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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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dass die Hathor mit besonderer Formenergie gebaut hatten. Strukturon hieß dieser fabelhafte Werkstoff. Eine Million Jahre lang dominierten die Hathor die Galaxis, Hunderttausende Welten sollen sie besiedelt haben. Bis heute war es den Astroarchäologen der Gaids jedoch nicht gelungen, auch nur eine dieser Welten eindeutig zu identifizieren.
    Allerdings hatte die Terminale Kolonne mindestens eine Welt kabinettisiert, die als ehemalige Siedlungswelt der Hathor infrage kam – Sphau. Einige gaidsche Astroarchäologen hatten die Relikte auf dem Planeten für hathorisch oder proto-hathorisch erklärt. Andere hatten widersprochen. Dass die Kolonne Sphau – ein von höherem Leben freier, fast wasserloser Planet – kabinettisiert hatte, schien den Befürwortern der Theorie recht zu geben. Warum sonst hätte TRAITOR diese Welt vereinnahmen sollen?
    Nach der Erhöhung der Hyperimpedanz war der Plan, stabile und gestaltbare Energie zu projizieren, endgültig zu den Akten gelegt worden – ein weiteres Opfer der Naturkatastrophe.
    In diesem Augenblick aber stand er in einem Raumschiff aus Formenergie. Mit welchen Mächten legen wir uns da an?
    Vastrear blieb abrupt stehen und stellte sich in Richtung Wand. Eine bis dahin unsichtbare, völlig fugenlose Tür glitt auf. Ein weiterer Korridor. Leer und verlassen wie der erste. Lautlos.
    »Hat das Schiff keine Besatzung – von dir und deiner Kriegsordonnanz abgesehen?«
    »Es hat eine Besatzung. Und darüber hinaus Soldaten. Zwei Vao-Regimenter. Warte.«
    Der Ausdruck sagte Cerdo Perisa nichts. Vastrear blieb erneut vor der Wand stehen. Diesmal entstand jedoch keine Öffnung, sondern ein kreisförmig sich ausbreitender Teil des roten Materials wurde transparent.
    Vastrear trat einen Schritt zur Seite. Perisa schaute durch das neue runde Fenster in einen weitläufigen Saal hinab. Es war ein großes, zur Mitte hin sich muldenartig vertiefendes Rund. Auf seinen konzentrisch angeordneten Ebenen standen Hunderte Pritschen; auf vielen lagen oder saßen kompakte, hünenhafte Zweibeiner.
    In der arenaartigen Mitte rauften oder kämpften etliche, manche gegeneinander, manche gegen Roboter.
    Cerdo Perisa lauschte. Durch den durchsichtig gewordenen Stoff erklang eine vage, ferne Musik, monoton und zugleich dynamisch, von einem vorwärtsdrängenden, unwandelbar-pulsierenden Rhythmus bestimmt.
    Die Wesen in dem Saal mit der Arenamitte sangen.
    »Es sind Darturka«, sagte der Frequenzfolger, als sei dies eine Erklärung.
    »Ich höre sie. Sie singen.«
    »Ja. Das tun sie bisweilen. Verstehst du, was sie singen?«
    Cerdo neigte die Akustikrezeptoren seiner Schädelseite an die Wand. Er horchte. »Nein. Ist es eine Sprache?«
    Der Frequenzfolger lachte. »Etwas in der Art.«
    »Ihr Gesang ist erhaben.« Cerdo lehnte immer noch an der Wand. »Es schwingt etwas von einer ratlosen Freiheit mit. Als wohnten sie nur in diesem Gesang und wären nirgends sonst daheim.«
    Der Vatrox wandte sich ab. Das rote, kristalline Licht floss von allen Rändern in den transparenten Kreis, verdunkelte ihn und passte ihn so seinem undurchsichtigen Umfeld an.
    Cerdo Perisa löste sich von diesem Schauspiel und folgte Vastrear und seiner Kriegsordonnanz.
    Der Gaid gewann den Eindruck, als führte der Frequenzfolger ihn einen längeren Weg als notwendig. Hin und wieder ging er langsamer oder hielt ganz inne, und ein Teil der Wand hellte sich auf und gewährte Einblick in das Innere des Schiffes. Einmal wurde der Boden des Korridors durchsichtig, und Perisa sah, dass der Korridor an dieser Stelle eine gebogene Röhre war, die wie eine Brücke ihren Boden durch eine Maschinenhalle schlug.
    Er blickte hinab auf mächtige, elfenbeinartige zylindrische Aggregate, von denen nicht ersichtlich wurde, was sie bewirkten. Einmal blickte er in einen Hangar, in dem zwei kleinere Ausgaben der GETNA PASCAHN, vielleicht Beiboote, förmlich aus dem Boden wuchsen, das hieß: wie sie aus seiner spiegelnden Oberfläche, die kleine Wellen warf, herauskristallisierten.
    Vastrear kommentierte nicht, und Cerdo Perisa fragte nicht nach.
    »Wohin gehen wir denn?«
    »In die Zentrale. Wohin sonst?«
    *
    Die Zentrale des Schiffes war eine Halbkugel mit einem Durchmesser von vielleicht zwanzig Metern. Als beherrschendes Element der Zentrale schwebte ein völlig schwarzer, etwa fünf Meter durchmessender Globus unter dem Zenit der Kuppel.
    Der Strang schwankte leicht, aber nicht, wie man aus Schwäche schwankte, sondern im Vollbewusstsein einer

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