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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Unither den Eindruck, das Sonnenlicht spiegelte sich auf fester werdenden Fassaden. Aber schon zogen neue Schatten auf und Amethyst-Stadt schimmerte so immateriell wie stets. Seit vierzehn Tagen unverändert.
    Und es ist besser, wenn es so bleibt.
    Ein ketzerischer Gedanke und so gar nicht das, was die Propheten der Städte herbeisehnten. Aber Makron spürte kein Verlangen, das bösartige Surren der kleinen Raumschiffe noch einmal zu hören. Auch wenn dieses eigenartige Geräusch vielleicht nur in seiner Vorstellung existiert hatte, die vielen kleinen Raumschiffe zwischen den Gebäuden hatten ihn an stechwütige Insekten erinnert.
    Und die Bodentruppen? Jenes Heer geschwänzter Soldaten mit ihren seltsam dreieckigen Schädeln und den grässlich harten Schnäbeln? Makron wollte all das nie wieder sehen.
    Er war froh darüber, dass der Verteidigungsminister schlagkräftige Flotteneinheiten über dem Planeten stationiert hatte. In der verbotenen Zone hatten zudem Raumsoldaten Stellung bezogen.
    Schnee wirbelte heran.
    Innerhalb weniger Augenblicke verschwand Amethyst-Stadt in dichtem Schneetreiben. Makron konnte gerade noch vage erkennen, dass sich die weiße Pracht offenbar an einigen Fassaden fing. Der Wind peitschte Laub und Schneewolken durch die Straßen ...
    Dem Unither stockte der Atem.
    »Unmöglich!«, ächzte er. »Das, das kann nicht schon wieder ...« Viel zu hastig und aufgeregt schaltete er an seinem Armband. »Miklant! Hörst du mich, Miklant? Amethyst kommt zurück.«
    »Bist du sicher? Werden wir angegriffen?«
    »Ich weiß nicht ...«
    Alles in ihm drängte danach, sich herumzuwerfen und den Gefahrenbereich zu verlassen. Er konnte es nicht, er stand da wie angewurzelt, und der Sturm trug ihm ein vibrierendes Heulen zu. Miklant hatte den Alarm ausgelöst. Damit wussten alle Propheten der Städte, dass eine Materialisation bevorstand.
    Zu Hunderten waren sie in der letzten Woche gekommen und hatten die Außenstation geradezu okkupiert. Viele waren Wissenschaftler, andere schützten nur wissenschaftliches Interesse vor. Sie hatten sich den Propheten der Städte angeschlossen, aber sie waren Abenteurer und Glücksritter. Darauf versessen, die von ES zurückgelassenen beiden Zellaktivatoren aufzuspüren. Die potenzielle Unsterblichkeit. Makron wusste nicht, ob er sie wirklich für so erstrebenswert halten sollte.
    Amethyst-Stadt als Versteck der Aktivatoren? Vielleicht. Nach allem, was er über ES gehört hatte, hielt er das nicht für ausgeschlossen.
    Und er war gewiss nicht der Einzige. Weshalb sonst ignorierten viele Propheten, was sie über die unheimliche Armee und die bedrohlich wirkenden Raumschiffe in der Stadt hörten?
    »Was ist mit dem Pararesonanzmesser?«, keuchte er in sein Armband. Die Kälte ließ seine Stimme dumpf klingen. »Welche Werte ...?«
    Miklant antwortete nicht auf seinen Anruf. Aber wahrscheinlich hatte sie im Moment mehr als genug zu tun. Im schlimmsten Fall wurde seine Frau von einigen Verrückten daran gehindert, die Wachschiffe im Orbit zu informieren. Makron erschrak über seine eigenen Befürchtungen. Waren sie wirklich nur aus der Luft gegriffen?
    Zwei Gleiter jagten im Tiefflug nach Westen. Die ersten der Meute verließen schon die Außenstation.
    Immer noch keine Antwort von Miklant. Makron brauchte sich nur umzudrehen, um zu erkennen, dass Aufruhr herrschte. Ein Pulk schneller Antigravschlitten kam näher und fächerte auf.
    Makron glaubte einen Ara zu sehen, mehrere Echsenartige und die kompakte Statur eines Ertrusers. Die anderen schienen Terraner zu sein. Er hatte immer noch Mühe, ihre Gesichter auseinanderzuhalten, zumindest auf einige Dutzend Meter Distanz.
    Die ersten Fahrzeuge stoppten bereits. Wissenschaftler bauten Messinstrumente auf. Andere lösten sich aus den kleinen Gruppen und liefen weiter auf die Stadt zu.
    »Bleibt auf Distanz!«, rief Makron hinter ihnen her. »Erst müssen die Truppen Amethyst absichern, bevor jemand näher ...«
    Es hatte keinen Sinn, er schrie seine Warnung nur in den Wind. Keiner dieser Verrückten beachtete ihn, sie waren besessen von ihren Sehnsüchten und Wünschen. Für sie waren die Städte Heiligtümer, unglaublich wichtig für die Stardust-Menschheit. Die anderen suchten nur ihren eigenen Vorteil.
    Amethyst-Stadt, immer für das Auge sichtbar, wenn auch manchmal unter Nebel verborgen und unwirklich verschwommen, materialisierte. Sie schuf sich Platz in der Realität.
    Makron hatte den Rüssel eingerollt. Er spürte die

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