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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Ronald Tekener: Unzufrieden darüber, dass das Gespräch mit Saedelaere keine neuen Erkenntnisse gebracht hatte, zog ich mich in meine Kabine an Bord der PETRALONA zurück. Dem Servo gab ich den Status »Ruhend« ein, was zur Folge hatte, dass er mir nur dringliche Anrufe durchstellen würde.
    Ich zog eine leichte Leinenhose an und begann in der Trainingsecke meiner Kabine mein tägliches Übungsprogramm. Es bestand aus verschiedenen Ausdauer-, Kraft- und Kampfsport-Routinen. Nach schweißtreibenden vierzig Minuten duschte ich, goss mir ein Glas Single Malt ein und setzte mich an meinen Arbeitsplatz.
    Auf der schwarzen Tischplatte lag ein kleiner Datenkristall. Reino tan Vitar hatte ihn mir gegeben – inoffiziell.
    Ich nippte an meinem Glas und legte den Kristall in die Mulde des Lesegerätes. Der Holoschirm und das virtuelle Bedienfeld bauten sich auf. Ich schob meine rechte Hand in das Feld und öffnete zum wiederholten Mal die einzige Datei, die der Kristall enthielt.
    Es handelte sich um die Aufzeichnungen von Sicherheitskameras. In den Meta-Informationen las ich den Namen des Spielkasinos: Tempel der Freude. Das elektronische Siegel wurde von meiner Positronik als authentisch anerkannt – das Material schien demzufolge unmanipuliert zu sein.
    Schweigend ließ ich das Geschehen jenes Morgens aus verschiedenen Blickwinkeln ablaufen. Nach zehn Minuten fror ich die Wiedergabe ein und leerte das Glas in einem Zug.
    Reino tan Vitar hatte mich nicht belogen. Seine beiden Spezialisten hatten perfekte Arbeit geleistet.
    Der erste Schuss war nicht von ihnen gekommen. Er hatte auch nicht dem Tschanor-Gos gegolten, sondern mir.
    Meine Mikropositronik hätte dank der Umgebungsanalyse den Individualschirm rechtzeitig aufgebaut. Der Schuss aus dem miniaturisierten Thermostrahler hatte mich nur aus dem Grund nicht getroffen, weil sich jemand im letzten Moment zwischen den Schützen und mich geschoben hatte.
    Ich blickte in das Standbild, das der Holoschirm zeigte. Die purpurnen Augen waren unnatürlich weit geöffnet, und ich bildete mir ein, in der Bewegung festgefrorene Staubkörner zu sehen.
    Ich erhob mich und schenkte mir ein weiteres Glas ein.

6.
    Zu Gast im Blauen System
    25. März 1463 NGZ

    Persönliche Aufzeichnungen Ronald Tekener: Der Aufmarsch der Milchstraßen-Völker im Akon-System beeindruckte mich. Während die LEIF ERIKSSON IV die ihr zugewiesene Position einnahm, betrachtete ich in der Zentrale mit verschränkten Armen die Liste der Anwesenden.
    Gewaltige Gwalon-Kelche hingen unbeweglich im Raum. In ihrer unmittelbaren Nähe befanden sich mehrere Diskusschiffe der Jülziish, Kugelraumer der Milchstraßen-Tefroder und zwei Schiffe mit Jung-Halutern, wie mir die Kennung verriet.
    In symbolisch großem Abstand zu den arkonidischen Gwalon-Kelchen stand die THANTUR-LOK, Bostichs Flaggschiff. Der arkonidische Imperator vertrat an diesem Ort den Galaktischen Rat als maßgebliches Exekutivgremium des Galaktikums.
    Ich ließ mir eine Funkverbindung zur THANTUR LOK herstellen und tauschte ein paar Worte mit Julian Tifflor aus, der als »Sonderbeauftragter für Hyperkokon- und TRAITOR-Hinterlassenschaften« ebenfalls dem Galaktischen Rat angehörte und Bostich begleitete.
    Kurz fing das Bild im Hintergrund den unsterblichen Imperator ein, was mich unwillkürlich zum Sessel des Expeditionsleiters blicken ließ. Dort saß Reginald Bull und betrachtete seinerseits die Daten, die unsere Experten laufend aufbereiteten und auf die Holobildschirme übertrugen.
    Bully musste das Bild mit seinem früheren Intimfeind Bostich ebenfalls bemerkt haben. Seine Miene blieb aber verschlossen, seine Gedanken für mich nicht erfassbar.
    Ich war gerade dabei, das Gespräch mit Tiff zu beenden, als Bully plötzlich rief: »Schau sich das einer an: ein Schiff der Linguiden!«
    Überrascht betrachtete ich den Holoschirm, auf den der Rothaarige deutete.
    Ein bauchiges, delfinförmiges Schiff näherte sich unserer Position in gemächlicher Fahrt. In einem Abstand von mehreren Dutzend Kilometern folgten drei topsidische Schiffe und die PERLAMARIN XXI, das Hauptschiff der Solmothen.
    »So etwas sieht man sonst höchstens einmal bei Vollversammlungen des Galaktischen Rates«, brummte Bully.
    Ich nickte. »Die Galaxis fühlt, dass sich etwas Großes anbahnt. Alle wollen mithelfen, ein Zeichen zu setzen.«
    »Oder ganz einfach etwas zu gaffen haben«, fügte Bully etwas weniger romantisch hinzu.
    Ich grinste, antwortete aber nicht

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