Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Wenn du keine Beweise hast, die gegen ihn verwendet werden können ...« Den Rest ließ ich unausgesprochen.
»Von Beweisen war nie die Rede.« Der Tefroder zeigte ein schmallippiges Grinsen. Einige Schweißtropfen perlten zwischen seinen stoppelkurzen Haaren. »Und mit der Dringlichkeit des Verdachts gegen Simul tan Harol habe ich vielleicht etwas übertrieben.«
Das verschlug mir glatt die Sprache.
Er grinste. »Ich musste allerdings dringend mit dir sprechen und ...«
»Du hast gnadenlos ausgenutzt, dass ich an einem Tag wie diesem alles versuchen würde, um unnötige Gerüchte in der Öffentlichkeit zu vermeiden!«
Er nahm den kleinen Datenkristall wieder an sich und ließ ihn in einer Tasche seiner gelben Anzugjacke verschwinden. »›Gnadenlos‹ ist das falsche Wort. Ich würde es als ›raffiniert‹ bezeichnen. Ich bin mir sicher, du hättest nicht anders gehandelt.«
»Schmeicheleien sind unnötig«, behauptete ich, konnte aber nicht verhindern, dass mir Egrega fast ein wenig sympathisch wurde mit seiner entwaffnenden Ehrlichkeit. Er besaß offenbar seine ganz eigenen Methoden, die ihn zweifellos schon öfter zum Ziel geführt hatten.
»Die Spur zu AU steht fest«, behauptete Egrega. »Und da du sicher alles überprüfen willst, habe ich dir eine Dokumentation des Falls vorbereitet.«
Er zog einen zweiten Datenkristall hervor und gab ihn mir. »Du findest darauf Aufnahmen der Leiche, des Tatorts, des Transmitters und einiger anderer Details sowie die Bestätigung der Vollmacht, die mir die Regierung von Neann Ocis erteilt hat, und diverse Ausweise.«
Einen Augenblick lang überlegte ich, den Kristall gar nicht erst an mich zu nehmen – wenn mein Besucher dies alles freiwillig anbot, musste es wasserdicht sein –, entschied mich aber doch dafür. »Ich werde es überprüfen.«
»Du kannst es gerne weitergeben«, meinte der Tefroder. »Du musst nicht warten, bis ich es nicht sehe. Ich fühle mich dadurch nicht diskreditiert. An deiner Stelle würde ich mich auch am liebsten sezieren.«
So, würdest du das? Ich blieb gelassen. »Wie kann ich deine Ermittlungen unterstützen? Simul tan Harol ist unabkömmlich, das wird sich unter keinen Umständen ändern.«
Aerga Egrega wischte durch seine Haare. Schweiß glänzte danach zwischen den Fingern. »Die Verdächtigen, die auf Neann Ocis Transmitter verkauft haben, waren zum einen tan Harol selbst, zum anderen dessen Mitarbeiter Audemo tan Pinfrari. Ich wäre dir äußerst verbunden, wenn ich tan Pinfrari sprechen könnte.«
Damit hatte ich natürlich gerechnet; ehe Egrega die LEMCHA OVIR erreicht hatte, war ich die Protokolle des damaligen Aufenthaltes genau durchgegangen. »Audemo ist zwar ebenfalls an der Präsentation beteiligt, aber seine Rolle ist ersetzbar. Ich werde tun, was mir möglich ist.«
»Das weiß ich zu schätzen.«
»Ich werde ihn anfunken und danach persönlich in mein Büro bringen.«
»Ein Gespräch unter vier Augen wäre mir lieber.«
»Unmöglich«, stellte ich kategorisch klar. »Ich werde an den Ermittlungen teilhaben oder dir mehr Steine in den Weg legen, als du dir vorstellen kannst.«
Egregas Blick richtete sich wieder auf Simuddens Gemälde. »In Ordnung.«
Ich fragte mich, ob die aufgesetzte Höflichkeit des tefrodischen Ermittlers demnächst platzen würde. Und wenn ja, was würde darunter zum Vorschein kommen? Noch spielte Egrega nicht offen, es war, als stelle er eine Maske zur Schau ... aber ich würde nicht ruhen, ehe mir klar war, worum es dem geheimnisvollen Besucher wirklich ging.
*
Die Weichen sind gestellt.
Der Falschspieler hat die Bühne betreten und einen hohen Einsatz ausgelegt.
Während die Kugel rollt, zieht sich das Netz zusammen.
»Rien ne va plus, Tekener.« Nichts geht mehr:
5.
Bericht Ronald Tekener
Die Maske saß perfekt, aber irgendetwas stimmte nicht damit. Ich schwitzte unablässig. Als Aerga Egrega war es mir dank einer perfekten Lügengeschichte gelungen, die LEMCHA OVIR zu betreten, ohne dass mehr als eine Person davon wusste – die einzige Person an Bord dieses Raumers, die mich hatte offiziell an Bord bringen können.
Fast bedauerte ich, Belar tan Picas derart auszunutzen. Ich brachte ihn in eine missliche Lage, indem ich gewaltigen Druck auf ihn ausübte; seine Aufgabe als Sicherheitschef des Hauptschiffes von Achati Uma zu erfüllen, würde ihm in den nächsten Stunden und Tagen wohl noch den einen oder anderen Spagat abverlangen.
Auf den ersten Blick machte er einen
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