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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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bekleideten, dem Galaktikum zu öffnen«, zählte Alaska die Fakten auf. »Ein jahrzehntelanges innenpolitisches Ringen um Macht und Ideologien führte 1385 dazu, dass die akonische Stände- und Klassengesellschaft abgeschafft wurde.«
    »Wenngleich mit einem typisch akonischen Kniff«, bemerkte ich. »Fortan war es allen Akonen gestattet, das adlige tan zu tragen. Ein Umstand, der den wenigen Überlebenden des Hochadels gar nicht gefallen haben dürfte.«
    Saedelaere blickte mich ein paar Atemzüge lang schweigend an. Dann sagte er: »Unterschiedliche Quellen sprechen von einem bis zwei Prozent der akonischen Bevölkerung, die unbeirrt an den alten Gesinnungen festhalten. In absoluten Zahlen sind dies bei etwa zwei Milliarden Akonen zwischen zwanzig und vierzig Millionen Köpfe.«
    »Wenig im Vergleich zu früher – aber dennoch eine nicht zu unterschätzende Zahl«, sagte ich.
    »... die sich traditionell vor allem in höheren, einflussreicheren Positionen bemerkbar macht«, fügte Saedelaere an. »Die Vorherrschaft der Familienclans ist dort nach wie vor sehr stark.«
    »Blut ist dicker als Wasser.« Mit zwei Fingern zog ich eine Folie über die Firma Achati Uma aus einem Stapel und platzierte sie vor Alaska. »Was ganz besonders für die Herrschaften des Harol-Clans gilt.«
    »Auben tan Harol ist einer der letzten Vertreter des echten Hochadels«, sagte Alaska nachdenklich. »Schon in frühen Jahren zeichnete sich sein Genie im Bereich der Transmittertechnologie ab. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts NGZ wechselte er vom Energiekommando in die Privatindustrie, gründete die AU – und gehörte zu den wenigen im akonischen Reich, die Rhodans Warnungen bezüglich der Erhöhung der Hyperimpedanz Gehör schenkten ...«
    »Und katapultierte seine Firma nach deren Eintreffen an die Spitze der akonischen Privatwirtschaft«, vervollständigte ich Saedelaeres Satz.
    »Wer bildete deiner Meinung nach den Kopf der TRAITOR-Jäger?«
    »Bisher fehlen die Beweise dafür, dass tatsächlich Auben die graue Eminenz im Hintergrund war. Alles deutet auf Simul. Allerdings glaube ich nicht, dass er ohne Aubens Mitwissen die Jäger hätte organisieren und unterhalten können.«
    »Zudem geriet Simul immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik, nicht nur seiner Skrupellosigkeit wegen, sondern weil er sich in geschäftlichen Dingen immer wieder als völlig unfähig erwies«, sagte Alaska langsam. »Daraus, dass Auben trotzdem an ihm festhielt, lässt sich schließen, dass beide Männer mehr als nur die geschäftlichen Interessen der AU verband.«
    »Wie wäre es mit Erpressung?«, warf ich ein. »Es gibt Gerüchte, dass er so auch die Hand seiner Frau Sonya tan Harol gewann . Das wichtigste Resultat dieser Vermählung bestand für ihn höchstwahrscheinlich im Aufstieg vom bedeutungslosen tan Targon zum tan Harol, als er den Namen seiner Frau annahm ... Könnte er Auben erpresst haben?«
    Der Maskenträger legte den Kopf schief. »Möglich, aber wenig wahrscheinlich. Betrachte doch, wie sorgsam Simul in der ACHATI UMA aufgebaut wurde. Wie er Schritt für Schritt aufstieg. Seine Machtposition hätte er auch nach Aubens Tod bewahrt.«
    »Wenn er nicht als TRAITOR-Jäger entlarvt worden wäre.«
    »Wusstest du, dass Achati Uma auf Alt-Akonisch unser Leben bedeutet?«, fragte Saedelaere.
    Ich lächelte. »Ja, das wusste ich. Genauso wie ich weiß, dass das Flaggschiff der AU, die LEMCHA OVIR, auf Alt-Akonisch Hoffnungsstern heißt.«
    Ich tippte auf die Folie, die den gigantischen Tender zeigte, der einem der Länge nach halbierten Rugbyball glich. Über den Situationstransmitter, der in seinem Innern installiert war, hatten die TRAITOR-Jäger ihre Angriffe auf die in der Milchstraße verbliebenen Nachfahren der Terminalen Kolonne gestartet.
    »Der Lichtertender«, kam es dumpf aus dem Mundschlitz von Alaskas Maske. »Die eineinhalb Milliarden Lichter, die unterwegs ins Akon-System sind.«
    Ich nickte. »Dieser Tender ist das exakte Gegenstück oder, besser gesagt, die fehlende Hälfte der LEMCHA OVIR – und der beste Beweis dafür, dass die AU mit dem Projekt des Regierenden Rates eng verknüpft ist. Solange in der akonischen Öffentlichkeit aber nur Simul mit den Jägern in Verbindung gebracht wird, scheint sich niemand daran zu stören.«
    »Eineinhalb Milliarden Seelen«, murmelte Saedelaere.
    Irritiert blickte ich ihn an. Ich vermeinte, hinter der Maske ein Aufleuchten seines Cappinfragmentes wahrzunehmen.
    *
    Persönliche Aufzeichnungen

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