Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
sondergleichen stecken wird, womöglich ganz anders wirken wird.
Es kann losgehen; wie ein perfekt inszeniertes Musikstück. Ein Orchester aus Künstlern, die schon seit Jahren aufeinander eingespielt sind. Nur dass es auf dem Schlachtfeld keine musischen Töne geben wird, sondern tödlich gebündelte Energie. All unsere Raumschiffe werden gleichzeitig die Abwehrschirme der Invasoren unter Beschuss nehmen.
Was danach kommen wird, kann niemand voraussagen. Wie reagieren wohl unsere Gegner? In wenigen Minuten oder sogar schon Sekunden wissen wir’s.
Bericht Icho Tolot
Meinen Körper verdichte ich per Strukturveränderung, bis seine Konsistenz die Härte von Terkonit aufweist.
Die Paratron-Riegelfelder flimmern und erlöschen in ihrer Gesamtheit. Die transparente Kuppel über Amethyst-Stadt und unseren Gegnern verweht, als habe es sie nie gegeben. Der bläuliche Schleier über den schlanken Gebäuden und den Heerscharen der Invasoren ist von einem Augenblick zum andern verschwunden.
In einem durchaus messbaren Zeitraum , korrigiert mein Planhirn. Die Ausschaltung der Teilschirme ist keineswegs vollkommen synchron erfolgt. Zwischen dem Erlöschen der einzelnen Partien lagen viele Millisekunden, der gesamte Vorgang nahm sogar mehr als zwei komplette Sekunden in Anspruch.
Ich sehe, wie die Schutzschirme der Invasoren, die diese unter unserer Paratron-Kuppel errichtet haben, unter dem plötzlichen Beschuss unserer Schiffe aufglühen.
Es kann nicht lange dauern, bis sie durch diese hoch konzentrierte Energiemenge überlastet werden und kollabieren. Dann stehen wir bereit. Nicht nur Eritrea und ich, sondern auch die Soldaten der ersten Kompanie.
Ich will mir einen Einblick verschaffen, was die Invasoren errichten. Hängt es mit der Immateriellen Stadt zusammen? Die Bauteile materialisieren stets an ihrem südlichen Rand.
Stammen die Teile aus der Stadt, werden sie dort hergestellt oder abtransportiert? Oder nutzen die Fremden lediglich eine Technologie, die in Amethyst ohnehin vorhanden ist? Transportieren sie nur mithilfe der Stadt?
Bericht Eritrea Kush
Ich gebe den Befehl, dass meine Soldaten und Kampfroboter sofort vorstürmen werden, wenn der Abwehrschirm kollabiert. An vorderster Front wird Icho Tolot sein. Er hat auch die Maxime vorgegeben, die diesen Einsatz bestimmt: keine unnötigen Opfer auf der Gegenseite.
Tödliche Gewalt darf nur eingesetzt werden, wenn es sich als unvermeidbar erweist, was im konkreten Fall jedoch nur der einzelne Soldat bestimmen kann, der bald in engste Berührung mit dem Feind kommen wird.
Das Ziel des Einsatzes besteht nicht darin, den Feind auszulöschen, sondern zur Baustelle vorzudringen. Ich werfe einen Blick auf die Messwerte. Unseren Berechnungen zufolge kann es nur Sekunden dauern.
Der Beschuss wird positronisch gesteuert und sofort enden, wenn der Schirm kollabiert. So schnell es eben möglich ist, denn es sollen so wenig Schüsse wie möglich durchschlagen. Selbst eine Positronik wird allerdings angesichts dieses energetischen Chaos nicht sofort reagieren können.
Noch sieht der Schirm aus wie das Wallen von tausend Flammenmeeren, zwischen denen bläuliche Überschlagsblitze zucken und in denen ganze Wassermassen verdampfen. Ein wahres Inferno in einem Gebiet von zehn Kilometern Durchmesser.
Ein Fanal, das wohl bis weit in den Weltraum zu sehen sein muss. Wahrscheinlich kann man es im gesamten Stardust-System orten. Der mörderische Lärm wird durch meinen geschlossenen Kampfanzug gedämpft. Die Akustikfelder lassen nur relevante Geräusche passieren, und auch diese auf ein erträgliches Maß gedämpft.
Messungen laufen ununterbrochen, ich sehe die Ergebnisse auf meinem Helmdisplay. Ich stehe inmitten der Soldaten und Kampfroboter, die meinem Befehl gehorchen, weit vorne, nur wenige Meter hinter Icho Tolot.
Seine Gestalt ist die eines Hünen, einschüchternd in seinem roten Kampfanzug. Ich möchte den Haluter nicht auf der Gegenseite wissen. Seine Beine stampfen unruhig. Unruhig? Oder ist er völlig gelassen? Ist es nur seine Art, sich auf den Ansturm vorzubereiten?
Der energetische Schirm über der Stadt ist auf normaloptischem Weg schon nicht mehr zu durchdringen, zu sehr glüht er. Flammen tanzen darüber hinweg. Nur noch ortungstechnisch sind Truppenbewegungen dahinter zu erahnen. Wann wird der Schirm der Fremden wohl kollabieren?
Dann ein letztes Flackern, der Schirm verschwindet.
Bericht Icho Tolot
Ich stürme voran. Die Schlacht beginnt. Ganze Heere
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