Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter
bildet?«
»Weiter!«
»Die Zweite ist weitaus gefährlicher. Ein Teil der Parasiten setzt sich offenbar im Gehirn des Wirts fest oder zumindest in dessen unmittelbarer Nähe. Die Parasiten haben neurale Verbindungsfortsätze, winzige Tentakel, wenn du so willst. Stell sie dir wie die Schnittstellen einer Positronik vor, an die Fremdtechnologie gekoppelt werden kann. Ich habe einige der Parasiten untersucht. Sie sind wie geschaffen dafür, die verschiedensten Nervenenden zu umschlingen und ...« Er stockte.
»Und was?«
»Ich vermute, sie zapfen sie an. Zu welchem Zweck auch immer.« Chiral entnahm dem Regal einen Medoscanner und näherte sich damit seinem Patienten. »Du erlaubst, dass ich in deinen Kopf sehe?«
»Du suchst Parasiten in meinem Gehirn?«
»Wohl eher an deinem Gehirn. Wären sie tatsächlich in das Hirn vorgedrungen, müsstest du längst Ausfallerscheinungen zeigen.«
Ausfallerscheinungen , dachte Trascho. Als wäre ich eine Maschine. Er suchte nach beschönigenden Worten, fand sie jedoch nicht und nannte es deshalb unverblümt beim Namen. »So wie bei dem Gaid? Ist er deshalb gestorben? Wegen Ausfallerscheinungen?«
»Für eine verbindliche Antwort müsste ich den Leichnam intensiv untersuchen.« Chiral setzte den Scanner an die Schläfe seines Patienten. Ein leises Sirren erklang. »Aber der Verdacht liegt nahe, dass der Gaid Opfer einer physiologischen Besonderheit seines Volkes wurde. Ein unglückliches Zusammenspiel zweier Komponenten, sozusagen. Vielleicht weißt du, dass das Gehirn eines Gaid dicht hinter der Atem- und Sprechöffnung zwischen den Schultern am Halsansatz liegt? Die beiden Stellen, an denen die Parasiten aktiv werden, liegen bei diesem Volk weitaus dichter zusammen als bei uns. Vielleicht gab es eine Art Rückkopplung, vielleicht produzierten die Schleimhäute des Gaids so viel Nahrung für die Parasiten, dass der Wirt schlicht daran erstickte.«
»Ich will es nicht hören!«, stellte Trascho klar. Nicht solange ich nicht weiß, ob ich in ein paar Stunden genauso ende.
»Leider musst du es«, sagte der Mediker bedauernd. Er hob den Medoscanner vor seine Augen und stellte ihn dann zur Seite. »Das Ergebnis ist leider eindeutig, sosehr ich es bedauere. Es gibt tatsächlich einige der Parasiten im Nervengeflecht der äußeren Bezirke deines Gehirns.«
Trascho schloss die Augen.
»Was das bedeutet, wissen wir nicht.«
»Wenn du mich mit diesen Worten trösten willst – vergiss es.«
»Trascho, ich ...«
»Kannst du ein Mittel finden, irgendeine Medizin, die diese Biester vertreibt?«
»Ich muss weitere Untersuchungen vornehmen. Es muss einen Grund dafür geben, dass sich die Parasiten auf diese Weise verhalten. Diesem bin ich auf der Spur.«
Trascho wunderte sich ohnehin, wie der Mediker nur anhand der Gewebeprobe unter den primitiven Bedingungen dieses »Labors« derart viel über die Parasiten hatte herausfinden können. Er versuchte, so kühl wie möglich zu sprechen, nichts von der Angst und dem Entsetzen, die in ihm wühlten, nach außen dringen zu lassen. »Ich gehe solange meiner Arbeit nach. Wie du weißt, verfolge ich einen Plan, bei dessen abschließender Vorbereitung du mich unterbrochen hast.«
»Es ist wohl nicht zu übersehen, dass du etwas Großes planst. Ich kümmere mich nicht darum, aber alle sind in großem Aufruhr. Tu mir nur einen Gefallen – verlass das Lager nicht länger als für einige Stunden. Wenn du eine Verschlechterung deines Zustands, gleich welcher Art, an dir wahrnimmst, such mich sofort auf.«
»Mit welchem Recht befiehlst du mir?«
»Mit dem Recht des dich behandelnden Medikers.« Chiral sah niedergeschlagen aus. »Und als dein Freund, der dir eine weitere Nachricht überbringen muss.«
Kennst du schon den Zeitpunkt meines Todes? »Ich höre.«
»Die Erkenntnisse über die Parasiten habe ich nicht nur aus den Blutproben gewonnen. Ich hatte zwei weitere Patienten.«
»Hrango?« Schon während des Einsatzes im Waffenlager hatte Trascho exakt dies vermutet; doch dass der schweigsame Tefroder den Mediker aufgesucht hatte, überraschte ihn.
»Er ... und ich selbst.«
»Du?«
»Ich stand mit euch beiden in Kontakt. Wahrscheinlich ist inzwischen jeder im Lager befallen. Die Parasiten treiben durch die Luft. Überall . Ich wusste, dass du ebenfalls positiv bist. Es ging mir nur darum, den Fortschritt der Invasion in deinem Körper zu überprüfen.«
In diesem Moment musste Trascho niesen. Wieder und wieder. Fünf Mal, sieben
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