den sie vor sich emporwirbelten. Ihre Messer und die Energie der Laser wühlten sich in die Oberfläche des Planeten, verdampften und zerstrahlten Mawegos

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